Inhalt des Ratgebers
Was ist das Sachleistungsprinzip?
Das Sachleistungsprinzip gilt als Grundprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung: Du beziehst Leistungen rund um deine Gesundheit und die Krankenkasse kümmert sich um die Kosten.
Als gesetzlich Versicherter kennst du das Prozedere: Du gehst zum Arzt, präsentierst deine Versichertenkarte und lässt dich untersuchen. Am Ende gibt es einen Krankenschein oder ein Rezept. Eine Rechnung siehst du in der Regel allerdings nicht, denn in der GKV gilt das Sachleistungsprinzip.
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Warum gibt es das Sachleistungsprinzip?
Das Sachleistungsprinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland bedeutet, dass Versicherte Leistungen direkt in Form von Sach- oder Dienstleistungen erhalten, anstatt Geldleistungen zu erhalten, die sie dann selbst für medizinische Versorgung ausgeben können. Das Sachleistungsprinzip hat mehrere Gründe und Ziele:
- Qualitätssicherung: Das Sachleistungsprinzip soll sicherstellen, dass die Versicherten eine hochwertige medizinische Versorgung erhalten. Indem die Versicherung direkt für die erbrachten Leistungen bezahlt, kann sie die Qualität der Gesundheitsversorgung besser kontrollieren und sicherstellen.
- Kostenkontrolle: Das Sachleistungsprinzip trägt dazu bei, die Kosten im Gesundheitswesen zu kontrollieren. Indem die Krankenkassen die Preise für bestimmte Leistungen aushandeln und direkt für diese Leistungen bezahlen, können sie besser Einfluss auf die Kostenentwicklung nehmen.
- Verhinderung von Missbrauch: Durch die Bereitstellung von Sachleistungen wird versucht, möglichen Missbrauch zu verhindern. Geldleistungen könnten dazu führen, dass Versicherte die erhaltenen Mittel nicht zweckgemäß für ihre Gesundheitsversorgung verwenden.
- Gleichbehandlung der Versicherten: Das Sachleistungsprinzip gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung der Ressourcen und Leistungen unter den Versicherten, unabhängig von ihrem individuellen Einkommen oder ihrer finanziellen Situation.
- Förderung der Solidargemeinschaft: Das deutsche Gesundheitssystem basiert auf dem Solidarprinzip, bei dem gesunde Versicherte für die Kranken mitaufkommen. Das Sachleistungsprinzip trägt dazu bei, dass die finanziellen Mittel gerecht und effizient für die medizinische Versorgung verwendet werden.
Das SGB – Grundlage der GKV
Nach welchen Grundsätzen die GKV handeln soll, regelt das Buch der Sozialgesetzgebung (SGB V). Das SGB gibt es seit 1989. In §2 sind auch die rechtlichen Grundlagen des Sachleistungsprinzips verankert.
Sachleistungsprinzip in der GKV: Pro & Contra
Welche Vorteile hat das Sachleistungsprinzip? Gibt es Punkte, die dagegensprechen? Wir haben das Pro und Contra für dich zusammengefasst:
Pro:
Keine finanzielle Vorleistung für dich als Patient
Für die Versicherten in der GKV ist das Sachleistungsprinzip eine gute Sache. Um die Zahlung der Arztkosten musst du dich nicht kümmern und in der Regel kannst du sicher sein, dass du behandelt wirst – selbst wenn dein Konto gerade ähnlich kränkelt wie du.
Geringer Aufwand für deinen Arzt
Nicht nur für dich ist das Sachleistungsprinzip beruhigend. Auch dein Arzt kann sicher sein, dass seine Leistung bezahlt wird. Welche Leistungen erstattet werden und welche nicht, ist klar geregelt und der administrative Aufwand für deinen Arzt hält sich in Grenzen.
Contra:
Fehlender Überblick über Kosten
Nach einem Einkauf im Supermarkt bekommst du an der Kasse die Quittung und siehst genau, wofür du gerade Geld ausgegeben hast. Als GKV-Patient weißt du meist nicht, was dein Arztbesuch kostet, obwohl deine Gesundheit so wertvoll ist. Diese fehlende Transparenz kann dazu führen, dass Versicherte öfter zum Arzt gehen als nötig.
Begrenzter Leistungsumfang
Preis und Umfang von GKV-Leistungen sind klar geregelt. Du bekommst, was die GKV zahlt – und das ist in der Regel ein begrenzter Leistungsumfang. Das führt auf der anderen Seite dazu, dass beim Zahnersatz nur Basisleistungen gezahlt werden und du darüber hinaus zuzahlen musst.
Welche Vorteile hat die PKV gegenüber der GKV?
- Günstigerer Beitrag: Du kannst bis zu 3.000 € im Jahr einsparen
- Mehr Leistungen: Bei vielen Behandlungen übernimmt die PKV mehr Kosten als die GKV (z.B. Heilpraktiker)
- Individueller Selbstbehalt: Frei wählbare Selbstbeteiligung an Behandlungskosten, um Beitragshöhe zu senken
- Nachhaltig kalkulierter Beitrag: Unabhängig von deinem Einkommen und der demografischen Entwicklung
- Kontrolle über Leistungen: Du kannst deine Leistungen und damit den Beitrag an deine Bedürfnisse anpassen
So behältst du den Überblick über deine Gesundheitskosten
Du bist in der GKV und willst Klarheit über deine Gesundheitskosten? Dann bitte deinen Arzt um eine Patientenquittung. In dieser Quittung, die pro Besuch oder Quartal ausgestellt wird, siehst du genau, welche Kosten dein Arzt für deinen Besuch abrechnen kann. Wir sprechen nicht nur über Kostentransparenz, wir schaffen sie auch: Für die Patientenquittung wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1 € fällig.
PKV vs GKV – Was sind Vor- und Nachteile?
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