Dental Bonding: Zähne verlängern & auffüllen als Zahnkorrektur

Der aus den USA kommende Trend der ästhetischen Zahnmedizin Dental Bonding erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Dabei existieren unterschiedliche Methoden, die allesamt für ein schöneres Lächeln sorgen sollen, indem die Frontzähne aufgehellt und geformt werden. Alles zu den unterschiedlichen Möglichkeiten und Kosten von Dental Bonding wird im folgenden Artikel erklärt.

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Inhalt des Ratgebers

Dental Bonding - kurzer Überblick:

  • ist eine ästhetische Behandlung um Verfärbungen zu kaschieren oder unförmige Zähne zu reparieren
  • Die Kosten liegen bei ca. 100 Euro bis 500 Euro pro Zahn
  • Normalerweise eine rein ästhetische Behandlung, die von der gesetzlichen Krankenkasse und auch von der Zahnzusatzversicherung nicht übernommen wird
  • Es gibt verschiedene Methoden des Dental Bondings zum Beispiel mit Kompositmaterial oder mit Folie

Was versteht man unter Dental Bonding?

Beim Bonding der Zähne handelt es sich um eine ästhetische Behandlung mit dem Ziel, Verfärbungen oder ungleichmäßige Füllungen auf den Zähnen zu kaschieren oder abgebrochene und unförmige Zähne zu reparieren. So können zum Beispiel abgeknirschte Zähne korrigiert werden.

Wie viel kostet das Tooth Bonding (pro Zahn)?

Bonding gilt als vergleichsweise günstig. In der Regel werden je nach Praxis etwa 200 Euro pro Zahn fällig. So sind diese ästhetischen Korrekturen der Zahnoberfläche im Gegensatz zu anderen kosmetischen Eingriffen deutlich günstiger.

Je nach Anbieter und Aufwand können jedoch auch höhere oder niedrigere Preise möglich sein. Eine realistische Preisspanne bewegt sich zwischen 100 Euro und 500 Euro für einen Zahn.

Was wird von der Krankenversicherung übernommen?

Bondings können in Ausnahmefällen eine medizinische Notwendigkeit aufweisen, zum Beispiel, wenn dadurch der Rückgang von Zahnsubstanz aufgehalten wird. In der Regel wird es jedoch als eine rein ästhetische Behandlung eingestuft, die von der gesetzlichen Krankenkasse und auch von der Zahnzusatzversicherung nicht übernommen wird. 

Doch eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich langfristig, da viele andere Behandlungen und Prophylaxe übernommen werden. Bei ottonova werden unter anderem Zahnbehandlungen wie plastische Füllungen oder auch Zahnersatz je nach Tarif bis zu zu 100 % übernommen, wo die gesetzliche Krankenversicherung nur einen Teil der Kosten deckt. Auch die jährliche Zahnreinigung ist in den Leistungen enthalten. Bei einem günstigen monatlichen Beitrag ab 8,80 € kann sich der Abschluss der Zahnzusatzversicherung sehr schnell lohnen.

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Wann eignet sich ein Dental Bonding?

Nicht für alle Zahnfehlstellungen oder optischen Mängel ist das Bonding die Methode der Wahl. Dennoch können einige, weniger ausgeprägte Unregelmäßigkeiten mit dieser Herangehensweise deutlich verbessert werden.

Dental Bonding ist geeignet bei:

Wie läuft ein Tooth Bonding ab?

Um Bondings am Zahn zu befestigen, gibt es zwei unterschiedliche Methoden. Zum einen können Unregelmäßigkeiten mit einer Kunststoffmischung aufgefüllt, zum anderen mit einer Folie kaschiert werden.

Methode mit Kompositmaterial

Bei diesem Contouring-Verfahren, das als Direct Veneering oder Composite Bonding bekannt ist, wird eine Mischung aus Kunststoff sowie kleinen Keramik, Glas- und Quarzpartikeln auf den Zahnschmelz aufgetragen.

Weil die Mischung nicht direkt auf dem Zahn hält, wird ein sogenanntes Adhäsiv benötigt, also eine Art Kleber, welcher eine Verbindung zwischen den beiden Materialien schafft. Um dies zu ermöglichen, muss der Zahn mithilfe von Phosphorsäure leicht angeraut werden, anschließend wird das Adhäsiv und schließlich das Füllmaterial aufgetragen.

Der fertige Zahn wird danach unter einem speziellen UV-Licht behandelt. Dieses Licht sorgt dafür, dass das Material schichtweise gehärtet wird. Zum Abschluss werden die Zähne geschliffen und dadurch in die gewünschte Form gebracht.

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Methode mit Folien

Zudem kann der Eingriff mithilfe einer Folie erfolgen. Zahnärzte tragen diese mittels Spezialkleber auf den Zahnschmelz auf, welcher zuvor gründlich gereinigt und getrocknet wurde.

Der Zahn muss im Gegensatz zum Direct Veneering dabei nicht aufgeraut werden. Die hauchdünne Folie legt sich über die Zahnoberfläche und kann so kleinere Unebenheiten und Lücken sowie Verfärbungen am Zahn abdecken.

In der Regel ist es notwendig, mehrere Folien übereinander anzubringen, damit das gewünschte Resultat erreicht wird (1).

Vorteile von Dental Bonding

Der wohl größte Vorteil des Bondings ist, dass es deutlich günstiger als andere Maßnahmen zur Verschönerung des Zahns ist.

Beim Bonding werden die Zähne des Patienten oder der Patientin zudem ohne Betäubung behandelt und der Zahnschmelz muss im Gegensatz zur Anbringung von klassischen Veneers von der Zahnärztin oder dem Zahnarzt nicht angeschliffen werden. So leidet die gesunde Zahnsubstanz nicht unter dem Eingriff. Jedoch sollte dabei nicht unerwähnt bleiben, dass es mittlerweile auch Veneerarten gibt, welche dank Spezialkleber eine Anbringung ohne vorheriges Abschleifen erlauben.

Nachteile von Dental Bonding

Tooth-Bondings überzeugen zwar mit einem vergleichsweise geringem Preis. Allerdings ist das Material in der Regel nicht so lange beständig wie etwa bei Veneers und muss daher (je nach Beanspruchung und Pflege der Zähne) öfters erneuert oder korrigiert werden.

Auch was die Farbe anbelangt, sind Dental-Bondings weniger hochwertig. So verfärben sich die Füllungen oder Folien schneller und es besteht eine geringere Auswahl an Farben, die vielleicht nicht zu hundert Prozent der eigentlichen Zahnfarbe des Patienten oder der Patientin entsprechen. Dental-Bonding kann im Ergebnis nach einiger Zeit im Vorher-nachher-Vergleich weniger natürlich aussehen und ist deshalb für mittelfristige ästhetische Korrekturen am Zahn geeignet, die etwa fünf bis zehn Jahre halten, bevor sie erneuert werden müssen (2).

Was sind die Unterschiede zwischen Veneers und Dental Bonding?

Dental Bonding ist zahnschonend, weil dabei die Zahnsubstanz lediglich minimal angeraut und nicht entfernt wird. Dies ermöglicht es, den Zahn nach einer Behandlung mit kompositbasierten Füllmaterialien prinzipiell in seinen Originalzustand zurückzuversetzen. Im Gegensatz dazu müssen Zähne, die mit Veneers versehen wurden, oft dauerhaft mit Veneers bedeckt bleiben, da ein Teil der Zahnsubstanz für ihre Anbringung entfernt wird.

Auch wenn das ästhetische Ergebnis von Bonding hochwertig ist, sind die damit erstellten Strukturen tendenziell weniger widerstandsfähig und können leichter verfärben oder bei der Konsumation harter Lebensmittel wie Äpfel oder Popcorn Schäden erleiden. Die Lebensdauer von mit Bonding behandelten Zähnen wird, je nach persönlicher Mundhygiene und Pflege, auf etwa fünf bis fünfzehn Jahre geschätzt.

Ein signifikanter Unterschied ergibt sich auch bei den Kosten: Eine Bonding-Behandlung pro Zahn liegt preislich bei etwa 80 bis 200 Euro, während für Veneers, abhängig vom Typ der Verblendschalen, mit Kosten von circa 400 bis 1.000 Euro pro Veneer gerechnet werden muss. Dies ist besonders relevant, da ästhetische Korrekturen, die medizinisch nicht erforderlich sind, von den Patienten selbst finanziert werden müssen.

Was versteht man unter einem Adhäsiv (Bond) beim Dental Bonding?

Ein Adhäsiv, auch als Bonding-Agent bekannt, dient in der Zahnmedizin dazu, Kunststofffüllungen effektiv mit dem Zahn zu verbinden. Es handelt sich hierbei um einen speziellen dünnflüssigen Kunststoff, der als Klebemittel zwischen Zahnsubstanz und Füllmaterial wirkt.

Die Technik des Bondings unterscheidet sich je nachdem, ob das Kompositmaterial an den Zahnschmelz für äußere Anwendungen oder an das Dentin für innere Füllungen angelegt wird. Der Fokus beim Dental Bonding liegt auf der Adhäsion am Zahnschmelz. Eine vorbereitende Behandlung des Schmelzes mit 30- bis 40-prozentiger Phosphorsäure schafft eine Mikrostruktur, in die das Adhäsiv eingefügt und anschließend mit Licht ausgehärtet wird. Daraufhin wird das Komposit in Schichten aufgebaut, die eine starke chemische Bindung mit dem Adhäsiv eingehen.

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FAQ zum Thema Zahn Bonding

Ob Folie oder Füllungen: Dental-Bonding kommt auch in der deutschen Zahnheilkunde an. Das sind die wichtigsten Fragen, welche Patientinnen und Patienten vor dem Besuch der Praxis beschäftigen.

Tooth Bonding kann eine echte Alternative zu Keramik-Veneers sein. Die Bondings haben den Vorteil, dass sie vergleichsweise schonend und zudem günstiger als die klassischen Keramik-Veneers sind. Veneers gelten hingegen als haltbarer und qualitativ hochwertiger.

Die Krankenkasse bezahlt die Behandlung meist nicht, da es sich in der Regel um einen rein ästhetischen Eingriff handelt. In sehr wenigen Fällen kann jedoch bei medizinischer Notwendigkeit auch eine Übernahme erfolgen. Hier ist es in jedem Fall sinnvoll, sich vorher zu informieren.

Die Bondings sind bei guter Pflege etwa fünf bis zehn Jahre haltbar. Häufig verkratzen oder verfärben die Folie oder die Füllungen oder brechen gar ab (3). Jedoch können bei kleineren Beeinträchtigungen auch leicht verschiedene Korrekturen an den Zähnen vorgenommen werden, damit die Bondings länger halten.

Die Anwendung dauert etwa zehn Minuten bis zu eineinhalb Stunden. Je nach Aufwand benötigt der Zahnarzt oder die Zahnärztin pro Zahn von der Anbringung bis hin zum Formen und Abhärten des Zahns unterschiedlich viel Zeit. Meist ist jedoch nur ein einziger Besuch in einer Praxis für Zahnheilkunde notwendig.

Quellen:

(1) DentNet: Dental Bonding – alternative Kosmetik für die Zähne (abgerufen am 20.09.2021).

(2) Tezvergil-Mutluay, A./ Pashley, D./ Mutluay, M.: Long-Term Durability of Dental Adhesives, In: Current Oral Health Reports, Bd. 2, 2015, S. 174-181.

(3) Bruthenne, Mark: Bonded Teeth: Procedure, Cost, Pros/Cons, & Pictures, 2020,(abgerufen am 20.09.2021).

Dr. Jens Gottschalk
HIER SCHREIBT Dr. Jens Gottschalk

Dr. Jens Gottschalk ist seit 1997 Zahnarzt und praktiziert seit 2003 in seiner eigenen Praxis im Herzen Münchens. Er betreut seine Patienten in allen Belangen der Zahnheilkunde und ist spezialisiert auf die ästhetische und funktionelle Versorgung komplexer Zahnsituationen. Mehr zum Thema Zähne? Du kannst ihn in seinem Podcast "Schöne Zähne, gutes Gefühl" hören.

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