Steuervorteile durch Vorauszahlungen deiner PKV-Beiträge

Du sorgst ohnehin schon für dein Alter vor, hast vielleicht ein Aktiendepot und legst jeden Monat etwas in einem ETF an. Bei der Krankenversicherung hast du dich als Gutverdiener oder Gutverdienerin für die private Krankenversicherung (PKV) entschieden, um das Beste für dich, deine Gesundheit und deinen Geldbeutel rauszuholen. Und auch bei der Steuer versuchst du zu optimieren. Für Selbstständige bietet sich die Möglichkeit Steuern zu sparen, indem sie ihre Beiträge zur Krankenversicherung im Voraus für das ganze Jahr bezahlen. Wir erklären dir wie und warum sich dieses Steuersparmodell nicht für Angestellte lohnt.

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung zur Vorauszahlung deiner Privaten Krankenversicherung

  • Vorauszahlungen deiner PKV-Beiträge ermöglichen dir eine Steuerersparnis
  • Die Vorauszahlung lohnt sich besonders für Selbstständige, da sie keinen Arbeitgeberzuschuss erhalten und den vollen Krankenversicherungsbeitrag selbst zahlen
  • Das Steuersparmodell der Vorauszahlung kann laut PKV-Verband mehrere Tausend Euro an Einsparungen bringen

Steuervorteile durch Vorauszahlungen in der PKV 

Anfang 2020 wurde das Bürgerentlastungsgesetz Krankenversicherung nach zehn Jahren überarbeitet.

Privatversicherte können aufgrund dieser Gesetzesänderung in diesem Jahr ihre Versicherungsbeiträge bis zu drei Jahre vorauszahlen und das in der Steuererklärung beim Finanzamt geltend machen. Zuvor war die Vorauszahlung nur bis zu 2,5 Jahre im Voraus möglich.

Das betrifft Beiträge für die Kranken- und Pflege-Pflichtversicherung sowie Tarife mit Beitragsentlastung. Darunter fallen Tarife, die die gesetzliche Krankenversicherung ersetzen. Bei ottonova sind dies alle Tarife für Angestellte, Selbstständige sowie die Beamten- und Beamtenanwärtertarife. Auch der Expat-Tarif und die Studententarife sind steuerlich absetzbar.

Die Beiträge können im Jahr, in dem sie überwiesen werden, als Sonderausgaben im Rahmen der Basisabsicherung in unbegrenzter Höhe in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden.

Wie genau spare ich Steuern durch Vorauszahlungen?

Steuerpflichtige haben generell die Möglichkeit ihre in der Kranken- und Pflegeversicherung abzusetzen. Das heißt, du kannst deine Beiträge zur Krankenversicherung- und Pflegeversicherung in der Steuererklärung angeben. Darüber hinaus hast du aber auch die Möglichkeit „sonstige Vorsorgebeiträge“ anzugeben und abzusetzen.

Beim Finanzamt werden hier aber nur Beiträge in maximaler Höhe von 1.900 Euro für Angestellte und Beamte oder 2.800 € für Selbstständige berücksichtigt. Aber auch nur, wenn diese Maximalgrenze nicht schon von den Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung ausgeschöpft ist.

Über die Grenzen hinaus sind nur Beiträge im Rahmen der Basisabsicherung absetzbar.


Steuererklärung leicht gemacht:

Hier erklären wir dir, wo du welche Beiträge in deiner Einkommenssteuererklärung eintragen musst.


Du siehst: Da bleibt nicht viel Spielraum, damit zusätzliche sonstige Vorsorgebeiträge überhaupt vom Finanzamt anerkannt werden.

Wenn du jetzt aber deine Beiträge zur privaten Krankenversicherung (PKV) schon im Voraus für das nächste Jahr zahlst, schöpfst du zwar die Höhe der maximal absetzbaren Beiträge voll aus. Im nächsten Jahr hast du dann aber deutlich mehr Spielraum: Weil der Beitrag zur Krankenversicherung schon bezahlt ist, kannst du jetzt andere Vorsorge-Aufwendungen und Zusatzversicherungen absetzen.

Der finanzielle Vorteil durch dieses Steuersparmodell kann nach Angaben des Verbandes für private Krankenversicherungen mehrere Tausend Euro betragen.

Warum sich die PKV-Vorauszahlung für Angestellte nicht lohnt

Richtig ist: die Beiträge zur privaten Krankenversicherung können zwar im Voraus bezahlt werden und führen im Jahr der Beitragszahlung zu geringeren Steuerzahlungen.

Allerdings gibt es für Angestellte einen Haken: Der sonst steuerfreie Arbeitgeberzuschuss zu deiner Krankenversicherung ist im Folgejahr der Beitragszahlung dann nicht mehr steuerfrei, da keine Beiträge zur privaten Krankenversicherung gezahlt werden. Der Zuschuss wird dann steuerlich wie ein Bruttoeinkommen behandelt. Dies führt unter dem Strich zu höheren Steuerzahlungen als ohne Vorauszahlung. 

Bei Angestellten wird der Arbeitgeberzuschuss von den Beiträgen zur Krankenversicherung abgezogen. Erst bei Beiträgen über 700 Euro kommen Angestellte somit mit der Basisabsicherung unter Berücksichtigung des Arbeitgeberzuschusses über die 1.900 Euro.

Die Vorauszahlung der Krankenversicherungsbeiträge ist also nur für Selbstständige interessant, da diese keinen Arbeitgeberzuschuss erhalten und ihren Krankenversicherungsbeitrag in kompletter Höhe selbst zahlen.

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Haftungsausschluss

Die Angaben in diesem Artikel dienen nur der allgemeinen Information und stellen keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Für spezifische Fragen und Anliegen in Bezug auf deine individuelle Situation wende dich bitte an die zuständigen Behörden oder Rechts- bzw. Steuerexperten.

Warum lohnt sich ein Wechsel zu ottonova langfristig?

Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.

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