Welche Medikamente erstattet die private Krankenversicherung?
Studien belegen, dass die private Krankenversicherung Arzneimittel stärker fördert als die GKV. Dieser Artikel zeigt, warum die PKV dadurch Innovationen vorantreibt, welche Medikamente die PKV erstattet und weshalb am Ende alle Menschen in Deutschland von dem Fortschritt profitieren.
ARTIKEL FACHLICH GEPRÜFTvon unseren PKV-Experten
Inhalt des Ratgebers
Private Krankenversicherung und Medikamente - kurzer Überblick:
PKV erstattet basierend auf individuellen Tarifen und medizinischer Notwendigkeit, während GKV Zuzahlungen erhebt oder bestimmte Medikamente nicht erstattet.
PKV ermöglicht oft schnelleren Zugang zu neuen Medikamenten und richtet sich stärker nach individuellen Bedürfnissen, während GKV wirtschaftlicher handelt und strengere Regelungen hat.
PKV spielt wichtige Rolle bei Förderung von medizinischen Innovationen, inklusive neuer Medikamente und digitaler Gesundheitsversorgung, ergänzt das gesetzliche System in Deutschland.
Welche Medikamente bezahlt die PKV und was übernimmt die GKV?
Um die Rolle der privaten Krankenversicherung für medizinische Innovationen verstehen zu können, ist es zunächst einmal wichtig, den Status quo bei der Finanzierung von Arzneimitteln zu kennen.
Kostenerstattung in der privaten Krankenversicherung: Arzneimittel werden gezahlt, wenn sie von einem Arzt, Zahnarzt oder Heilpraktiker verschrieben wurden, schulmedizinisch anerkannt und aus einer Apotheke bezogen werden. Der Umfang der Erstattung richtet sich nach dem individuellen PKV-Tarif der versicherten Person.
Kostenübernahme in der gesetzlichen Krankenversicherung: Für ärztlich verordnete, verschreibungspflichtige Medikamente müssen gesetzlich Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von zehn Prozent leisten, mindestens aber fünf Euro. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente müssen Kassenpatient:innen in der Regel vollständig aus der eigenen Tasche zahlen.
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Warum zahlt die PKV mehr Arzneimittelkosten als die GKV?
Medizinische Leistungen werden in der PKV immer dann erstattet, wenn sie medizinisch notwendig sind. Die Erstattung von Kosten für die Gesundheit hängt also in erster Linie davon ab, ob eine Behandlungsmethode wissenschaftlich anerkannt und dazu geeignet ist, eine Krankheit zu heilen oder zu lindern
In der gesetzlichen Krankenversicherung gilt das Gebot der Wirtschaftlichkeit. Das bedeutet: Medizinische Behandlungen und Medikamente müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Deshalb kann die GKV viele Leistungen nicht erstatten, für andere Leistungen gibt es nur Festbeträge. Die Zuzahlungen zu Arzneimitteln und verschiedenen Leistungen sollen die Krankenkassen zusätzlich finanziell entlasten.
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Zahlt die private Krankenversicherung Medikamente auch wenn sie neu sind?
Ja! Eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) hat herausgefunden, dass Privatpatient:innen häufiger als gesetzlich Versicherte neue Präparate erhalten. Außerdem werden ihnen öfter Originalpräparate verschrieben, während in der GKV mehr Generika verordnet werden.
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Warum steigen die Kosten durch Arzneimittel nicht an?
Mehr Originale, mehr innovative Medikamente – die Ausgaben für Arzneimittel sind aus diesen Gründen in der PKV höher als in der GKV. Trotzdem zeigt ein Vergleich der langfristigen Beitragsentwicklung bei PKV und GKV, dass die Kosten dadurch insgesamt in der PKV nicht explodieren: Zwischen 2011 und 2021 lag der Anstieg der Beiträge in der PKV bei 3,0 und in der GKV bei 3,3 Prozent.
Wie macht die private Krankenversicherung Arzneimittel schneller für Versicherte zugänglich?
PKV-Versicherte erhalten schneller Zugang zu neuen Medikamenten, weil in beiden Versicherungssystemen unterschiedliche regulatorische Rahmenbedingungen bestehen. So gibt es in der GKV zahlreiche Steuerungsinstrumente, um zu hohe Kostenanstiege bei Arzneimittelausgaben zu verhindern. WIP-Leiter Dr. Frank Wild erklärte in einem Interview mit dem PKV-Verband dazu:
„Da bei neuen Medikamenten diese Instrumente noch angepasst werden, verhalten sich Ärztinnen und Ärzte bei der Verordnung an GKV-Versicherte in den ersten Jahren meist abwartend. Zudem sind neue Medikamente in der Regel auch teurer als ältere Präparate, sodass ökonomisch motivierte Steuerungen eher greifen.“
Die Hürden für die Erstattung von Medikamenten
In der PKV sind die Hürden für die Erstattung neuer Medikamente und innovativer Behandlungsmethoden dagegen sehr niedrig. Solange eine medizinische Notwendigkeit besteht, werden neue Arzneimittel sowie Untersuchungs- und Behandlungsmethoden erstattet.
Da Ärzt:innen in der Wahl einer passenden Therapie für Privatversicherte große Freiheiten genießen, steht bei der Entscheidung über medizinische Notwendigkeit immer die zu behandelnde Person im Mittelpunkt.
Wer profitiert von medizinischen Innovationen der PKV?
Auch wenn Versicherte in der privaten Krankenversicherung Arzneimittel wesentlich schneller verordnet bekommen, profitieren am Ende alle Versicherten in Deutschland davon. Das zeigt sich eindrücklich am Beispiel onkologischer Medikamente – das sind Arzneimittel, die in der Krebsmedizin eingesetzt werden.
Laut der WIP-Studie stehen solche Medikamente den deutschen Krebspatient:innen im Schnitt schon 82 Tage nach der europäischen Zulassung zur Verfügung. Deutschland ist damit absoluter Spitzenreiter.
Interessant zum Thema Wartezeit bei Medikamenten zu wissen:
In den Niederlanden müssen Patient:innen 163 Tage warten, in der Schweiz 309 Tage und der EU-Durchschnitt liegt bei 445 Tagen. Darüber hinaus sind in Deutschland so viele neue onkologische Medikamente auf dem Markt wie in keinem anderen europäischen Land. (3)
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Interessant zu wissen:
Die private Krankenversicherung ist jedoch nicht nur bei Arzneimitteln ein Türöffner für Innovationen. Auch in der ambulanten Versorgung erstattet die private Krankenversicherung medizinische Innovationen oft deutlich früher als die gesetzliche.
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Warum ist die PKV Innovationsmotor?
Die PKV fördert Digitalisierung in besonderem Maße: Der Innovations-Fonds Heal Capital der privaten Krankenversicherung ist das Sprungbrett für digitale Gesundheitsanwendungen in die Versorgung. Er treibt die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen voran.
PKV-Versicherte sind Investor:innen: Privatversicherte tragen mit ihren Beiträgen einen großen Teil zur hohen Qualität der medizinischen Versorgung bei. 2019 standen dem Gesundheitssystem in Deutschland dank der Privatversicherten 12,73 Milliarden Euro mehr zur Verfügung als ohne die PKV. Der Mehrumsatz ist eine wichtige Grundlage für Investitionen in das Gesundheitssystem.
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Mehrumsatz und Leistungsausgaben von Privatversicherten 2019 (5)
Die PKV ergänzt das gesetzliche System:Die Differenzen zwischen PKV und GKV sind durchaus positiv zu bewerten. Denn die Vorreiterrolle der PKV bei der Erstattung von neuen Medikamenten kommt zeitverzögert auch GKV-Versicherten zugute. Beide Systeme ergänzen einander und sorgen dafür, dass alle Menschen in Deutschland eine hervorragende Versorgung mit hochwertigen Arzneimitteln genießen.
Sichert das duale System die Vorreiterrolle?
Auch wenn sich nicht jede:r in der privaten Krankenversicherung versichern kann oder möchte, übernimmt die private Krankenversicherung doch eine wichtige Rolle im Hinblick auf den medizinischen Fortschritt in Deutschland. Mit Einführung der Bürgerversicherung würde ein großer Innovationstreiber verlorengehen.
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Sales Coach & PKV-Experte Heribert blickt auf über 30 Jahre Versicherungserfahrung zurück. Seit über 20 Jahren arbeitet er als Spezialist im PKV-Bereich und berät Kunden und Kundinnen, um die optimale Krankenversicherung zu finden.
Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.