Das leistet die Private Krankenversicherung bei Kinderwunsch
Der medizinische Fortschritt schafft Leben, wo es unmöglich scheint: Reproduktionsmedizin erfüllt ungewollt Kinderlosen ihren größten Traum. Doch die medizinische Meisterleistung hat ihren Preis. Was eine künstliche Befruchtung ist, welche Methoden es gibt und wann GKV und PKV sich finanziell an den Kosten beteiligen, erfährst du hier bei uns!
ARTIKEL FACHLICH GEPRÜFTvon unseren PKV-Experten
Inhalt des Ratgebers
Kinderwunsch PKV - kurzer Überblick:
Etwa jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ist ungewollt kinderlos, mit vielfältigen Gründen.
Es gibt drei Hauptmethoden: Samenübertragung, IVF und ICSI, abhängig vom individuellen Fall.
Private Krankenversicherungen übernehmen oft die vollen Kosten, während gesetzliche Krankenkassen nur 50 Prozent für verheiratete Paare unter bestimmten Bedingungen decken.
Ungewollt kinderlos
Fast jedes zehnte Paar in Deutschland im Alter zwischen 25 und 59 Jahren ist ungewollt kinderlos. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann verschiedene Gründe haben und jeder Betroffene geht anders damit um. Viele nutzen heute die vielversprechenden Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und lassen sich auf eine Kinderwunsch Behandlung ein.
Unsere Privatpatienten erhalten dafür in der Regel finanzielle Unterstützung durch die private Krankenversicherung. Wer die Kosten erstattet bekommt, welche Kosten die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen, welche Methoden es für die künstliche Befruchtung gibt und wer sie nutzen kann – all das beantwortet dieser Artikel.
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Gibt die künstliche Befruchtung Hoffnung bei unerfülltem Kinderwunsch?
Ja, die künstliche Befruchtung kann helfen, um den Kinderwunsch zu erfüllen. Doch was versteht man eigentlich unter künstlicher Befruchtung? Das bedeutet, dass Kinderwunschbehandlungen Paaren ohne Geschlechtsverkehr zum Nachwuchs verhelfen können. Unterschieden werden dabei Methoden, die innerhalb oder außerhalb des Körpers angewendet werden. Die wichtigsten stellen wir dir hier vor.
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Welche drei Methoden zur künstlichen Befruchtung gibt es?
Es gibt die Samenübertragung, die In-vitro-Fertilisation und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion. Welches Verfahren für ein kinderloses Paar in Frage kommt, ist sehr individuell und hängt unter anderem von der Ursache der Kinderlosigkeit ab. Bei 30 bis 40 Prozent der Paare verursachen biologische Gründe bei einem der Partner die Fruchtbarkeitsstörung. Neben hormonellen oder organischen Ursachen kann auch die Psyche ein Faktor sein – denn nicht nur Alkohol oder Nikotin sind Gift für die Fruchtbarkeit, sondern auch zu viel Stress.
Wie funktionieren diese drei Methoden genau?
Samenübertragung (intrauterine Insemination) Bei dieser für die Frau schonenden und risikoarmen Methode werden Samenzellen aufbereitet und direkt in die Gebärmutter übertragen. Die Befruchtung erfolgt innerhalb des Körpers.
IVF (In-vitro-Fertilisation) Bei der IVF-Behandlung werden Eizellen aus dem Eierstock der Frau entnommen und außerhalb des Körpers in einem Reagenzglas – also in vitro – mit den Spermien des Mannes vermischt. Bei erfolgreicher Befruchtung und Zellteilung werden bis zu drei Embryos in die Gebärmutter zurückübertragen. Das erhöht die Chancen auf eine Schwangerschaft, allerdings steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft.
ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) Für das ICSI-Verfahren wird das Sperma direkt in eine Eizelle gespritzt, die zuvor der Frau entnommen wurde. Diese Methode wird häufig angewendet, wenn die IVF-Behandlung erfolglos geblieben ist. Gelingen die Befruchtung und die Zellteilung, werden auch bei dieser Methode bis zu drei Embryos in die Gebärmutter übertragen.
Wer kann die Reproduktionsmedizin in Anspruch nehmen?
Grundsätzlich können in Deutschland alle unfruchtbaren Paare reproduktionsmedizinische Leistungen in Anspruch nehmen – sofern sie verheiratet sind oder in fester Partnerschaft leben. Als steril gilt ein Paar in der Humanmedizin, wenn es seit über einem Jahr ohne Erfolg versucht, schwanger zu werden.
Du bist erklärte Singlefrau oder lebst in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung? Auch alleinstehende Frauen oder unverheiratete lesbische Paare dürfen in Deutschland eine künstliche Befruchtung durchführen lassen – allerdings nur, wenn das Kind einen rechtlichen Vater hat. Anonyme Samenspenden sind nicht erlaubt.
Künstliche Befruchtung kann außerdem Krebspatienten helfen, bei denen eine Chemo- oder Strahlentherapie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Damit die Patienten im Fall eines Fertilitätsverlusts später trotzdem Kinder bekommen können, lassen sich beispielsweise Spermien oder Eizellen kryokonservieren. Bei diesem Verfahren werden Zellen bei minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff eingefroren.
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Mehrlingsgeburten nach künstlicher Befruchtung?
In Deutschland gibt es überproportional viele Mehrlingsgeburten nach IVF- oder ICSI-Versuchen. Der Grund: Ein elective Single Embryo Transfer (eSET), bei dem nur ein Embryo mit guten Entwicklungschancen ausgewählt wird, ist hierzulande verboten.
Wie ist die künstliche Befruchtung rechtlich geregelt?
Das deutsche Embryonenschutzgesetz regelt seit 1991 den Umgang mit der In-vitro-Fertilisation. Unter anderem untersagt es Experimente mit Embryos oder die Leihmutterschaft. In den Augen vieler Ärzte ist das Gesetz veraltet, denn es verbietet Methoden, die in vielen anderen Staaten Europas erlaubt sind, wie die Eizellspende.
Was kostet eine künstliche Befruchtung?
Die Kosten für die künstliche Befruchtung hängen von der Methode ab und davon, wie viele Versuche notwendig sind. Denn oft reicht eine einzelne Behandlung nicht aus, um den Wunsch nach einer Schwangerschaft zu erfüllen.
Mit diesen Kosten müssen Paare im Schnitt pro Behandlungszyklus rechnen:
Insemination: ca. 900 Euro (inkl. Hormonbehandlung)
IVF: ca. 3.000 Euro
ICSI: ca. 3.700 Euro
Was sind die GKV-Voraussetzungen für die Erstattung künstlicher Befruchtung?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur 50 Prozent der Kosten für eine Kinderwunschbehandlung – und auch nur unter bestimmten Voraussetzungen:
Damit die gesetzliche Krankenkasse die Hälfte der Kosten für die ersten drei Befruchtungsversuche übernimmt, muss das Paar verheiratet sein.
Es gelten Altersgrenzen. Beide Partner müssen mindestens 25 sein. Frauen dürfen außerdem nicht älter als 40, Männer nicht älter als 50 sein.
Die Unfruchtbarkeit muss ärztlich festgestellt werden.
Die Kinderwunschbehandlung darf nur mit Samen und Eizellen der Eheleute erfolgen.
Die Behandlung muss hinreichende Aussicht auf Erfolg haben.
Erstattet die PKV künstliche Befruchtung?
Wenn man privat versichert ist, ist man bei der Kostenfrage dagegen klar im Vorteil. Egal ob Insemination oder ICSI-Versuch – die PKV übernimmt die vollen Kosten für die Kinderwunschbehandlung. Selbst für unverheiratete Paare, zahlt die PKV künstliche Befruchtung.
Feste Altersgrenzen oder eine maximale Anzahl an Versuchen sieht die PKV nicht vor, es kann jedoch tarifabhängig abweichende Regelungen geben. Denn die PKV muss immer im Interesse ihrer Versicherungsgemeinschaft handeln. Sie kann deshalb nicht beliebig viele Versuche erstatten.
Wichtiger als das Alter der Frau ist in der privaten Krankenversicherung übrigens die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft, die bei mindestens 15 Prozent liegen muss.
ottonova übernimmt in den Tarifen für Angestellte und Selbstständige Business Class und First Class und in allen Beamtentarifen die Kinderwunschbehandlung in den ersten 36 Monaten der bis 3.000 €, danach unbegrenzt.
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Die private Krankenversicherung übernimmt die vollen Kosten deiner Kinderwunschbehandlung, egal ob Insemination oder ICSI-Versuch und das selbst bei unverheirateten Paaren.
Wie sieht es bei der künstlichen Befruchtung für gemischt Versicherte aus?
Eine Kinderwunschbehandlung betrifft in der Regel zwei Partner, die jedoch nicht immer im gleichen System versichert sind. Ist einer der beiden gesetzlich und der andere privat versichert, gilt folgendes:
„Verursacherprinzip“ in der PKV: Die PKV erstattet die Kosten, wenn ihr Versicherungsnehmer der unfruchtbare Partner ist.
„Körperprinzip“ in der GKV: Die GKV zahlt 50 Prozent für Behandlungen, die den Versicherungsnehmer betreffen – auch wenn dieser die ungewollte Kinderlosigkeit nicht „verursacht“ hat.
Welche ist die beste Versicherung für eine Kinderwunschbehandlung?
Sind beide Partner privat versichert, steht dem Kinderwunsch auch bei biologischen Hürden kaum noch etwas im Weg. Kassenpatienten erhalten nur die Hälfte der Kosten von ihrer GKV.
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Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, bietet die Bundesregierung zwar finanzielle Unterstützung für die Kinderwunschbehandlung. Allerdings unterscheiden sich die Regelungen in den Bundesländern zum Teil erheblich und auch die Zuschüsse reichen oft nicht aus, um die Kosten zu decken.
Zusatzversicherung bei Kinderwunsch – gibt es so etwas?
In der Schweiz bietet seit diesem Jahr ein Versicherer eine „Zusatzversicherung Kinderwunsch“, die Kinderwunschbehandlungen umfassend versichert. In Deutschland gibt es solche Angebote nicht. Die beste Möglichkeit, deinen Kinderwunsch finanziell tragbar zu erfüllen, ist deshalb der Abschluss einer privaten Krankenversicherung.
Schon gewusst? Ottonova bietet außerdem weitere Zusatzversicherung, wie die für Zahn-oder Klinik, an.
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Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.
Unser ottonova Expertenteam hat über 40 Jahre Erfahrung rund um das Thema private Krankenversicherung und beantwortet jeden Tag Fragen dazu. Was sind Altersrückstellungen und für wen ist die PKV sinnvoll? Was ist der Rechnungszins und welcher Tarif passt zu dir? Sie wissen es!