Private Krankenversicherung & Augen lasern: Wird die Augenlaser-OP erstattet?

Viele Menschen mit einer Fehlsichtigkeit träumen davon, ihre Brille oder Kontaktlinsen loszuwerden und freies Sehen zu genießen. Augenlasern kann diesen Traum Wirklichkeit werden lassen. Doch was übernimmt die private Krankenversicherung für diese Augen-OP? In diesem Ratgeber erfährst du alles Wissenswerte rund um die Kostenübernahme durch die PKV bei Augenlaser-Operationen.

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

  • Die Kosten einer Augenlaser-Behandlung hängen von der gewählten Methode ab und variieren zwischen 800 und 3000 Euro
  • In den meisten Tarifen der privaten Krankenversicherung (PKV) werden die Behandlungskosten vollständig oder teilweise übernommen
  • Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Augenlaserbehandlung i.d.R. nur bei sehr starken Sehschwächen
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Was ist Augenlasern?

Augen lasern ist ein medizinisches Verfahren, das zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) und Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) eingesetzt wird. Diese Augen-Laseroperation ermöglicht es vielen Menschen, auf eine Sehhilfe wie Brillen oder Kontaktlinsen zu verzichten und für Brillenträger eine dauerhafte Verbesserung der Sehkraft zu erzielen. Im Folgenden werden die gängigsten Verfahren des Augenlaserns detailliert beschrieben:

LASIK-Verfahren (Laser-in-situ-Keratomileusis)

Die LASIK-OP ist das am häufigsten durchgeführte Augen-Laser-Verfahren. Bei der LASIK wird zunächst mit einem Mikrokeratom oder einem Femtosekundenlaser ein dünner Hornhautdeckel (Flap) erzeugt. Dieser Flap wird vorsichtig zur Seite geklappt, um den darunterliegenden Hornhautbereich freizulegen. Anschließend wird das Hornhautgewebe mit einem Excimer-Laser präzise abgetragen, um die Brechkraft des Auges zu korrigieren. Der Flap wird danach wieder zurückgeklappt, wo er ohne Nähte von selbst haftet und heilt.

PRK/LASEK (Photorefraktive Keratektomie/Laser-epitheliale Keratomileusis)

Die PRK und LASEK Verfahren sind Alternativen zur LASIK, insbesondere für Patienten und Patientinnen mit dünner Hornhaut. Bei der PRK wird die oberste Zellschicht der Hornhaut (Epithel) entfernt, um den darunterliegenden Bereich zu behandeln. Der Excimer-Laser formt dann die Hornhaut neu, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Bei der LASEK wird das Epithel nicht komplett entfernt, sondern mit einer Alkohollösung gelockert und zur Seite geschoben. Nach der Laserbehandlung wird das Epithel wieder zurückgelegt.

ReLEx SMILE (Small Incision Lenticule Extraction)

ReLEx SMILE ist eine relativ neue und minimalinvasive Technik. Bei diesem Verfahren wird mit einem Femtosekundenlaser ein kleines, linsenförmiges Stück Gewebe (Lentikel) innerhalb der Hornhaut präpariert. Anschließend wird ein winziger Schnitt gemacht, durch den der Lentikel entnommen wird. Diese Methode kommt ohne das Erzeugen eines Flaps aus, was die Heilungszeit verkürzt und das Risiko von Komplikationen minimiert.

Wie viel kostet eine Augenlaser-Operation?

Die Kosten für eine Augenlaser-Operation können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, darunter das gewählte Verfahren, die Klinik, die Erfahrung des/der behandelnden Arztes/Ärztin und die individuellen Bedürfnisse des Patienten oder der Patientin. Hier sind die wichtigsten Punkte, die die Kosten einer Augenlaser-Operation beeinflussen:

Faktoren, die die Kosten beeinflussen

Verfahren

Klinik und Standort

Ärztliche Erfahrung

Was ist in den Kosten enthalten?

Die Gesamtkosten einer Augenlaser-OP umfassen in der Regel folgende Posten:

Kostenübernahme der Augenlaser-Operationen durch die PKV

Seit einem wegweisenden Urteil des Bundesgerichtshofs (IV ZR 533/15) ist die Kostenübernahme von Augenlaser-Behandlungen durch private Krankenversicherungen (PKV) in Deutschland üblich. Dennoch bleibt die individuelle Vertragsgestaltung entscheidend: Ist die Behandlung nicht ausgeschlossen, kann in der Regel mit einer (Teil-)Erstattung gerechnet werden.

Welche Kosten übernimmt die private Krankenversicherung?

Die Höhe der Erstattung in der privaten Krankenversicherung (PKV) kann je nach Versicherungsvertrag variieren. In der Regel werden die Kosten für die Voruntersuchung, die eigentliche Laserbehandlung und die Nachsorge übernommen. Zusätzliche Leistungen wie z. B. die Behandlung von trockenem Auge nach der Operation sind in der Regel auch abgedeckt.

Es ist wichtig, sich vor einer Augenlaser-Behandlung von einem Augenarzt oder einer Augenärztin beraten zu lassen und die Erstattungshöhe mit der PKV abzuklären. Dabei sollte man sich auch über mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung informieren.

Hinweis:

Die Gesetzliche Krankenkasse übernimmt in der Regel keine Kosten für Augenlaser-Behandlungen. Es gibt aber einige wenige Ausnahmen, z. B. bei sehr starken Sehschwächen.

Ablauf der Laser-Behandlung

Die Laser-Behandlung zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten ist ein gut etabliertes Verfahren, das in mehreren Schritten durchgeführt wird. Hier ist eine Übersicht über den typischen Ablauf einer solchen Behandlung:

1. Voruntersuchung:

Vor der eigentlichen Behandlung ist eine ausführliche Untersuchung durch einen spezialisierten Augenarzt oder Augenärztin notwendig. Dabei werden verschiedene Tests und Messungen durchgeführt, um die Eignung des Patienten oder der Patientin für die Laser-Behandlung festzustellen. Zu den Untersuchungen gehören:

2. Beratung und Aufklärung:

Nach der Untersuchung erfolgt eine ausführliche Beratung durch den behandelnden Augenarzt oder die Augenärztin. Hierbei werden die Ergebnisse der Voruntersuchung besprochen und die geeignete Laser-Methode (LASIK, PRK/LASEK oder ReLEx SMILE) ausgewählt.

Der Patient oder die Patientin wird über den genauen Ablauf der Behandlung, die Risiken und die zu erwartenden Ergebnisse aufgeklärt. Eventuelle Fragen des Patienten oder der Patientin werden beantwortet.

3. Vorbereitung und Behandlungstag:

Am Tag der Behandlung sollte der Patient oder die Patientin einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:

4. Die eigentliche Laser-Behandlung:

Zunächst werden betäubende Augentropfen verabreicht, um sicherzustellen, dass der Patient oder die Patientin während der Behandlung keine Schmerzen empfindet. Anschließend erfolgt der Ablauf anhand der gewählten Methode.

Die eigentliche Laser-Behandlung dauert in der Regel nur wenige Minuten pro Auge. Während des Eingriffs wird der Patient oder die Patientin gebeten, auf ein Licht zu fokussieren, um die Position des Auges zu stabilisieren.

5. Nachsorge und Heilung:

Nach der Behandlung werden schützende Augentropfen verabreicht, und der Patient oder die Patientin erhält eine Schutzbrille, um die Augen vor Reizungen zu schützen. Es ist wichtig, sich sofort nach der Behandlung auszuruhen. Regelmäßige Kontrolltermine in der Augenarzt-Praxis sind notwendig, um den Heilungsprozess zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.

Der erste Kontrolltermin findet in der Regel am Tag nach der Behandlung statt, weitere folgen in den nächsten Wochen und Monaten. Die Heilung verläuft bei den meisten Patienten und Patientinnen schnell. Bereits nach wenigen Tagen ist eine deutliche Verbesserung der Sehkraft zu erwarten. Vollständig stabilisiert sich die Sehkraft jedoch oft erst nach einigen Wochen.

Marie-Theres Rüttiger
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Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen. 

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