Chronische Erkrankung
Eine chronische Erkrankung begleitet Patienten über eine lange Zeit und hat auch Auswirkungen auf die Beiträge und Zuzahlungen bei der Krankenversicherung.
Eine chronische Erkrankung begleitet Patienten über eine lange Zeit und hat auch Auswirkungen auf die Beiträge und Zuzahlungen bei der Krankenversicherung.
Inhalt des Ratgebers
Eine chronische Krankheit ist eine lang andauernde oder immer wiederkehrende Erkrankung, die die Lebensführung des Betroffenen erheblich beeinträchtigt. Sie zeichnet sich durch einen Verlauf aus, der oft schleichend beginnt und sich über Monate oder Jahre erstreckt, ohne dass eine vollständige Heilung erwartet wird. Chronische Krankheiten erfordern häufig eine kontinuierliche medizinische Betreuung und können die Lebensqualität maßgeblich beeinflussen.
Chronische Erkrankungen sind vor allem in Industrienationen verbreitet. Gemeint sind körperliche und geistige Gesundheitsprobleme, die über längere Zeit bestehen und schwer heilbar sind. Dazu gehören zum Beispiel chronische Lungenerkrankungen oder Diabetes mellitus.
Um eine chronische Erkrankung zu behandeln, sind eine fachärztliche Betreuung und die aktive Mitarbeit des Erkrankten notwendig. Deshalb gibt es in Deutschland für einige chronische Krankheiten strukturierte Behandlungsprogramme, sogenannte Disease-Management-Programme.
Eine eindeutig festgelegte Zeitspanne, die bestimmt, ab wann Erkrankungen als chronisch gelten, gibt es nicht. Nur für bestimmte Krankheiten, wie beispielsweise die chronische Bronchitis, sind gelegentlich konkrete Definitionen verfügbar.
Im Allgemeinen wird jedoch eine Zeitspanne von mindestens 3 bis 6 Monaten als Orientierung genutzt. Um den Übergangsbereich zwischen akuten und chronischen Zuständen zu beschreiben, werden häufig die Begriffe "subakut" und "subchronisch" verwendet.
Das Konzept Disease Management (deutsch: Krankheitsmanagement) stammt ursprünglich aus den USA und hat das Ziel, die Behandlung von Menschen mit chronischen Erkrankungen zu verbessern und sie effektiv vor Folgeerkrankungen zu schützen. In Deutschland bieten gesetzliche Krankenversicherungen dafür verschiedene Disease-Management-Programme an – beispielsweise für Asthma, Brustkrebs oder Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 –, in denen Maßnahmen zur Gesundheitsversorgung koordiniert sind.
Der Hausarzt oder die Hausärztin stellt in einem solchen Programm für den Patienten und Patientinnen einen Therapieplan auf und koordiniert die Behandlungen mit Fachärzten, von denen er anschließend Feedback einholt. Der Krankheitsverlauf wird gründlich dokumentiert und die Behandlung erfolgt stets nach gesicherten medizinischen Erkenntnissen.
Das Ziel der Programme ist es, Patienten und Patientinnen den Alltag mit der Erkrankung zu erleichtern. Sie lernen mit der Krankheit umzugehen. Voraussetzung für die Teilnahme ist ihre aktive Mitarbeit, die unter anderem regelmäßige Arztbesuche und Schulungen vorsieht.
In der gesetzlichen Krankenversicherung werden chronisch Erkrankte bei Zuzahlungen entlastet. Chronisch Kranke zahlen maximal 1 Prozent ihres Bruttoeinkommens jährlich an Zuzahlungen, bei Nicht-Chronikern sind es 2 Prozent.
Dazu müssen Versicherte nachweisen, dass sie ein Jahr lang mindestens einmal pro Quartal wegen derselben Krankheit zum Arzt mussten und bei ihnen entweder Pflegebedürftigkeit vorliegt oder ein bestimmter Grad der Behinderung. Eine schwerwiegend chronische Erkrankung liegt vor, wenn eine kontinuierliche medizinische Versorgung notwendig ist, weil die Krankheit sonst lebensbedrohlich wird.
Beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung wird in der Regel eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Das bedeutet, dass der Antragsteller oder die Antragsstellerin detaillierte Angaben zu seinem Gesundheitszustand machen muss. Hier müssen also auch die Angaben zu der chronischen Krankheit gemacht werden, wenn diese bereits ärztlich festgestellt wurde.
Chronische Erkrankungen können zu höheren Beiträgen oder sogar zur Ablehnung des Antrags führen um so das Versicherungskollektiv zu schützen. In einigen Fällen können Risikozuschläge vereinbart werden.
Zuzahlungen zu Behandlungen oder Medikamenten wie sie die gesetzliche Krankenversicherung kennt, gibt es in der privaten Krankenversicherung allerdings nicht. Des Weiteren werden chronisch kranken Privatversicherten auch die Rechnungen von Privatpraxen erstattet.
Nur so können wir dein individuelles Risiko einschätzen und deinen persönlichen Beitrag berechnen.
Verschiedene Risikofaktoren tragen zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Einige dieser Faktoren sind nicht beeinflussbar, wie beispielsweise genetische Veranlagungen. Andere hingegen sind eng mit dem Verhalten der betroffenen Personen verbunden. Dazu zählen mangelnde körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum und das Rauchen.
Eine vertiefte Forschung ist nach wie vor erforderlich, um die genauen Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren, Umweltfaktoren und den Prozessen, die zur Entwicklung von Krankheiten führen, zu verstehen. Dies ist notwendig, um optimierte Behandlungsansätze zu entwickeln.
Es gibt verschiedene Formen von Diabetes, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel, auch als Hyperglykämie bekannt, charakterisiert sind. Die beiden Haupttypen sind Typ-1 und Typ-2 Diabetes. Beim Typ-1-Diabetes zerstört das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, und diese Diagnose betrifft oft Menschen in jungen Jahren.
Der Großteil aller Diabetesfälle, nämlich 90%, fällt in die Kategorie Typ-2-Diabetes. Früher als Altersdiabetes bezeichnet, tritt diese Form heute vermehrt auch bei jüngeren Menschen auf, da Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel bereits in jungen Jahren auftreten können. Diese Faktoren können zu einer verminderten Insulinempfindlichkeit (Insulinresistenz) führen und somit zu Hyperglykämie. Ähnlich wie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes oft aktiv beeinflusst werden. Studien zu Diabetesprävention zeigen, dass eine Änderung des Lebensstils langfristig positive Auswirkungen haben kann. Es ist jedoch bekannt, dass auch genetische Faktoren das Risiko für Typ-2-Diabetes bei betroffenen Personen erhöhen können.
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