Stell dir vor, du willst in den Urlaub und dich entspannen. Du setzt dich in irgendeinen Flieger, den Koffer voller Badesachen – und landest in Sibirien. Klar, das ist enttäuschend. Genauso steht es mit unseren Lebenszielen: Wer nicht weiß, wohin er will, kommt nirgendwo an. Hättest du vorher geschaut, wo das Wetter warm ist und wo es dir gefallen könnte, wärst du wohl an einen passenderen Ort gelangt. Im Urlaub wie im Leben gilt: Man kann seine Route selbst bestimmen.
Ziele finden: Warum brauche ich sie überhaupt im Leben?
Nicht jedem von uns ist auf Anhieb klar, was wir wirklich erreichen wollen. Ziele zu finden scheint für die meisten Menschen nicht schwer: Vieles von dem, was wir vielleicht bei Freunden oder Kollegen sehen, scheint verlockend und erstrebenswert. Vorsicht, Falle: Wichtig ist es, herauszufinden, welche deine Ziele sind.
Persönliche Ziele finden – so geht es: Reflektiere und denke darüber nach, was du gerne mit 80 Jahren erreicht haben willst. Oder überlege dir, wie dein idealer Tag aussehen würde, wenn du keine Einschränkungen hättest. Mache daraus eine Zielliste und schreibe zunächst alle Punkte auf, anschließend priorisierst du.
Der erste Schritt ist getan: Es entsteht eine Sammlung, die dir zeigt, welche Ziele im Leben du anstrebst. Jetzt gilt es, diese auf Herz und Nieren zu prüfen, richtig zu priorisieren und „smart“ zu formulieren, um die nächsten Schritte zu gehen.
Ohne Ziel keine Route: Smarte Ziele formulieren
Ziele formulieren – gar nicht so einfach. Dabei kann die SMART-Methode helfen: Hier geht es darum, die eigenen Ziele realistisch einzuschätzen und sich danach sinnvolle Fristen zu setzen. Sie hilft, ein genaues Bild der eigenen Ziele vor Augen zu haben, um dabei die Energie vor allem in die wichtigen Dinge zu stecken.
SMART steht für:
Spezifisch: Beschreibe deine Ziele so spezifisch wie möglich, damit kein Zweifel daran besteht, was erreicht werden soll. Ein Beispiel: „Ich möchte gesünder Leben“ wäre kein spezifisches Ziel. Besser: „Ich möchte weniger rauchen“.
Messbar: Orientiere dich dabei an messbaren Fakten. Einige Ziele sind leichter zu quantifizieren („Ich möchte 10 Kilo abnehmen“), andere sind dagegen etwas abstrakter („Ich möchte nur noch halb so viele Schachteln in der Woche rauchen“).
Attraktiv: Formuliere so, dass du auch Lust hast, das Ziel umzusetzen. Statt „Ich rauche nie wieder“ lieber „Unter der Woche rauche ich nicht mehr“.
Realistisch: Dein vorgenommenes Ziel sollte auch machbar sein. Unrealistisch wäre „Ich rauche aktuell eine Schachtel am Tag, ab dem 1.1. höre ich komplett auf“. Realistischer dagegen „Ich werde ab dem 1.1. nur noch eine halbe Schachtel am Tag rauchen“.
Termingerecht: Plane deine Ziele zeitlich bindend. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Statt zu sagen „Ich möchte weniger rauchen“, notiere lieber „Ich möchte in den nächsten sechs Monaten nur noch eine halbe Schachtel am Tag rauchen“
Das Aufschreiben hilft dir dabei, zu reflektieren, ob die Ziele wirklich für dich machbar sind und es erinnert dich daran, was du eigentlich erreichen möchtest. Aber es hat noch einen anderen Vorteil, der unseren Kopf betrifft: Die amerikanische Psychologin Gail Matthew hat dazu eine Studie mit zwei Testgruppen durchgeführt. Von denen, die ihre Ziele lediglich mündlich formulierten, erreichten nur 43 % ihre Ziele. Von jenen, die sie dagegen aufschrieben, erreichten bis zu 64 % ihre Zielvorhaben.
Die Erklärung dafür liegt im Gehirn: Wer an seine Ziele nur denkt, aktiviert allein seine Vorstellungskraft, also die rechte Gehirnhälfte. Wer hingegen seine Ziele aufschreibt, fügt die linke Gehirnhälfte hinzu und nutzt damit beide Hälften. So sendet das gesamte Gehirn Signale an unser Unterbewusstsein, an unseren Zielen zu arbeiten.
Die richtige Route finden: Wie erreiche ich meine Ziele?
In der Theorie haben wir nun verstanden, was unsere Ziele sind. Aber was bedeutet das in der Praxis? „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, diesen Spruch kennst du. Die gute Nachricht: Die Willenskraft, mit der du deine Vorhaben in die Tat umsetzen und Ziele erreichen kannst, ist keine Charaktereigenschaft, sondern kann als Fähigkeit trainiert werden. Unsere Tipps helfen dir dabei.
Ziele setzen und erreichen: Die ultimative Checkliste
Beim Erreichen von Zielen kommt es nicht darauf an, wie schnell dir das gelingt, sondern dass du die für dich richtigen Ziele erkennst und an ihnen arbeitest. Damit du mit Erfolg ans Ziel kommst, haben wir eine Checkliste für dich:
- Qualität statt Quantität: Brauche ich wirkliche alle diese Ziele?
Zu viele Ziele parallel sind schwer zu erreichen: Konzentriere dich auf die wichtigsten. - Sind das deine persönlichen Ziele oder wurden sie eher an dich herangetragen?
Wenn sich der Partner wünscht, dass man abnimmt, man sich selbst aber eigentlich ganz gut so findet, wie man ist, wird das Ziel wohl schwer erreicht werden. Genauso schwer wird es, wenn das Ziel von den eigenen Werten abweicht. - Hast du deine Ziele in ganzen Sätzen, in der Ich-Form und positiv formuliert niedergeschrieben?
Wenn nicht – passe sie an, es wird dir helfen. - Ziele können sich auf Weg zur Erreichung verändern.
Prüfe, ob deine Ziele so immer noch erreichbar (und wünschenswert) sind, oder ob sie angepasst werden müssen. - Hältst du deine SMART-Formel ein?
Checke regelmäßig, ob du dein Ziel so verfolgst, wie du es dir auf deiner SMART-Liste notiert hast – zum Beispiel, ob du noch in der Zeit und im Rahmen deiner Quantifizierung bist. - Hast du bereits Meilensteine erreicht?
Dann schätze das und belohne dich dafür! - Kommst du nicht weiter?
Nimm Hilfe an! Kein falscher Stolz – manchmal ist es wichtig, sich Unterstützung bei einem Ziel zu holen. - Zeit ist Geld: Die Investition in deine Ziele lohnt sich!
Mit dem richtigen Zeitmanagement zieht auch die Ausrede „Ich habe dafür keine Zeit“ nicht mehr. Nimm dir, wenn nötig Zeitmanagement-Apps wie Goalify zur Hilfe, mit denen man seine Ziele genau planen kann und Unterstützung beim Erreichen bekommt.
Entspannt zum Ziel
„Der Langsamste, der sein Ziel kennt, kommt immer noch schneller an als alle anderen.“ Die wichtigste Regel bei der Zielerreichung: Nimm dir Zeit und stress dich nicht! Suche dir lieber weniger Ziele, die aber realistisch erreichbar sind, und konzentriere dich auf höchsten zwei oder drei.
Bei Rückschlägen steh wieder auf und mach weiter. Jeder Etappensieg ist ein Erfolg – feiere sie und motiviere dich so für die nächste Stufe. Du willst deine Ziele erreichen? Dann hab vor allem Spaß dabei!