Duschen, ohne die Haut zu belasten. Was für dich zur täglichen Routine gehört und dir ein Gefühl von Reinheit gibt, muss nicht unbedingt gesund sein. Die wichtigsten Fakten zum Thema Duschen und wie du deiner Haut Gutes tust.
Inhalt des Ratgebers
Die einen duschen lieber morgens, um richtig wach zu werden, die anderen eher abends nach dem Sport. Hier hat jeder seine eigene Routine – von der er nur ungern abweicht. Doch zu häufiges Duschen ist aus dermatologischer Sicht nicht immer empfehlenswert.
Jeden Tag duschen greift den natürlichen Schutzschild deiner Haut an
Klar, beim Duschen entfernst du Schmutz, Öle und Schweißpartikel, manchmal hilft es auch, um Stress abzubauen. Doch wusstest du, dass du langfristig deinen Fettsäureschutzmantel dabei zerstören kannst? Vorausgesetzt, du duschst sehr häufig. In diesem Fall entzieht das Wasser der Haut nämlich die natürlichen Fette und trocknet sie so aus. Die Folge: Juckreiz und Rötungen. Vielleicht hast du ja schon selbst einmal nach dem Duschen bemerkt, dass deine Haut spannt und du das dringende Bedürfnis hast, sie einzucremen. Deine Haut möchte dir mitteilen, dass Feuchtigkeit fehlt. Dann solltest du das häufige Duschen reduzieren.
Im gesunden Zustand bildet der Fettsäureschutzmantel eine Barriere auf der Haut und schützt sie vor Feuchtigkeitsverlust, gleichzeitig verhindert er das Eindringen von Krankheitserregern und anderen Schadstoffen. Der Säureschutzmantel gibt der Haut einen pH-Wert zwischen 5,4 und 5,9 und ist somit im leicht sauren Bereich. Da deine Haut dich vor allerlei Umwelteinflüssen beschützt, ist es wichtig, auf die Signale der Haut besonders zu achten. Trockene Haut sollte für dich also immer ein Indiz sein, dass deine Haut nicht im Gleichgewicht ist.
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Die Oberhaut ist die äußerste Hautschicht. Sie ist mit einem Wasser-Fett-Film überzogen, die man Lipide nennt und schützt dich mit ihrer Hornschicht vor Bakterien, Pilzen und Flüssigkeitsverlust. Ist sie Wasser zu lange ausgesetzt, weicht sie auf. Sie schützt die Haut außerdem vor den gefährlichen UV-Strahlen. Die Oberhaut lässt sich durch äußerliche Anwendung von Cremes gut vor Umwelteinflüssen schützen.
Die Lederhaut (Dermis/Corium)
Die Lederhaut nennt sich so, weil sie die dicke und feste Mittelschicht der Haut bildet. In ihr befindet sich die Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin. Kollagen ist für junge, frische und gesunde Haut verantwortlich. Im Alter nimmt das Kollagen in der Haut ab, die Haut ist dann weniger straff. Kollagen ernährt sich von Hyaluron, deswegen befindet sich diese Substanz in vielen Cremes. Elastin ist für die Elastizität der Haut verantwortlich. In der Dermis befinden sich außerdem die Talg- und Schweißdrüsen.
Die Unterhaut (Subcutis)
Die Unterhaut besteht aus Bindegewebe und Fettgewebe. Sie ernährt die Haut und versorgt sie mit Sauerstoff. Sie schütz den Organismus und reguliert den Wärmehaushalt der Haut, da das Fettgewebe Wärme gut speichern kann. Die Subcutis besitzt die Eigenschaft mit ihrem Gewebe Wasser zu binden. Dadurch kann sie den Wasserhaushalt in unserem Körper regulieren.
Es kommt auf den Hauttyp an: Eine normale, gesunde Haut verkraftet eine nicht zu heiße und kurze Dusche auch täglich. Solltest du zu trockener Haut neigen, empfiehlt es sich aus dermatologischer Sicht zwei- bis dreimal die Woche zu duschen. Körperregionen, an denen du besonders schwitzt (wie zum Beispiel Achseln, Füße und Intimbereich), kannst du allerdings täglich reinigen. Nur eben nicht unter der Dusche, sondern mit einer milden, pH-neutralen Seife, Wasser und einem Waschlappen.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie oft du duschst, um dich wirklich zu reinigen und wann du eigentlich eher das warme oder im Sommer auch kalte Wasser auf deiner Haut genießt? Versuche diese Momente zu reduzieren – auch aus umwelttechnischer Sicht – oder beschränke die Dauer deiner Dusche und verzichte dabei auf die reinigenden Produkte, denn auch das heiße oder kalte Duschen nur mit Wasser reinigt deinen Körper.
Bei Hitze einmal schnell unter kaltes Wasser für eine Erfrischung zu springen, ist ebenso nicht weiter tragisch.
Wie lange duschen?
Die Antwort darauf lautet: So kurz wie möglich! Idealerweise dauert deine Dusche nur drei Minuten. Die meisten Menschen duschen sieben bis zehn Minuten.
"Wegen der langen Kontaktzeit mit warmem Wasser strapaziert ein Bad deine Haut übrigens noch mehr als eine herkömmliche Dusche."
Wann du unter die Dusche springst, ist prinzipiell egal. Wer allerdings eher zu fettiger Haut neigt, sollte den Körper abends reinigen. So wäschst du Öl- und Schmutzrückstände des Tages ab und reinigst verstopfte Poren. Die Ölproduktion deines Körpers ist besonders mittags aktiv, in der Nacht dafür sehr gering. Der Schutzmantel deiner Haut kann sich während dieser Zeit regenerieren. Wenn du allerdings jemand bist, der nachts viel schwitzt oder fettiges Haar hat, dann ist für dich eine Morgendusche in der Regel angenehmer.
Ist kalt duschen gesünder als warm duschen?
Die Frage, ob heiß duschen schädlich für deine Haut sein könnte, hast du dir bestimmt schon öfter gestellt. Aber wer duscht schon gerne kalt! Neben der Häufigkeit und Länge der Reinigung spielt natürlich auch die richtige Temperatur eine große Rolle, wenn es darum geht, der Haut nicht zu schaden. Wie dir sicherlich bekannt ist, greift heißes Wasser die Haut oder besser gesagt den natürlichen Fettsäureschutzmantel stärker an. Auch die Schuppenschicht der Haare kann geschädigt und die Kopfhaut gereizt werden. Der ideale Wert liegt bei lauwarmen Wasser um die 36 Grad. Für trockene Haut eignet sich kälteres Wasser besser.
Verwöhnmoment
Unter der Dusche gibt es nichts, was dich ablenkt, du kannst deine Gedanken kreisen lassen und hast deine Ruhe. Für viele ist dies einer der wenigen Momente am Tag, an denen sie wirklich entspannen können und Stress abbauen. Für andere ist es die erste Tätigkeit am Morgen zum Wachwerden. Einige Experten vergleichen duschen sogar mit einer meditativen Übung. Versuche doch beim nächsten Mal, das Duschen bewusst als Entspannung zu sehen und baue über den Tag verteilt weitere kleine meditativen Übungen in deinen Tagesablauf ein.
Selten duschen: Was früher als unhygienisch empfunden wurde, ist heute sogar ein Trend. Dieser trägt den Namen „Cleansing Reduction“ – wer sich danach ausrichtet, duscht nach Hauttyp und Bedarf. Dadurch soll der Säureschutzmantel deiner Haut geschont werden.
Ausnahme für Sportler
Für Sportler gelten andere Regeln. Hier ist es manchmal sogar in Ordnung, zweimal am Tag zu duschen. Jedoch sollte die zweite Reinigung möglichst kurz, idealerweise unter zehn Minuten, gehalten werden. Gönne deinem Körper nach dem Workout jedoch erst eine kurze Abkühlpause. Das reduziert das Nachschwitzen nach dem Reinigen.
Was steckt hinter dem Hype um die Fitness-Challenge Hyrox?
Auch dein Verhalten nach der Dusche kann sich auf deine Hautgesundheit auswirken. Vor allem Männer neigen dazu, sich mit dem Handtuch stark abzurubbeln. Das schadet nicht nur der Haut, sondern auch den Haaren. Besser: leicht abtupfen oder einen Bademantel anziehen. Körperöle und feuchtigkeitsspendende Lotionen tun dir zusätzlich gut.
Wer hätte es gedacht, aber richtig zu duschen ist gar nicht so einfach. Die Frage „Was schadet der Haut?“ ist am einfachsten zu beantworten mit: übertriebene Hygiene. Mache dir bewusst, was für ein Hauttyp du bist und was dein Lifestyle in puncto Körperreinigung erfordert. So kannst du deine Hautgesundheit ganz einfach optimieren.
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