Allergiefreies Zuhause: Der große Cleaning Guide

Schluss mit triefenden Augen, trockenem Husten und juckender Haut! Für alle, die unter Heuschnupfen oder einer Hausstauballergie leiden, haben wir jede Menge Tipps für ein allergiefreies Zuhause zusammengestellt – von A wie Allergiker-Kissen bis Z wie Zwischenbezug.

Inhalt des Ratgebers

Auf einen Blick

Bei einer Hausstaubmilbenallergie reagierst du empfindlich auf den Kot, die Eier und weitere Teile der Hausstaubmilbe. Dabei handelt es sich um winzige Spinnentiere, die bevorzugt in Matratzen, Teppichen und Kissen nisten. Um sie loszuwerden, kannst du bei Textilien auf allergiesichere Fasern umsteigen. Bettwäsche, Matratzenbezüge und Handtücher solltest du bei mindestens 60 Grad, besser bei 90 Grad waschen, um die Krabbler garantiert abzutöten. Für Pollenallergiker ist saubere Luft in der Wohnung ein entscheidender Wohlfühlfaktor: Am besten lüftest du nur morgens und abends, wenn der Pollenflug am schwächsten ist. Luftreiniger mit HEPA-Filter befreien die Raumluft von Staub, Pollen und anderen Allergenen.

Wenn Pollen oder Hausstaubmilben Ärger machen

Die Augen tränen, die Nase läuft, die Haut juckt: Allergien können für Betroffene die Hölle sein. Hinter diesen unangenehmen Symptomen steckt ein überschießendes Immunsystem. Unsere körpereigenen Abwehrzellen reagieren bei einer Allergie auf eigentlich harmlose Substanzen aus der Umwelt, etwa auf Pollen, Hausstaub oder Tierhaare, wie auf krankmachende Viren und Bakterien. Es wird eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die die vermeintlichen Krankheitserreger aus dem Körper befördern soll. Die Schleimhäute von Nase, Rachen und Augen werden gereizt, die Atemwege verengen sich und das typische Niesen setzt ein. Weitere Begleiterscheinungen können tränende, gerötete Augen, Juckreiz, Reizhusten und Hautausschlag sein.

Allergische Reaktion

Akute Beschwerden können Allergiker mit Nasensprays, Tabletten und/oder Tropfen behandeln – noch besser ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu einer allergischen Reaktion kommt. Doch wie soll das gehen?

Ganz einfach: Indem du den Allergieauslöser, auch Allergen genannt, möglichst meidest. Bei Lebensmittelallergien bedeutet das, den „Übeltäter“, wie zum Beispiel Nüsse, von deinem Speiseplan zu streichen. Reagierst du empfindlich auf bestimmte Umweltstoffe wie Schimmelpilze oder Pollen, ist es ratsam, ein allergiefreies Zuhause zu schaffen. Durch cleveres Einrichten, Putzen und Lüften kannst du deine Hausstauballergie bzw. deinen Heuschnupfen in den Griff bekommen. Hier kommen unsere besten Allergie-Tipps für ein sauberes, gesundes Heim.


Ursachen, Symptome, Behandlung:

Wie Allergien entstehen und therapiert werden


Allergie-Check: Hast du die richtigen Möbel und Bettwaren?

Schau dich mal in deiner Wohnung um. Hast du bei der Einrichtung an deine Allergie gedacht? Wenn du an einer Hausstaubmilbenallergie leidest, solltest du es den kleinen Spinnentieren, die für deine Qualen verantwortlich sind, so ungemütlich wie möglich machen. Die winzigen Krabbler lieben Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit: Sie halten sich bevorzugt in Teppichen, Vorhängen, Polstermöbeln, Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen auf. Um allergiefreies Wohnen zu ermöglichen, solltest du daher überlegen, einige Einrichtungsgegenstände und Textilien auszutauschen.

Tipps für ein Anti-Allergie-Wohnzimmer:

Leder- und Kunstledersofas verfügen im Gegensatz zu stoffbezogenen Sofas über eine glatte Oberfläche – darin können Hausstaubmilben nicht gut nisten. Außerdem kann ein (Kunst-)Ledersofa feucht abgewischt werden, wodurch sich Staub, Milbenkot und Milbeneier entfernen lassen. Verzichte in deiner Wohnung zudem auf Deko-Artikel, die nicht umsonst „Staubfänger“ genannt werden und deinen Allergieauslöser beinahe magnetisch anziehen. Wie gut, dass Minimalismus derzeit sowieso ein großer Interior-Trend ist.

Gehen wir einen Raum weiter:

Wie sieht ein allergiefreies Schlafzimmer aus?

Für Allergiker gibt es spezielle Kopfkissen, Bettdecken und Bettwäsche aus allergiesicheren Fasern. Sie bestehen aus milbenundurchlässiger Mikrofaser, Polyester oder kochfester Baumwolle und können bei hohen Temperaturen gewaschen werden – das macht auch den letzten Achtbeinern den Garaus.

Der größte Milbenherd im Schlafzimmer ist die Matratze. Wenn du dir ein allergiefreies Zuhause wünschst, solltest du dich für eine allergikerfreundliche Matratze aus Gel- oder Kaltschaum entscheiden, die über einen abnehmbaren, waschbaren Bezug verfügt. Alternativ kannst du deine aktuelle Matratze mit einem allergendichten Zwischenbezug, einem sogenannten Encasing, ausstatten.


Der Feind in meinem Bett:

Wie Hausstaubmilben Allergien auslösen


Clever Waschen und Putzen für ein allergiefreies Zuhause


1. Setze auf den Mopp oder Kurzflor-Teppich

Teppiche und Teppichböden sind ein Problem für Hausstauballergiker, da sich die lästigen Milben zwischen den Fasern verstecken können. Früher wurde Allergikern deshalb geraten, komplett auf Teppiche zu verzichten und stattdessen auf glatte Böden aus Laminat oder Parkett zu setzen. Das ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn der Fußboden alle zwei Tage feucht gewischt wird. Möchtest du nicht so oft zum Mopp greifen, kann ein Kurzflor-Teppich für dich durchaus sinnvoll sein: Er fängt die in der Raumluft schwebenden Staubpartikel ein, wenn sie zu Boden sinken – dort kannst du sie dann einfach wegsaugen. Am besten benutzt du dafür einen beutellosen Staubsauger, da bei herkömmlichen Geräten mit Beutel das Gebläse dafür sorgen kann, dass Staubteilchen umhergewirbelt werden.

2. Wechsle deine Bettwäsche häufig

Als Hausstauballergiker sollest du deine Bettwäsche einmal pro Woche abziehen und bei mindestens 60 Grad waschen, um darin wohnende Milben zuverlässig abzutöten. Auch der milbensichere Matratzen-Überzug sollte in regelmäßigen Abständen heiß gewaschen werden – am besten alle drei Monate. Verwende außerdem hypoallergene Handtücher aus hautfreundlichen Materialien, die explizit für Allergiker und Asthmatiker geeignet sind. Auch diese Textilien sollten bei mindestens 60 Grad waschbar sein. Eine lästige, aber notwendige Pflicht für Allergiegeplagte ist gründliches Staubwischen. Benutze dafür einen feuchten Lappen mit einem Klecks Spülmittel anstatt eines Staubwedels, um Staubpartikel sicher aufzunehmen und nicht bloß aufzuwirbeln und umzuverteilen.

Richtig Lüften bei Heuschnupfen

Wenn nicht Hausstaubmilben dein Problem sind, sondern Birken-, Gräser- oder andere Pollen, solltest du versuchen, die lästigen Pflanzenteile aus deiner Wohnung fernzuhalten und ein pollenfreies Zuhause zu schaffen. Das gelingt dir, indem du deine Fenster tagsüber geschlossen hältst und erst dann stoßlüftest, wenn der Pollenflug am schwächsten ist. Laut „Lungenärzte im Netz“ ist dies in der Stadt zwischen 6 Uhr und 8 Uhr der Fall, auf dem Land zwischen 19 Uhr und 24 Uhr. Auch nach einem Regenschauer kannst du bedenkenlos die Fenster aufreißen, da der Niederschlag die Luft von Schwebteilchen wie Pollen reinigt.


Hilfe, Heuschnupfen!

Was Pollenallergiker wissen müssen


Echte Erleichterung für Allergiker: Luftreiniger

Sie besitzen einen HEPA-Filter („High Efficienty Partical Air Filter“) und befreien die Luft von Staub, Pollen, Schimmelpilzsporen und Milbenkot. Ihre Technik wird schon länger dort eingesetzt, wo saubere Luft essenziell ist, etwa in Krankenhäusern und in der Computerproduktion.

Seit einiger Zeit gibt es solche elektrischen Luftreiniger auch im Kleinformat für den Hausgebrauch: Die Geräte saugen die Raumluft durch einen Ventilator an, befreien sie dank des HEPA-Filters von Schmutzpartikeln und Allergenen und blasen sie gereinigt zurück. Den Filter solltest du in regelmäßigen Abständen auswaschen oder gleich komplett auswechseln, um eine gleichbleibende Luftqualität zu garantieren. In so einem allergiefreien Zuhause können Allergiker aufatmen!

Hast du öfter mit Allergien, Hautausschlägen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu kämpfen? Im ottonova Magazin findest du jede Menge nützliche Tipps für deine Gesundheit. Wir verraten dir zum Beispiel, woran du eine Histaminintoleranz erkennst, wie du bei Neurodermitis den Juckreiz linderst und was du über Fructoseintoleranz wissen musst.

Natalie Decker
HIER SCHREIBT Natalie Decker

Natalie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin. Neben Lifestyle-Themen wie Kochen und Reisen gehören Medizin & Gesundheit zu ihren Schwerpunkten. Sie schreibt unter anderem für das Online-Portal gesund-vital.de und den Ratgeber-Verlag Gräfe und Unzer.

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