Einsteiger-Guide: Mit Kryptowährungen in die Zukunft investieren
Du spielst mit dem Gedanken, in Kryptowährungen zu investieren? In unserem Guide erfährst du, was du neben starken Nerven noch zum Investieren brauchst und was du als Einsteiger unbedingt wissen musst.
Inhalt des Ratgebers
In den Medien verfolgst du schon lange das Auf und Ab der Kryptowährungen und jedes Mal überlegst du, endlich in Bitcoin und Co. zu investieren? Für Privatanleger winken hohe Gewinne – und genauso große Verluste. Deshalb solltest du vor deinem Geld erst einmal Zeit investieren, um die Coins besser zu verstehen und dein Risiko zu reduzieren. Unser Einsteiger-Guide erleichtert dir deine Recherchen.
Was sind Kryptowährungen?
Eine Kryptowährung ist ein rein digitales Zahlungssystem, das unabhängig von Banken und Staaten ist. Statt Münzen und Scheinen gibt es Coins und verschlüsselte Datensätze, die in der Blockchain existieren.
Wie funktionieren virtuelle Währungen? Blockchain einfach erklärt:
Die Blockchain macht Transaktionen mit virtuellen Währungen besonders sicher. Du kannst sie dir wie ein Logbuch vorstellen, das jede einzelne Transaktion mit Kryptowährungen enthält. Zum Schutz vor Angriffen sind die Transaktionsdaten dezentral auf vielen Rechnern verteilt, die ein Peer-to-Peer-Netzwerk bilden.
Mehrere Transaktionen werden zu einem verschlüsselten Datenblock zusammengefasst. Ist dieser voll, wird er geschlossen und kann nicht mehr verändert werden. Block für Block entsteht eine Kette, die identisch auf allen Rechnern im Netzwerk existiert. Versucht jemand, die Kette auf einem der Rechner zu manipulieren, wird sie aus dem Netzwerk ausgeschlossen.
SHARE
Mining: So entstehen die Blöcke
Um die wachsende Zahl an Transaktionen zu verarbeiten, zu sichern und mit dem Netz zu synchronisieren, sind gewaltige Rechenleistungen nötig. Stellst du deine Rechenkapazitäten für diesen „Mining“-Prozess zur Verfügung, wirst du mit Coins belohnt. Allerdings verbraucht das Mining Unmengen an Strom – in einem Jahr so viel wie die Niederlande.
Welche Kryptowährungen gibt es?
Bitcoin ist mit Abstand die bekannteste unter den virtuellen Währungen. Seit sie 2009 entwickelt wurde, ist ihr Wert in schwindelerregende Höhen geschossen. Hättest du damals für wenig Geld Bitcoins gekauft, wärst du heute Millionär. Inzwischen sind Tausende Währungen hinzugekommen – die sogenannten alternativen Coins (Altcoins).
Alternative Kryptowährungen: Liste spannender Altcoins
Ethereum (Ether): Die zweitgrößte Kryptowährung ist Ether. Im Ethereum-Netzwerk können Smart Contracts geschlossen werden, also digitale Verträge, die wirksam werden, sobald die Vertragsvereinbarung erfüllt ist.
Ripple (XRP): Banken lieben diese Kryptowährung, denn das Zahlungsnetzwerk arbeitet mit ihnen zusammen und beschleunigt internationale Überweisungen im Bankgeschäft. Mining ist nicht notwendig – es wurden bereits alle Coins erzeugt, insgesamt 100 Milliarden XRP.
Litecoin (LTC): Der kleine Bruder von Bitcoin – die effiziente Litecoin-Blockchain kann mehr Blöcke erzeugen und deshalb mehr Transaktionen in kürzerer Zeit verarbeiten.
IOTA: Dieses Netzwerk zielt auf IoT-Anwendungen ab und ermöglicht Transaktionen zwischen Maschinen oder Geräten. Du kannst damit in Zukunft beispielsweise für eine E-Auto-Ladung zahlen oder deine E-Health-Daten schützen. IOTA hat viele große Unternehmen auf seiner Seite. Statt einer Blockchain gibt es Knotenpunkte und Graphen und das System wird mit jedem Nutzer schneller und sicherer.
Cardano (ADA): Das Netzwerk will die Kinderkrankheiten anderer Kryptowährungen heilen und gleichzeitig ihre Vorteile vereinen. Es soll einfacher skalierbar sein, schnellere Transaktionen erlauben und noch mehr Sicherheit bieten.
So investierst du in Bitcoin und Co.
Wenn du dich ausgiebig informiert hast und in eine Kryptowährung investieren willst, hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst sie direkt oder indirekt kaufen. Hier sind drei Beispiele, wie das funktioniert:
An Kryptobörsen kannst du für einen bestimmten Geldbetrag eine Kryptowährung kaufen. Die Coins landen in deiner Wallet, das ist deine digitale Geldbörse. Nur du hast den Code und auf den solltest du gut aufpassen – verlierst du ihn, sind deine Coins weg.
Über Differenzkontrakte, sogenannte CFDs, kannst du indirekt investieren. Du kaufst also keine Coins, sondern spekulierst darauf, ob ihr Wert steigt oder fällt. Dank der Hebelwirkung können schon kleine Schwankungen im Kryptowährungs-Kurs dir große Gewinne, aber auch große Verluste bescheren. Für unerfahrene Anleger sind solche Trades deshalb sehr riskant.
Du kannst Kryptowährungen auch in Form von Zertifikaten kaufen. Dazu brauchst du ein Wertpapierdepot und kannst dann langfristig von der Kursentwicklung verschiedener Coins profitieren.
Darauf solltest du achten
Informiere dich gut, bevor du ein Krypto-Investment tätigst. Das Thema ist komplex, die Zukunft ungewiss. Investiere nur, wenn du ein finanzielles Polster hast und Verluste verkraften kannst. Nutze für den Kauf und Trades deiner Coins nur seriöse Plattformen und achte bei der Wahl der Plattform auf Punkte wie Sicherheit, Gebühren und Zahlungsmöglichkeiten.
Wichtig bei Kryptowährungen: Steuern nicht vergessen
Auch wenn Coins nur virtuell existieren, sind die Steuern real. Investierst du erfolgreich in Coins und verkaufst sie, musst du deinen Gewinn mit deinem persönlichen Steuersatz versteuern. Geduldest du dich stattdessen ein Jahr lang, sind deine Gewinne steuerfrei.
Bei indirekten Investments, etwa über CFDs, werden Gewinne über 801 Euro mit 25 Prozent besteuert.
In welche Kryptowährung investieren Anfänger am besten?
Ob für dich als Anfänger Bitcoins sinnvoll sind, weil sie großes Potenzial haben, oder du dich lieber auf Alternativen wie Litecoin konzentrieren solltest, ist pauschal nicht zu beantworten. Auf jeden Fall solltest du auf seriöse Währungen setzen, zu denen neben Bitcoins auch die fünf Altcoins weiter oben zählen. Am besten erfüllt die Währung deiner Wahl einen sinnvollen Zweck. Ein Beispiel sind die Smart Contracts im Ethereum-Netz.
Es kommt immer darauf an, wie risikofreudig du bist, wie gut du dich mit dem Finanzmarkt auskennst und wie stark deine Nerven sind – denn starke Kursschwankungen sind bei Kryptowährungen an der Tagesordnung.
Als Klimaschützer solltest du eher auf Litecoin als auf Bitcoin setzen. Wenn dich Themen wie Smart Cities und Industrie 4.0 investieren, ist IOTA eine gute Wahl. Wichtig ist, dass du dich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Währungen auseinandersetzt.
Mit Kryptowährungen sind hohe Gewinne möglich: Bitcoins haben 2020 innerhalb eines Jahres ein Plus von rund 300 Prozent verbucht. Wenn dann aber, wie geschehen, China bekannt gibt, den Handel mit virtuellen Währungen herunterzufahren, wird aus der Berg- schnell eine Talfahrt. Sei dir bewusst, dass mit Kryptowährungen Risiken verbunden sind.
5 Risiken bei virtuellen Währungen:
Hohe Volatilität: Kryptowährungen sind hoch volatil. Als Privatanleger musst du bei den teilweise extremen Kursschwankungen immer mit einem Totalverlust deines Investments rechnen.
Wenig Regulation: Kryptowährungen sind unabhängig von Finanzinstituten. Das bedeutet, sie sind nicht reguliert und könnten im schlimmsten Fall verboten werden.
Geringe Akzeptanz: Noch ist eine flächendeckende Zahlung mit den Kryptos nicht möglich. Wann sich das ändert oder ob Bitcoins das neue Gold werden, ist offen.
Technische Abhängigkeit: Kryptos existieren rein virtuell. Sollte das Internet einmal zusammenbrechen, sind keine Transaktionen möglich.
Keine 100%ige Sicherheit: Hackerangriffe sind auch bei der Blockchain nicht ausgeschlossen. Außerdem gibt es unseriöse Anbieter, die Fake-Handel mit Coins betreiben.
Zukunft der Kryptowährung: Trend für 2021 und Prognosen
2020 war ein gutes Jahr – zumindest für bargeldloses Bezahlen und die Digitalisierung. Das hat Kryptowährungen kräftig gepusht. Hinzu kam, dass PayPal ankündigte, die Nutzung von Kryptos zu vereinfachen. Kein Wunder, dass sie seit 2020 stark zugelegt haben und der Bitcoin seit Anfang 2021 einen Rekord nach dem anderen geknackt hat.
Solche Anstiege gibt es allerdings alle Jahre wieder, gefolgt von Einbrüchen, die Anleger verunsichern – so wie Ende Mai 2021, als der Bitcoin von mehr als 50.000 Euro im April auf etwa 25.000 Euro abstürzte.
Vielleicht haben deshalb bisher erst zwei Prozent der Deutschen investiert. Prognosen zur Kursentwicklung sind schwer zu treffen. Die Analysten von JP Morgan halten es für möglich, dass der Bitcoin-Kurs auf bis zu 120.000 Euro steigen könnte, andere Finanzexperten fürchten dagegen das Platzen einer Bitcoin-Blase.
Kryptowährungen sind ein unglaublich spannender Trend, der längst keine Zukunftsmusik mehr ist. Große Gewinne sind möglich, setzen jedoch umfangreiches Wissen über den Finanzmarkt und Kapitalanlagen voraus. Bevor du dich in das Krypto-Abenteuer stürzt, solltest du dich gut informieren. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du dich über Gewinne freuen kannst, statt Verlusten hinterher zu trauern.
Hinweis:
ottonova ist eine private Krankenversicherung, wir sind jedoch keine Finanzberater und können auch keine verbindlichen Aussagen zu Gewinnerwartungen machen. Alles, was du hier liest, dient ausschließlich dazu, dich allgemein zum Thema Kryptowährungen zu informieren.
Weitere interessante Artikel zum Thema "Finanzen":
Sabrina ist freie Autorin für Versicherungs- und Digitalisierungsthemen. Sie war Redakteurin bei Fachzeitschriften und lernte als Content Editor bei ottonova die vielen Facetten der Versicherungswelt kennen.