Leadership 4.0: Was junge Führungskräfte wissen müssen

Die Welt verändert sich immer schneller. Wer heute Chef von 5, 50 oder 500 Angestellten wird, kann nicht in eine Karrierebibel aus den 60er-Jahren schauen, um zu wissen, was er tun soll. Alte Führungsstile haben ausgedient – es ist Zeit für Leadership 4.0!

Inhalt des Ratgebers

Die digitale Arbeitswelt stellt Führungskräfte vor enorme Herausforderungen. Mit ein paar kleinen Anpassungen ist es nicht getan: Denn mit der digitalen Revolution kommt die Bürorevolution. Hierarchisches Denken hat ausgedient, beim Leadership 4.0 zählen Soft Skills, wie Flexibilität, Kreativität und Einfühlungsvermögen.

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Was ist Leadership?

Leadership bedeutet nicht einfach nur Führung von Mitarbeitern, es bedeutet vor allem auch die Geführten zu motivieren, indem der Leader sie mit seinen Visionen und dem eigenen Engagement inspiriert. Leadership schafft damit ein kreatives und innovatives Umfeld, in dem effiziente und sinnerfüllende Arbeit möglich ist.

Gibt es einen Unterschied zu Leadership und Führung oder bedeutet es das gleiche?

„Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die unsere Wirtschaft & Gesellschaft grundlegend verändern wird: der vierten industriellen Revolution.“ 

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Die Wirtschaft im Wandel

Das Internet wird nicht mehr weggehen. Oder wie es der Siemens-Chef Joe Kaeser im Tagesspiegel beschreibt: „Wir stehen heute am Anfang einer Entwicklung, die unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft grundlegend verändern wird: der vierten industriellen Revolution. Sie ist die größte Transformation der Industriegeschichte und wird an Energie und Geschwindigkeit alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen.“

Was ist die „vierte industrielle Revolution“ oder „Industrie 4.0“?

Diese Bezeichnung bezieht sich auf bedeutende Meilensteine der Industriegeschichte, die jeweils tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen mit sich brachten: Die erste industrielle Revolution wurde ausgelöst durch die Erfindung der Dampfmaschine, die zweite durch die Nutzung von Fließbändern und die dritte durch den Einsatz von Computern und Digitaltechnik.


Die Evolution der Arbeit: 

Was war gestern, was wird morgen sein?


Die Digitalisierung ist kein „Neuland“ mehr, oder sollte es zumindest nicht mehr sein. Wir alle sind stärker vernetzt denn je – mit technischen Geräten wie Assistenzsystemen, sowie untereinander mittels Smartphone und Social Media. Das hat drastische Auswirkungen auf die Unternehmenskultur und die Führung von Mitarbeitern. Junge Manager können sich heute nicht mehr auf althergebrachte Ideen und anachronistische Führungsstile verlassen, sondern müssen in einer sich ständig weiterentwickelnden Arbeitsumgebung kreativ sein und flexibel bleiben. Darum geht es beim Buzzword Leadership 4.0. Hier kommen unsere Tipps für junge Führungskräfte.

Alte Führungsstile vs. neue Ideen von Leadership

Früher funktionierte Leadership quasi nach Rezept: Menschen in Anzügen sagten ihren Angestellten, was sie zu tun haben. Es ging um Planbarkeit, Berechenbarkeit und maximale Kontrolle. Individuelle Stärken und Schwächen von Mitarbeitern und Führungskräften spielten kaum eine Rolle, Gefühle galten als unprofessionell, Fehler und das Scheitern von Projekten sollten mit aller Kraft vermieden werden.

Um ein Unternehmen zu führen und Mitarbeiter anzuleiten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel:

Der autoritäre Führungsstil:

Entscheidungen werden von oben herab getroffen. Es herrschen starre Hierarchien, die Mitarbeiter-Motivation wird über das Gehalt gesteuert.

Der bürokratische Führungsstil:

Unternehmensrichtlinien und Dienstanweisungen sind dabei Gesetz. Für die Karriere ist entscheidend, wie lange jemand bereits im Unternehmen ist.

Der patriarchalische/matriarchalische Führungsstil:

Der Chef/die Chefin ist für seine Mitarbeiter eine Art Vaterfigur/Mutterfigur. Er/sie lobt zwar, trifft seine Entscheidungen dennoch alleine.

Der charismatische Führungsstil:

Die Autorität des Vorgesetzten begründet sich nicht durch seinen Status oder seine Erfahrung, sondern durch seine Ausstrahlung. Er dient den Mitarbeitern als Vorbild, dennoch bezieht er sie kaum in seine Entscheidungen ein.

Für die Führung im digitalen Zeitalter ist keiner dieser stark hierarchischen Führungsstile empfehlenswert. Mit Ideen von gestern lässt sich eben nicht die Welt von morgen gestalten. Wer als junge Führungskraft erfolgreich sein will, muss alte Denkmuster über Bord werfen. Der Diplom-Psychologe Lutz W. Eichler empfiehlt dazu in der Wirtschaftswoche:

„Führung ist Geschichten erzählen, ist gelebte Leidenschaft, aktives Zuhören, Menschlichkeit, Respekt und Einfühlungsvermögen."

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All dies zeichnet Leadership 4.0 aus.


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Modernes Leadership

Leading innovation: Kompetenzen moderner Führungskräfte

Was heißt das nun konkret? Worauf solltest du achten, wenn du in deiner Firma zur Führungspersönlichkeit aufgestiegen bist oder als Jungunternehmer plötzlich dein eigenes Team leiten sollst? Führung im Zeitalter der Digitalisierung bedeutet nicht nur, deinen Angestellten ein Firmenhandy zu sponsern und ihnen die Möglichkeit für Homeoffice oder Remote Work zu geben. Leadership 4.0 umfasst viel mehr.


Tipps fürs Homeoffice:

So gelingt die Arbeit am heimischen Schreibtisch


Zeitgemäße Führung verzichtet auf unnötigen Druck und unangebrachte Kontrolle. Als Führungskraft solltest du deine Mitarbeiter dazu motivieren, eigene Ideen einzubringen und auf ihre persönlichen Stärken und Schwächen eingehen. „Wer individuell führt, überschreitet Grenzen, geht Risiken ein, übernimmt individuelle Verantwortung, verlässt die Sicherheit vorgegebener Standards – führt im Wortsinne unternehmerisch“, schreibt der Diplom-Psychologe Lutz W. Eichler in der Wirtschaftswoche.

Die Diversität deiner Mitarbeiter sollte für dich keine Bedrohung, sondern eine Chance sein. Global vernetzte Teams arbeiten via Internet mit Menschen aus verschiedenen Ländern und aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammen. Möglicherweise hast du es als Führungskraft auch mit Personen verschiedenster Altersgruppen zu tun:

Auf der einen Seite stehen die Mitglieder der Generation Z, also die nach 1995 Geborenen. Sie sind nicht nur digital geprägt, für sie gab es im Leben keine Zeit ohne Internet. Für so junge Mitarbeiter spielen flexible Arbeitsmodelle und eine ausgeglichene Work-Life-Balance eine entscheidende Rolle. Auf der anderen Seite stehen ältere Mitarbeiter, die sich mit der Digitalisierung und der sich wandelnden Unternehmenskultur womöglich schwertun. Sie brauchen dein Verständnis und deine Führungsstärke.


Das Verhältnis von Arbeit zu Freizeit: 

Work-Life-Balance vs. Work-Life-Blending


Leadership 4.0: Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg

Noch mehr als bei allen Generationen zuvor spielt heute die Kommunikation eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeiterführung – online wie offline. Zur Führung im digitalen Zeitalter gehört es, auf allen digitalen Plattformen professionell auftreten. Mindestens genauso wichtig ist eine offene Fehlerkultur: In einer immer schneller werdenden Welt wird nur derjenige Erfolg haben, der mit dieser Entwicklung Schritt hält, auf Trends zeitnah reagiert und Neues wagt. Da sind Fehler und das Scheitern von Projekten so gut wie vorprogrammiert. Wer das akzeptieren kann, Fehler offen kommuniziert und daraus lernt, entwickelt das nötige Mindset, um in der Industrie 4.0 bestehen zu können.

Natalie Decker
HIER SCHREIBT Natalie Decker

Natalie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin. Neben Lifestyle-Themen wie Kochen und Reisen gehören Medizin & Gesundheit zu ihren Schwerpunkten. Sie schreibt unter anderem für das Online-Portal gesund-vital.de und den Ratgeber-Verlag Gräfe und Unzer.

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