Lust auf Experimente? Warum jetzt die Zeit ist, etwas zu ändern

Es sind goldene Zeiten, in denen wir leben und in denen uns jede Tür offensteht. Die Zeit, um sich auszuprobieren, war nie geeigneter als heute, findet Prof. Dr. David Matusiewicz. Im Interview erklärt er, was das für den Arbeitsmarkt bedeutet.

Inhalt des Ratgebers

„Alle verstecken sich gerade im Change“, sagt Prof. Dr. David Matusiewicz. Womit der Dekan und Institutsdirektor der FOM Hochschule – der in Aufsichtsräten von Start-ups sitzt und auch selber bereits gegründet hat – nicht sagen will, dass Veränderung schlecht ist. Im Gegenteil: „Weiterbildung wird immer wichtiger und die Ausbildung immer kürzer“, sagt er, als wir mit ihm über New Work sprechen.

Dynamik im Lebenslauf, Stillstand im Unternehmen?

Arbeitnehmer sind seiner Meinung nach heute viel selbstbewusster als je zuvor und scheuen sich nicht mehr vor Dynamik in ihrem Lebenslauf. „Mosaik-Karriere“ ist einer der Begriffe, den David in diesem Zusammenhang nennt. Probleme damit, sich zu wandeln, haben eher die Unternehmen. Sie nehmen Buzz-Wörter wie Big Data, KI und digitale Transformation in den Mund. „Viele können aber mit den neuen Entwicklungen gar nichts anfangen und wissen nicht, wie sie mit den Herausforderungen der Digitalisierung umgehen sollen“, sagt David.

Er ist der Meinung, Transformation fängt da an, wo man der Agilität die Tür ins Unternehmen öffnet. Nur wer soll die Tür aufmachen? „Die, die heute im Driver Seat sind, blicken quasi der Rente entgegen und haben nicht mehr den Antrieb, wirklich etwas zu verändern“, erklärt David.

Wenn die Entscheider heut nichts mehr riskieren wollen, muss es also die nachfolgende Generation stemmen – wenn es dann nicht schon zu spät ist: „Wir haben die Digitalisierung verpennt, weil wir heute immer noch von der Old Economy leben können. In Zukunft wird es aber immer weniger Player aus Deutschland oder Europa geben, sondern eher aus den USA und China“, sagt David.

Der War For Talents hat begonnen

Was fehlt, ist der Hunger nach Neuem und der Druck, etwas ändern zu müssen. Dass es unserer Gesellschaft heute so gut geht, spüren auch die Arbeitnehmer. Ihr eingangs erwähntes Selbstbewusstsein rührt auch vom sogenannten War For Talents her, über den viel gesprochen wird und der in Grundzügen bereits heute erkennbar ist: Arbeitgeber buhlen um Fachkräfte auf einem Arbeitsmarkt, auf dem Vollbeschäftigung herrscht.

Arbeitnehmer können viel mehr Forderungen an ihre Arbeitgeber stellen, sie müssen sich viel weniger aufopfern als noch vor zehn Jahren und wenn sie in einem Job unzufrieden sind, ziehen sie weiter oder bauen sich etwas Eigenes auf. Damit entwickelt sich nach und nach eine „Gig Economy“, in der Menschen ihre Arbeitskraft im Rahmen kurzfristiger Aufträge gegen Geld eintauschen und sich dabei ihre Unabhängigkeit bewahren können.

Freut euch auf mehr Kreativität!

Rosige Aussichten also für Arbeitnehmer. Wenn du dich nun fragst, wie du am besten den Grundstein für deine flexible Zukunft legen kannst, hat David zwei Tipps für dich.

Nummer 1:

„Wir müssen in uns hinein hören und herausfinden, was uns liegt und was uns Spaß macht.“

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Denn einer der Grundpfeiler von New Work sind Mitarbeiter, die eine Sinnhaftigkeit in ihrer Tätigkeit sehen und mit Leidenschaft ihrem Job nachgehen.

Nummer 2:

„Wenn man sich ausprobieren will, dann jetzt.“

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Das rät David. Wichtig dabei ist es, nicht die Herausforderungen in den Vordergrund zu stellen. Stattdessen sollten Arbeitnehmer aber auch Arbeitgeber den Fokus stärker auf die Chancen legen, die Entwicklungen wie New Work uns heute bieten. Und uns freuen, dass wir immer kreativer arbeiten können.

Weitere Schwerpunkte, über die wir mit David im Video-Interview sprechen:

Sabrina Quente
HIER SCHREIBT Sabrina Quente

Sabrina ist freie Autorin für Versicherungs- und Digitalisierungsthemen. Sie war Redakteurin bei Fachzeitschriften und lernte als Content Editor bei ottonova die vielen Facetten der Versicherungswelt kennen.

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