Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) verläuft oft ohne Schmerzen und mit milden Symptomen. Dennoch kann sie unbehandelt ernsthafte Folgen haben. Alles über Symptome, Ursachen und Hausmittel lässt sich hier nachlesen.
Medizinisch geprüftvon Zahnarzt Dr. Jens Gottschalk
Inhalt des Ratgebers
Zahnfleischentzündung – kurz erklärt
Die Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt, entsteht in der Regel aus einer bakteriellen Infektion im Mundraum. Die Entzündung beginnt am Zahnfleischrand und kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen.
Wird die Mundhygiene langfristig vernachlässigt und bleibt eine Behandlung der Gingivitis aus, kann sich daraus eine Parodontitis (oft auch Parodontose genannt) entwickeln. Diese Entzündung, die den ganzen Zahnhalteapparat betrifft, lässt sich nicht mehr heilen und führt im schlimmsten Fall zu Zahnverlust.
Symptome einer Zahnfleischentzündung
Weil eine Entzündung des Zahnfleisches meist nicht von ausgeprägten Symptomen begleitet wird, suchen Patientinnen und Patienten oftmals recht spät eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt auf. Um eine Zahnfleischentzündung frühzeitig zu erkennen, sollten folgende Symptome ernst genommen werden:
Zahnfleischbluten, hauptsächlich beim Zähneputzen oder beim Nutzen von Zahnseide
Zahnfleischentzündung: Ursachen und Risikofaktoren
Die Pflege der Zähne sowie regelmäßige Besuche bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt sind unerlässlich, um eine Zahnfleischentzündung zu vermeiden. Daneben existieren einige Risikofaktoren, welche Zahnfleisch und Zähne gefährden.
Mangelnde Mundhygiene
Die wichtigste Ursache für eine Zahnfleischentzündung ist eine mangelnde Mundhygiene. Wird das Zähneputzen vernachlässigt, lagert sich sogenannte Plaque auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen ab, also ein Zahnbelag, der sich aus Nahrungsresten, Teilen des Speichels und Bakterien zusammensetzt. Dieser verfestigt sich zu Zahnstein, wenn er nicht regelmäßig mit der Zahnbürste entfernt wird. In der Plaque befinden sich schädliche Bakterien und deren Stoffwechselprodukte, welche sich innerhalb des Mundes verbreiten und schließlich die Zahnfleischentzündung auslösen.
Zahnfleischverletzung
Nicht nur Plaque, sondern auch eine Verletzung am Zahnfleisch kann Ursache für eine Gingivitis sein. Besonders oft entstehen solche Verletzungen beim Zähneputzen mit zu harten Borsten oder bei der falschen Anwendung von Zahnseide. Doch auch schlecht sitzender Zahnersatz oder Verbrennungen durch zu heißes Essen können das Zahnfleisch verletzen.
Durch wunde oder offene Stellen in der Mundhöhle gelangen dann Bakterien ins Zahnfleisch und lösen eine Gingivitis aus.
Risikofaktoren für eine Gingivitis
Zusätzlich zu einer unzureichenden Mundhygiene und Verletzungen in der Mundhöhle kann eine Zahnfleischentzündung Ursachen haben, die nicht direkt ersichtlich sind. Diese Risikofaktoren sind zwar nicht allein verantwortlich für die Entstehung einer Gingivitis, können aber eine Infektion begünstigen:
Rauchen
Bei Rauchern ist zum einen das Immunsystem geschwächt, was die Anfälligkeit für eine Zahnfleischentzündung erhöht. Zusätzlich wird durch den Konsum von Zigaretten die Durchblutung geschwächt. So treten typische Symptome wie Zahnfleischbluten bei Rauchern seltener auf und die Entzündung wird später entdeckt.
Diabetes
Zwischen Diabetes und Entzündungen im Mundraum wie der Gingivitis oder der Parodontitis besteht eine Wechselwirkung. Die bakterielle Zahnfleischentzündung kann die Einstellung von Diabetespatientinnen und -patienten erschweren. Gleichzeitig erhöht Diabetes das Risiko für eine Zahnfleischentzündung.
Stress
Wie auch Nikotin schwächt chronischer Stress den Körper und das Immunsystem und kann so die Entstehung einer Zahnfleischentzündung begünstigen oder deren Verlauf verschlimmern. So kann sich aus einer leichten Zahnfleischentzündung schneller eine Parodontose entwickeln.
Hormonelle Veränderungen
Vor allem bei Frauen spielen Hormone eine große Rolle bei der Entstehung von Entzündungen am Zahnfleisch, da diese stärkere hormonelle Veränderungen durchlaufen als Männer (wie zum Beispiel Schwangerschaften oder die Menopause). Diese Veränderungen tragen zu einem erhöhten Risiko für eine Zahnfleischentzündung bei (1).
Weitere Risikofaktoren
Die Risikofaktoren sind niemals alleinige Ursache für das Entstehen einer Gingivitis, da diese immer aufgrund von Bakterien im Zahnbelag entsteht. Eine gründliche Mundhygiene kann also trotz Vorhandensein von Risikofaktoren die Entstehung einer Zahnfleischentzündung verhindern.
Weitere Faktoren, welche eine Entstehung begünstigen, sind unter anderem:
Ein geringer Speichelfluss oder ein trockener Mund (zum Beispiel aufgrund von Mundatmung)
Ein schwaches Immunsystem, zum Beispiel durch Erkrankungen wie HIV
Karies
Fortschreitendes Alter oder Pflegebedürftigkeit
Bestimmte Medikamente (zum Beispiel Immunsuppressiva oder Medikamente gegen Bluthochdruck)
Ein Vitamin-C-Mangel
Zahnfleischbluten kommt häufiger vor, als man denkt
Folgen der Zahnfleischentzündung: Die Parodontitis
Entzündetes Zahnfleisch kann unangenehm sein, stellt aber auch eine langfristige Gefahr für die Gesundheit dar. Hält die Entzündung länger an, kann sich aus der Gingivitis eine Parodontose entwickeln. Dabei handelt es sich um eine chronisch verlaufende Entzündung des Zahnhalteapparats, die nicht mehr geheilt werden kann. In deren Verlauf bildet sich das Zahnfleisch zurück, der Kieferknochen wird angegriffen und die Zahnhälse werden freigelegt. Außerdem entstehen sogenannte Zahnfleischtaschen in der Lücke zwischen Zahn und Zahnfleisch, in welchen sich Plaque ansammelt.
Parodontitis kann zu Zahnverlust führen
Eine Parodontitis erfordert eine lebenslange Behandlung durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin, da sie nicht mehr geheilt werden kann. Dabei werden vor allem die Zahnfleischtaschen gereinigt, sodass sich die Bakterien nicht weiter ausbreiten können. Bei einer Parodontose ist im Gegensatz zur Gingivitis nicht nur das Zahnfleisch betroffen, sondern auch der Zahnhalteapparat. Der Kieferknochen bildet sich zurück, was letztendlich in Zahnverlust resultiert.
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Die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie hat ergeben, dass Parodontalerkrankungen, zu welchen auch die Gingivitis und Parodontitis gehören, immer später im Leben auftreten. Unter den 35- bis 44-Jährigen haben sich die schweren Parodontalerkrankungen zwischen 2005 und 2014 halbiert. Dies hängt unter anderem mit einer Veränderung des Lebensstils zusammen: Menschen haben ein besseres Bewusstsein für die Eigenverantwortung, die sie beim Thema Zahnpflege tragen, besuchen öfters den Zahnarzt oder die Zahnärztin und die Nachfrage nach professionellen Zahnreinigungen steigt (2).
Unterschiedliche Formen der Zahnfleischentzündung
Akute Zahnfleischentzündung
Bei einer akuten Gingivitis handelt es sich um eine Entzündung, welche nur oberflächlich vorhanden ist - zum Beispiel rund um die Zähne am Zahnfleischrand. Wird die akute Entzündung schnell erkannt, kann eine Behandlung mit Hausmitteln, gründlichem Zähneputzen und der Anwendung von Interdentalbürsten und Mundspülung schnell zu einer Heilung führen. Die akute Zahnfleischentzündung zeichnet sich durch Schwellung an der Mundschleimhaut und leichtem Bluten aus und entsteht meist entweder aufgrund von mechanischen Reizen wie harten Borsten der Zahnbürste, schlecht sitzendem Zahnersatz oder Zahnspangen sowie Verbrennungen um Mundraum.
Chronische Zahnfleischentzündung
Die chronische Zahnfleischentzündung entwickelt sich aus der akuten Infektion, wenn diese nicht schnell und konsequent behandelt wird. Es handelt sich dabei um eine Vorstufe der Parodontitis, bei welcher die Bakterien weiter in das Zahnfleisch oder gar bereits an die Kieferknochen vorgedrungen sind und es zu einer Schädigung des Zahnhalteapparats kommt. Eine chronische Zahnfleischentzündung bedarf einer Behandlung durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin.
Akute nekrotisierende und ulzeröse Zahnfleischentzündung
Während eine gewöhnliche Zahnfleischentzündung meist weitgehend schmerzlos verläuft, ist die akute nekrotisierende und ulzeröse Zahnfleischentzündung oftmals sehr schmerzhaft. Sie tritt plötzlich auf und wird von blutendem Zahnfleisch, starkem Mundgeruch, erhöhtem Speichelfluss und gelegentlich von Fieber begleitet. Besonders gefährdet sind von dieser Form der Zahnfleischentzündung Raucher sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem (3).
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Ein Besuch beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin ist bei einer akuten Zahnfleischentzündung nicht sofort notwendig. Diese lässt sich oftmals mit Hausmitteln behandeln und heilt bei einer konsequent eingehaltenen Mundhygiene von selbst ab. Kehrt die Zahnfleischentzündung immer wieder oder hält sie sich hartnäckig, sollte jedoch auf jeden Fall ein Besuch beim Zahnarzt oder der Zahnärztin erfolgen.
Professionelle Zahnreinigung
Um die Zahnfleischentzündung sowie damit einhergehende Symptome wie Zahnfleischbluten, Schwellungen oder Schmerzen zu behandeln und zu heilen, muss die Plaque oder den Zahnstein gründlich vom Zahn und aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden. Auf diese Weise können sich durch Zahnbelag keine schädlichen Bakterien mehr bilden.
Der Zahnarzt oder die Zahnärztin führt dazu eine Zahnreinigung durch und entfernt die Plaque von den Zähnen und aus den Zahnzwischenräumen. Um die Ansiedlung von Bakterien zu erschweren, werden die Oberflächen der Zähne anschließend poliert. In besonders schweren Fällen werden Medikamente wie Antibiotika verschrieben.
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Diese Hausmittel helfen gegen entzündetes Zahnfleisch
Hält eine Zahnfleischentzündung länger als ein paar Tage an, tritt sie wiederholt auf oder kommen Symptome wie Schmerzen oder gar Fieber dazu, sollte in jedem Fall ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin hinzugezogen werden. Bevor Medikamente zum Einsatz kommen, können bei einer leichten Entzündung zunächst einmal Hausmittel eingesetzt werden.
Kamillentee
Das Gurgeln und Ausspülen des Mundes mehrmals täglich mit Kamillentee kann zu einer Linderung der Zahnfleischentzündung und Symptomen wie Zahnfleischbluten beitragen. Der Tee wirkt beruhigend und desinfizierend und eignet sich aus diesem Grund ideal als Hausmittel. Auch Salbeitee kann als Alternative dienen.
Apfelessig
Die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften von Apfelessig unterstützen den Körper bei der Regeneration. Dazu sollten zwei Esslöffel Essig in einem Glas Wasser aufgelöst und anschließend zweimal täglich etwa eine halbe Stunde vor dem Zähneputzen gegurgelt werden.
Salzlösung
Die Kochsalzlösung ist ein bewährtes Hausmittel: Sie kann antibakteriell wirken und sollte entweder gegurgelt oder mit der Zahnbürste mindestens zweimal täglich direkt auf die entzündeten Stellen aufgetragen werden. Dazu einfach einen Teelöffel Salz in einem Glas Wasser auflösen.
Ätherische Öle
Statt einer Mundspülung aus dem Handel kann auch eine selbstgemachte Mischung mit ätherischen Ölen den Entzündungsprozess lindern. Besonders geeignet sind zum Beispiel Pfefferminzöl oder Teebaumöl. Zwei bis drei Tropfen davon werden in ein Glas Wasser gegeben und mehrmals täglich gegurgelt. Anschließend sollte gut ausgespült werden.
Tipps für gesundes Zahnfleisch
Mundhygiene
Eine gründliche Mundhygiene, Zahnpflege sowie eine gestärkte Mundflora sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Zahn und Zahnfleisch gesund bleiben. Da die auslösenden Bakterien einer Zahnfleischentzündung meist von den Belägen auf den Zähnen stammen, sollte vor allem auf eine gute Zahnhygiene geachtet werden. Das ist dabei besonders wichtig:
Zweimal täglich sollten die Zähne mit der Zahnbürste geputzt werden.
Mindestens eine Stunde vor dem Zähneputzen sollten keine säurehaltigen Lebensmittel verzehrt werden, da sonst der Zahnschmelz angegriffen werden kann.
Zur Zahnpflege gehört auch die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
Um die Anzahl der Bakterien im Mundraum zu verringern, sollte die Zunge von Belag gereinigt werden. Dazu kann die Zahnbürste, besser aber eine Zungenbürste verwendet werden. Dies beugt auch Mundgeruch vor.
Mundspülung kann dabei unterstützen, dass sich Bakterien im Mund weniger schnell vermehren. Diese sollte jedoch nicht öfters als zweimal am Tag angewandt werden.
Prophylaxe
Besonders wichtig bei der Vorsorge für die Zahnfleischentzündung sind die halbjährigen prophylaktischen Besuche beim Zahnarzt oder der Zahnärztin. Diese unterstützen die Gesundheit der Mundschleimhaut, weil mögliche Krankheiten schneller erkannt werden können. Eine professionelle Zahnreinigung kann zudem nicht nur bei der Behandlung, sondern auch bei der Vorsorge für gesundes Zahnfleisch unterstützen.
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Eine Zahnfleischentzündung ist oftmals nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Sichtbare Symptome können Schwellungen am Zahnfleisch sein, auch eine Rötung ist häufig zu beobachten. Manchmal blutet das Zahnfleisch, wenn zum Beispiel die Zähne geputzt werden oder beim Gebrauch von Zahnseide. Auch Mundgeruch kann bei einer Zahnfleischentzündung auftreten.
Besonders schwierig ist das Erkennen einer Zahnfleischentzündung bei Rauchern. Da das Nikotin die Durchblutung des Zahnfleischs vermindert und dieses verfärben kann, treten typische Symptome wie Zahnfleischbluten oder eine Rötung oftmals nicht auf, weshalb die Krankheit später erkannt werden kann und zudem schneller fortschreitet.
Wird eine Zahnfleischentzündung nicht behandelt, entsteht daraus langfristig eine Parodontitis. Bei dieser betrifft die Entzündung nicht nur das Zahnfleisch, sondern geht auch auf den Kieferknochen über. Es folgt eine Destabilisierung des Zahnhalteapparats, sodass bei ausbleibender Behandlung oder Therapien die Zähne ausfallen können.
Wie die Zahnfleischentzündung kann auch eine Parodontose oftmals fast schmerzlos verlaufen und ist deshalb für Betroffene nicht leicht zu erkennen. Eines der wichtigsten Symptome der Parodontitis sind die Zahnfleischtaschen, die zwischen dem Zahn und dem Zahnfleisch entstehen und in welchen sich Bakterien ansammeln. Zahnärztinnen und Zahnärzte messen diese mit einer Sonde, um festzustellen, wie weit die chronische Entzündung bereits fortgeschritten ist.
Hat sich einmal eine Parodontose entwickelt, kann diese nicht mehr geheilt werden, sondern erfordert lebenslange Therapien und eine konsequente Mundhygiene.
Eine Zahnfleischentzündung kann negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben. Laut einer Studie wird nur ein Viertel der schwangeren Patientinnen von ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen über die Wichtigkeit eines Zahnarztbesuchs informiert (4). Dabei ist das Zahnfleisch bei Schwangeren aufgrund von hormonellen Umstellungen empfindlicher. Dadurch blutet das Zahnfleisch häufiger und ist anfälliger für Entzündungen.
Entwickelt sich die Zahnfleischentzündung zu einer Parodontitis weiter, können Bakterien in die Blutbahn gelangen und Komplikationen hervorrufen. So kann sie unter anderem eine untergewichtige Frühgeburt begünstigen (5).
Die Pflege der Zähne ist deshalb für Schwangere besonders wichtig: Expertinnen und Experten raten dazu, häufiger zur Kontrolle zu erscheinen, um mögliche Krankheiten früh zu erkennen.
Eine akute Zahnfleischentzündung dauert nur wenige Tage und ist bei entsprechenden Maßnahmen spätestens nach einer Woche wieder abgeheilt. Stellt sich eine chronische Zahnfleischentzündung ein, dann heilt diese nicht mehr von selbst ab, sondern erfordert eine Behandlung durch eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt.
Wird die chronische Entzündung nicht durch einen Arzt oder eine Ärztin behandelt und mithilfe von gründlicher Mundhygiene beseitigt, kann sich eine Parodontitis entwickeln, welche zu einem Verlust der Zähne führt. Die Parodontose und ihre Symptome lassen sich zwar durch mithilfe von Therapien behandeln, sie ist aber nicht mehr heilbar. Menschen mit dieser Erkrankung müssen deshalb ihr Leben lang behandelt werden.
Da es sich bei der Zahnfleischentzündung um eine bakterielle Krankheit handelt, ist diese auch ansteckend. Übertragen wird sie durch den Speichel. Ob die Krankheit auch wirklich ausbricht, hängt unter anderem vom Immunsystem der angesteckten Person ab. Menschen, welche im selben Haushalt leben, können während der Dauer der Entzündung zum Beispiel darauf achten, nicht dasselbe Besteck zu nutzen. Besonders sollte aber auf Küsse verzichtet werden.
Sinnvoll kann es sein, dass sich alle Personen in einem Haushalt untersuchen lassen und parallel behandelt werden. Ansonsten ist es möglich, dass sich die Krankheit nach der Abheilung erneut von einer Person zur nächsten überträgt.
(1) Rist, A. / Eger, Th.: Haben hormonelle Schwankungen bei Frauen Auswirkungen auf das Parodontalgewebe?, in: koblenz.bwkrankenhaus.de, koblenz.bwkrankenhaus.de/fileadmin/user_upload/koblenz/downloads/Zahnmedizin/Frauen_Parodontistis.PDF (abgerufen am 13.11.2021).
(2) Institut der Deutschen Zahnärzte: Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfassung, in: www.bzaek.de, 2014, bzaek.de/fileadmin/PDFs/dms/Zusammenfassung_DMS_V.pdf (abgerufen am 13.11.2021).
(4) Odermatt, Tobias / Schötzau, Andreas / Hoesli, Irene: Orale Gesundheit und Schwangerschaft – Patientinnenbefragung anhand eines Fragebogens, in: ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt, Bd. 128, Nr. 3, 2019, thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0859-4683 (abgerufen am 13.11.2021), S. 107 - 112.
(5) Riedel, Eberhard / Stumpfe, Manfred: Auswirkungen einer Parodontitis auf Schwangerschaft und Geburt, in: www.zmk-aktuell.de, 2011, zmk-aktuell.de/fachgebiete/parodontologie/story/auswirkungen-einer-parodontitis-auf-schwangerschaft-und-geburt__484.html (abgerufen am 13.11.2021).
HIER SCHREIBTDr. Jens Gottschalk
Dr. Jens Gottschalk ist seit 1997 Zahnarzt und praktiziert seit 2003 in seiner eigenen Praxis im Herzen Münchens. Er betreut seine Patienten in allen Belangen der Zahnheilkunde und ist spezialisiert auf die ästhetische und funktionelle Versorgung komplexer Zahnsituationen.