Am Anfang ist sie oft eher weißlich-matt, für dich nicht zu erkennen. Einige sieht man mit dem bloßen Auge gar nicht, sondern erst im Röntgenbild. Was sich aber bei vielen bemerkbar macht: der betroffene Zahn reagiert empfindlich auf Süßes, plötzlich zieht es etwas. Auch ein bestimmter Geruch und Geschmack kann auf Karies aufmerksam machen, schließlich sind hier ja Bakterien am Werk. Hast du allerdings Zahnschmerzen, ist die Karies oft schon zu weit fortgeschritten und der Nerv ist betroffen.
Wie schnell entsteht Karies? Bis es soweit kommt, dauert es in der Regel zwei bis drei Jahre. Bedeutet: regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wirklich wichtig. Den Beginn einer Karies kannst du selbst nicht feststellen, sondern du bemerkst sie oft erst dann, wenn es schon zu spät ist. Es gibt auch Karies ohne Schmerzen und auch die muss oft behandelt werden – damit es gar nicht erst soweit kommt.
Was hat Speichel mit Karies zu tun?
Speichel „spült“ nicht nur die Zähen ab, sondern puffert auch einiges ab. Er ist angereichert mit Mineralstoffen und härtet den Zahnschmelz, was man auch Remineralisation nennt. Oben hast du übrigens schon von der Demineralisation, dem Entkalken der Zähne, gehört. Die beiden Funktionen sind also Gegenspieler. Aber: kommt es durch häufiges Naschen, Snacks und Zwischenmahlzeiten immer wieder zu einem erneuten Säureangriff, bleibt dem Speichel nicht genügend Zeit. Wo vorher ein Gleichgewicht zwischen Demineralisation und Remineralisation (Reparatur) herrschte, kippt das Ganze und ein Loch im Zahn entsteht. Die Karies ist da.
Auch bei der Behandlung von Karies spielt Speichel eine Rolle, wie Dr. Jens Gottschalk erklärt:
Bei der Kariesbehandlung ist es sehr wichtig, dass beim Einbringen des Füllmaterials in dein Loch im Zahn, dieser Bereich absolut trocken ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Zahn und Füllmaterial nicht richtig miteinander verbinden und es erneut zur Kariesbildung an den Rändern deiner neuen Zahnfüllung kommen kann. Das scheint im Mund eine fast unmögliche Bedingung zu sein. Eine sichere Möglichkeit zu verhindern, dass Spucke während der Behandlung auf deinen Zahn kommt, bietet der sogenannte Kofferdam. Das ist ein Spanntuch aus Gummi, welches über deine Zähne gelegt wird und nur noch den betreffenden Zahn freigibt. Damit ist er, während der ganzen Zeit, vor Speichel aus deinem Mund geschützt und eine sichere und dauerhafte Befestigung deiner neuen Füllung garantiert. Außerdem entfällt dabei das für dich oft lästige Wechseln der Watterollen in deinem Mund und macht so die ganze Behandlung für alle Beteiligten gleich viel angenehmer.
Kann man Karies wirklich erben?
Was ist dran an der Aussage: „Ich kann nichts für meine schlechten Zähne, meine Eltern hatten auch schon schlechte Zähne“ ?
Zugegeben, die Neigung Karies zu entwickeln, ist nicht bei jedem gleich. Das hängt damit zusammen, dass der pH-Wert (Säuregrad) des Speichels von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann. Je niedriger dein pH-Wert ist, desto stärker wirken sich Säureangriffe nach dem Essen auf deine Zähen aus. Aber auch wenn du vielleicht etwas mehr gefährdet bist, kannst du mit ganz einfachen Maßnahmen super vorbeugen und Karies an deinen Zähnen keine Chance geben.
Du hast das Gefühl, du neigst zu mehr Karies als andere?
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Gegen Karies gibt es leider kein absolutes Heilmittel. Was zählt, ist deine tägliche Zahnpflege. Du wirst schnell merken, es wird dir gar nicht schwerfallen, diese Tipps zu befolgen. Sie helfen dir, Karies den Kampf anzusagen. Versuch doch mal, dich für drei Wochen daran zu halten – hast du das geschafft, ist das Ganze schnell Routine.