Hinter einer Stomatitis steckt eine unangenehme Erkrankung der Mundschleimhaut. Die Anzeichen der sogenannten Mundfäule sind vielfältig. Typischerweise geht sie allerdings mit schmerzhaften Bläschen im Mund einher. Die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Mundschleimhautentzündung erklärt der folgende Beitrag.
Medizinisch geprüftvon Zahnarzt Dr. Jens Gottschalk
Inhalt des Ratgebers
Definition: Was ist eine Stomatitis?
Eine Stomatitis ist eine Mundschleimhautentzündung. Der Begriff setzt sich aus dem griechischen Wort "Stoma" für Mund und der Endung "-itis" für entzündliche Krankheiten zusammen. Die Mundfäule gilt als eigenständiges Leiden. Allerdings kann sie auch im Zusammenhang mit anderen Grunderkrankungen auftreten. Beispielsweise entwickeln sie Patienten als Nebenwirkung mancher Therapien.
Die Entzündungen im Mund betreffen hauptsächlich Babys und Kinder in den ersten drei Lebensjahren. Erwachsene können ebenfalls unter Mundfäule leiden, aber das kommt wesentlich seltener vor. Der Grund, warum vor allem die jüngsten Patienten an Stomatitis erkranken, ist eine Erstinfektion mit dem Herpes Simplex Virus Typ 1. Als Symptome der Ansteckung können die äußerst schmerzhaften Entzündungen im Mund auftreten.
Ursachen: Was löst Stomatitis aus?
Die Ursachen der Mundschleimhautentzündungen sind vielfältig. In der Regel sind Viren, Bakterien oder Pilzerkrankungen für die Symptome verantwortlich.
Als einer der Auslöser der Mundschleimhautentzündung gilt der Herpes simplex Virus vom Typ 1 (HSV-1). Er gehört zur Gruppe der Herpesviren. Rund 90 Prozent der Menschen sind mit ihm infiziert. Diese Art der Viren ist nicht mit dem HSV Typ 2 zu verwechseln. Bei diesem ist der Genitalbereich betroffen.
Obwohl so viele Menschen im Laufe ihres Lebens mit dem HSV-1 infizieren, bedeutet das nicht, dass jeder Betroffene auch automatisch an Mundfäule erkrankt. Damit eine Stomatitis ausbricht, spielen meistens mehrere Faktoren zusammen.
Neben dem Herpes Simplex Virus Typ 1 kann auch der Hefepilz Candida albicans die Stomatitis hervorrufen. Im Zuge der Pilzinfektion ist ein heller Belag auf der Mundschleimhaut zu beobachten.
Es ist grundsätzlich völlig normal, dass Hefepilzsporen im Mund vorkommen. Wenn das Immunsystem aber beispielsweise durch eine Chemotherapie oder den Einsatz verschiedener Medikamente geschwächt ist, vermehrt sich der Pilz.
Entzündungen im Mund, die durch Herpes oder Hefepilze ausgelöst werden, sind meistens hochansteckend. Es existieren aber auch Varianten der Mundfäule, von denen keine Infektionsgefahr ausgeht. Sie haben folgende Ursachen:
Infektion: Wie wird der Herpes Simplex Virus übertragen?
Wird eine Stomatitis von dem Herpesvirus verursacht, dann ist Vorsicht geboten. Denn diese Form der Mundfäule ist hoch ansteckend. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch eine Tröpfcheninfektion. Die Betroffenen halten am besten einen großzügigen Abstand zu ihren Mitmenschen. Ansonsten kann es sein, dass beim Sprechen, Niesen oder Husten winzige Tröpfchen ausgestoßen werden. Wenn das Gegenüber diese einatmet, kann es sich anstecken. Der direkte Kontakt beim Küssen ist ebenfalls gefährlich. Neben der Tröpfchen- ist auch die Schmierinfektion eine mögliche Übertragungsart. Hustet sich ein Betroffener in die Hand, benutzt anschließend zum Beispiel einen Kugelschreiber und übergibt diesen an seinen Mitmenschen, kann eine Infektion über den kontaminierten Schreiber passieren.
Herpesviren überleben außerhalb des Körpers bis zu 48 Stunden. Menschen, die an einer infektiösen Mundschleimhautentzündung leiden, gelten so lange als Überträger, bis die Wunden im Mund vollständig abgeheilt sind. Ein hohes Risiko besteht, wenn die kleinen Bläschen in der Mundhöhle aufplatzen. In der austretenden Flüssigkeit befinden sich besonders viele Viren.
Vergleich: Wie sieht eine gesunde Mundscheimhaut aus?
Eine normale Mundschleimhaut ist rosafarben und feucht. Sie überzieht die gesamte Mundhöhle. In manchen Bereichen ist sie dicker und teilweise verhornt wie zum Beispiel am Gaumen oder dem Zahnfleisch. Dagegen ist sie an den Wangenseiten, unter der Zunge und an den Lippen weicher und dünner. An einigen Stellen der Mundschleimhaut sitzen auch sogenannte Papillen. Dabei handelt es sich um Rezeptoren, die für den Geschmacks- und Tastsinn sowie das Temperaturempfinden verantwortlich sind. Grundsätzlich unterscheidet der Fachmann drei Formen der Mundschleimhaut:
Auskleidende Mundschleimhaut: Diese weiche und elastische Form ist an den meisten Stellen im Mundraum zu finden. Sie ist maximal 0,5 Millimeter dick.
Mastikatorische Mundschleimhaut: Durch die starke Beanspruchung beim Essensvorgang verhornt diese Sorte der Mundschleimhaut. Sie wird bis zu 0,25 Millimeter dick und sitzt an stark belasteten Stellen im Mund.
Spezialisierte Mundschleimhaut: Hierbei handelt es sich um die Sorte der Mundschleimhaut, in der Sinnesrezeptoren sitzen.
Symptome: Woran erkennt man Mundfäule?
Nicht jede Veränderung der Mundschleimhaut muss automatisch eine Stomatitis sein. Es gibt verschiedenste Entzündungen im Mund. Was deutet darauf hin, dass jemand unter einer Stomatitis leidet?
Anzeichen einer Mundschleimhautentzündung sind:
geschwollenes oder gerötetes Zahnfleisch bzw. geschwollene oder gerötete Mundschleimhaut
Schmerzen, Brennen und/oder Kribbeln der betroffenen Stellen, insbesondere bei Kontakt
Verlust von Teilen der oberen Mundschleimhautschicht
Verschleimung
Eine Stomatitis ist keine Lappalie. Die Betroffenen leiden bisweilen unter massiven Schmerzen. Die Symptome können so stark sein, dass sie die Lebensqualität enorm beeinträchtigen. Aber nicht nur bei großen Schmerzen, sondern bei jeder länger andauernden Mundschleimhautentzündung sollte der Arzt aufgesucht werden. Er kann direkt mit der Behandlung des Mundes starten und die Symptome lindern. Mitunter kann dadurch eine rasche Heilung vorangetrieben werden.
Einteilung: Welche Formen der Stomatitis gibt es?
Wie bereits erfahren, hat die Stomatitis unterschiedliche Auslöser. Deshalb unterscheidet die Medizin auch verschiedene Formen der Entzündungen im Mund. Folgende Arten kommen vor:
Eine Stomatitis allergica geht mit einer allergischen Reaktion beispielsweise auf Lebensmittel oder Chemikalien einher.
Stomatitis angularis wird auch Mundwinkel-Stomatitis genannt, weil die Beschwerden vor allem an den Mundwinkeln auftreten.
Die Stomatitis aphtosa bzw. Stomatitis aphthosa wird vom Herpes Simplex Virus verursacht. Deshalb trägt sie auch den Namen Stomatitis herpetica oder Herpes gingivostomatitis. Sie gilt als häufigste Erkrankung der Mundschleimhaut (1). Studienauswertungen deuten darauf hin, dass 5 bis 25 Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind.
Stomatitis bismutica passiert bei einer Vergiftung mit Bismut. Bismut ist ein chemisches Element der Stickstoffgruppe. Es wird unter anderem in der Medizin eingesetzt. So zeigt es positive Wirkungen bei Mundgeruch, Flatulenz und Durchfall. Es wird auch zur Behandlung des Heliobacter Pylori und bei Windelsoor verwendet. Überdosierung kann zur Mundschleimhautentzündung führen.
Die Ursachen der Stomatitis candidomycetica sind Hefepilze.
Stomatitis catarrhalis/simplex ist gekennzeichnet durch eine Eiterbildung.
Eine Stomatitis diabetica betrifft Patienten, die unter Diabetes leiden. Durch die chronische Krankheit werden im Laufe der Jahre die Blutgefäße geschädigt. Der Körper erfährt eine schlechtere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dadurch ist der Patient anfälliger für Hefepilzerkrankungen. Außerdem ist oftmals die Wundheilung gestört (2).
Stomatitis diphtherica im Zuge einer Diphterie-Erkrankung kann es auch zu einer Entzündung im Mundraum kommen. Diphterie zählt zu den sehr schweren, aber seltenen Krankheiten. Im Jahr 2019 waren in Deutschland nur 15 Menschen (3) infiziert.
Die Ursache der Stomatitis epidemica ist eine Erkrankung mit der Maul- und Klauenseuche.
Stomatitis gangraenosa wird auch als Wangenbrand betitelt. Sie ist eine schwere Erkrankung, bei der Bakterien die Entzündung im Mund verursachen. Sie zerfressen nach und nach das Gewebe und auch die Knochen des Gesichts.
Stomatitis maculofibrinosa geht mit Bednar Aphthen einher. Es handelt sich dabei um flache Geschwüre, die bei Säuglingen durch das Saugen entstehen können. Sie treten bei Babys oft am Gaumen auf.
Die Stomatitis medicamentosa wird durch eine allergische Reaktion auf Arzneimittel verursacht.
Eine Stomatitis mercurialis entsteht aufgrund einer Quecksilbervergiftung.
Die Stomatitis mycotica wird ausgelöst durch eine Pilzinfektion.
Die sogenannte Prothesenstomatitis (4) wird durch schlecht sitzenden Zahnersatz hervorgerufen.
Eine Stomatitis saturnine tritt auf, wenn der Patient einer hohen Menge Blei ausgesetzt war.
Eine Stomatitis ulcerosa zeichnet sich durch tiefe, eitrige Geschwüre im Mund aus. Häufig sind Menschen betroffen, bei denen die körpereigenen Abwehrkräfte unterdrückt sind.
Die Stomatitis vesiculosa (5) kommt Patienten vor, die sich mit dem Rhabdovirus infiziert haben. Normalerweise sind eher Tiere von der Krankheit betroffen. In sehr seltenen Fällen leiden aber auch Menschen unter ihr.
Stadien: Wie verläuft die Mundfäule?
Ist eine Infektion mit Herpesviren die Ursache für die Entzündung, tritt zunächst eine Zahnfleischentzündung auf. Der weitere Verlauf ist nicht eindeutig. Bei den Patienten kommt es zu unterschiedlichen Symptomen. Oftmals ist nicht nur der Mundraum betroffen, sondern auch der restliche Körper.
Die Patienten fühlen sich krank. Sie leiden unter grippeähnlichen Symptomen. Hohes Fieber und geschwollene Lymphknoten sind keine Seltenheit. Die Körpertemperatur normalisiert sich in der Regel nach rund 5 Tagen wieder. Anschließend kommt es zu der typischen Mundentzündung. Zahlreiche Bläschen verteilen an verschiedenen Stellen in Mund und Rachen. Wenn sie aufplatzen, tritt Flüssigkeit aus. Diese ist hochinfektiös, weshalb dadurch auch andere Stellen wie die Lippen von dem Virus befallen werden können.
Insbesondere nach dem Aufplatzen der Bläschen nehmen die Beschwerden der Patienten zu. Essen und Trinken können sehr schmerzhaft werden. Gerade Kinder vermeiden in diesem Stadium häufig die Aufnahme von Flüssigkeit. Um ein Austrocknen des Körpers zu verhindern, muss ein Arzt eingeschaltet werden. Möglicherweise ist eine Versorgung über einen Tropf notwendig.
Normalerweise heilt die Stomatitis nach maximal drei Wochen vollständig ab. Anschließend sind die Patienten immun gegen die Viren.
In extrem seltenen Fällen treten bei einer Stomatitis auch Komplikationen auf. Das Virus kann Organe wie die Lunge oder das Gehirn befallen. Dort löst es Entzündungen aus. Kinder sind von diesen schwierigen Verläufen wesentlich seltener betroffen als Erwachsene, die erstmals mit dem Herpes Simples Virus infiziert sind.
Behandlung: Welche Medikamente und Hausmittel helfen?
Durch Arznei- und Hausmittel wird versucht, die Symptome und Schmerzen der Stomatitis zu lindern. Sind die Beschwerden sehr unangenehm, ist auf jeden Fall der Zahnarzt einzuschalten.
Gleiches gilt, wenn die Entzündung länger als zwei Wochen andauert oder Essen und Getränke nicht mehr zu sich genommen werden können.
Wird eine Heilung verschleppt, kann sich die Infektion mit Viren und Bakterien im schlimmsten Fall von der Mundflora auf die Augen oder gar das Gehirn ausweiten.
Die Mundfäule kann durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden, deshalb ist die Behandlung mannigfaltig. Zunächst einmal muss der Ursprung herausgefunden werden. Um die Gesundheit wieder vollständig herzustellen, ist es teilweise notwendig, auch Grunderkrankungen, Verletzungen, Reize etc. zu beseitigen.
Arzneimittel
Ein Zahnarzt verordnet bei einer gewöhnlichen Stomatitis normalerweise diese Medikamente:
Schmerzmittel und Fiebersenker wie Paracetamol und Ibuprofen
Lokale Betäubungsmittel (Spülungen, Gels, Mundduschen) beispielsweise mit dem Wirkstoff Lidocain.
Desinfizierende Sprays oder Mundspülungen unter anderem mit Chlorhexidin.
Medikamente zur Virushemmung, sogenannte Virustatika
Hausmittel
Auch die Natur besitzt verschiedene Wirkstoffe zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen. Folgende Hausmittel haben sich bei Stomatitis bewährt:
Eibisch-Tee
Eibisch ist eine Pflanze, die bis zu 20 Prozent Schleimstoffe besitzt. Sie ist erfolgversprechend im Einsatz gegen Schleimhautreizungen. Am besten wird ein Sud aus den Blättern oder Eibisch-Wurzeln zubereitet. Dafür wird kaltes Wasser verwendet. In eine Tasse mit 150 Milliliter Flüssigkeit kommt ein Esslöffel des getrockneten Krauts. Die Blätter oder Wurzeln ziehen darin für maximal zwei Stunden. Zwischendurch darf umgerührt werden. Anschließend wird das Eibisch-Wasser kurz aufgekocht und abgesiebt. Erwachsene dürfen bis zu dreimal täglich eine Tasse davon trinken. Kinder sollte nicht mehr als 3 bis 4,5 Gramm Eibischgewächs pro Tag zu sich nehmen.
Kamille
Kamille ist eine bewährte Heilpflanze. Sie bekämpft Bakterien und wirkt entzündungshemmend. Außerdem kann sie sogar Schmerzen lindern. Am besten wird ein Tee aus den getrockneten Blüten gekocht. Für eine Tasse werden ein bis zwei Teelöffel verwendet. Der Sud kann entweder getrunken oder zum Gurgeln im Mund- und Rachenraum genutzt werden.
Pfefferminze
Die erfrischenden Blätter der Pfefferminze schmecken nicht nur lecker, sie sind auch förderlich für die Gesundheit. Durch ihre entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung wird die Pflanze unter anderem bei Mundfäule eingesetzt. Es wird ein Tee gebraut und damit gespült oder gegurgelt. Alternativ kann Pfefferminzöl zum Einsatz kommen.
Salbei
Salbei gilt als natürliches Antibiotikum. Gerade bei einer Entzündung der Schleimhäute hat sich die uralte Heilpflanze bewiesen. Sie mindert das Bakterienwachstum, ist aber auch bei Pilzinfektionen förderlich. Die betroffenen Wunden können regelmäßig mit Gels, Tinkturen, Spülungen und Tees auf Salbeibasis versorgt werden.
Thymian
Thymian ist in verschiedener Hinsicht gut für die Gesundheit. Die Pflanze ist erfolgreich im Kampf gegen Viren, Bakterien und Pilzen. Dadurch, dass der Großteil der Stomatitis-Fälle von diesen drei Ursachen ausgelöst wird, zeigt Thymian hilfreich bei der Behandlung. Bewährt haben sich Mundspülungen mit der Heilpflanze. Diese bieten nicht nur einen wohltuenden Effekt für den Köper, sie sorgen gleichzeitig auch für frischen Atem.
Ringelblume
Ringelblume stärkt die Abwehrkräfte und beseitigt zudem schädliche Bakterien. Gerade wenn die Stomatitis durch andere Krankheiten oder ein geschwächtes Immunsystem ausgelöst wurde, kann die Heilpflanze förderlich sein. Zur Behandlung im Mund- und Rachenraum werden zwei Gramm Blüten der Ringelblume in 150 ml Wasser aufgekocht. Nachdem das Elixier für zehn Minuten durchgezogen ist, wird es abgesiebt. Mit dem Ringelblumen-Mundwasser darf regelmäßig die schmerzende Stelle im Mund gespült werden.
Malve
Die Malvenblätter beruhigen die gereizte Stelle der Schleimhaut im Mund. Sie helfen auch gegen die Entzündung und sorgen dafür, dass der Körper schneller heilen kann. Malventee kann getrunken oder zum Spülen verwendet werden.
Ananans aus dem Gefrierschrank
Patienten können gefrorene Ananasstücke essen. Zunächst wird das Obst für einige Minuten im Mund gelassen. Die Inhaltsstoffe mindern die Entzündung. Die Kühlung sorgt dafür, dass Schmerzen reduziert werden und Schwellungen abnehmen. Durch die Vitamine in der Ananas wird das Immunsystem gestärkt. Patienten, die unter starken Schluckbeschwerdenleiden, können die aufgetauten Früchte auch ausspucken und entsorgen.
Sanddorn
Sanddorn wirkt ebenfalls entzündungshemmend, gegen Bakterien sowie schmerzlindernd. Zur Behandlung gibt man fünf bis zehn Tropfen Sanddornöl auf die betroffenen Bereiche. Alternativ kann das Öl auch mit Wasser gemixt zum zum Gurgeln verwendet werden.
Heidelbeersud
Heidelbeeren lindern die Entzündung. Mit einem Sud darf einmal pro Stunde gegurgelt werden. Dadurch wird das Bakterienwachstum im Mund gehemmt. Für die Mixtur gibt man getrocknete Heidelbeeren in eine Tasse kaltes Wasser. Das Ganze wird aufgekocht und darf anschließend für 10 Minuten ruhen.
Kalmus
Kalmus hilft durch seine antibakterielle Wirkung ebenfalls gut bei Entzündung. Am besten wird ein Sud zum Gurgeln verwendet. Dazu werden drei Teelöffel der getrockneten Wurzel mit kaltem Wasser verrührt. Das Ganze zieht nun für mindestens 12 Stunden. Am besten bereitet man den Sud vor dem Schlafengehen zu. Am nächsten Morgen wird er aufgekocht und danach noch einmal für zehn Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abkühlen darf die Mundspülung mehrfach pro Tag verwendet werden.
Zitronenwasser
Zitronensaft wirkt desinfizierend und liefert gleichzeitig Vitamine. Auf ein Glas Wasser kommt der Saft einer halben Zitrone. Damit können Stomatitis-Patienten gurgeln. Alternativ darf die Mischung auch getrunken werden. Da Säuren allerdings bei der Berührung der Schleimhäute bzw. mit der Entzündung große Schmerzen verursachen können, sollte das Zitronenwasser zunächst vorsichtig ausprobiert werden.
Stomatitis-Prophylaxe: Wie beugt man Entzündungen im Mund vor?
Eine gute Mundhygiene dient der Prävention. Dazu werden die Zähne und Zahnzwischenräume mindestens zweimal täglich geputzt. Der Einsatz von Mundspüllösungen und Zungenschabern hat sich ebenfalls gegen Bakterien bewährt. Zudem ist mindestens zweimal pro Jahr ein Termin zur Vorsorge beim Zahnarzt ratsam. Bei Schmerzen, zahlreichen Aphthen oder wunden Bereichen im Mund sollte ebenfalls der Mediziner konsultiert werden.
Ein geschwächtes Immunsystem kann die Ursache der Mundfäule sein. Deshalb ist es wichtig die Abwehrkräfte zu stärken. Das passiert durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Bewegung an der frischen Luft und eine sorgfältige Körperhygiene sind ebenfalls entscheidend. Auch ausreichend Schlaf und Erholungsphasen fördern den Gesamtzustand. Der Kontakt mit betroffenen Personen ist zu vermeiden. Das gilt natürlich nur dann, wenn die Stomatitis durch Viren, Bakterien oder Hefepilze ausgelöst wurde.
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Eine Stomatitis ist dann ansteckend, wenn Hefepilze, Bakterien oder ein Virus für die Entzündungen der Schleimhaut verantwortlich sind. Ist eine Verletzung, Vergiftung, Allergie oder sind Krankheiten der Auslöser, besteht keine Ansteckungsgefahr.
Am Anfang stehen eine Entzündung des Zahnfleisches sowie grippeähnliche Symptome. Erst danach treten die typischen Bläschen am Zahnfleisch, Gaumen, Rachen und anderen Stellen der Schleimhaut auf.
Ja, auch Erwachsene können von der Entzündung betroffen sein.
Stomatitis ist keine Erkrankung, die unter das Infektionsschutzgesetz (IfSG) fällt. Deshalb muss Mundfäule nicht gemeldet werden.
Quellen:
(1) Jonathan A. Ship et al.: Recurrent aphthous stomatitis, in: Quintessence International, Band 31, Nummer 2, 2002, quintpub.com/userhome/qi/qi_31_2_ship_4.pdf (abgerufen am 13.11.2021)
(2) Dr. Hitz Lindenmüller, Irène, Prof. Lambrecht, J. Thomas: Diabetes und Mundschleimhautveränderungen, in: DENTALTRIBUNE Swiss Edition, Band 10, 2012, epaper.zwp-online.info/epaper/2203/export-article/22 (abgerufen am 13.11.2021)
(3) Radke, Rainer: Fälle von Diphtherie in Deutschland nach Bundesland 2019, in: de.statista.com, 2019, de.statista.com/statistik/daten/studie/461149/umfrage/faelle-von-diphtherie-nach-bundesland/ (abgerufen am 14.11.2021)
(4) Gendreau, Linda et al.: Epidemiology and Etiology of Denture Stomatitis, in: Journal of Prosthodontics, Band 20, Nummer 4, 2011, onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1532-849X.2011.00698.x (abgerufen am 14.11.2021)
(5) Letchworth, G. J. et al.: Vesicular Stomatitis, in: The Veterinary Journal, Band 157, Nummer 3, 1999, sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1090023398903033 (abgerufen am 14.11.2021)
Dr. Jens Gottschalk ist seit 1997 Zahnarzt und praktiziert seit 2003 in seiner eigenen Praxis im Herzen Münchens. Er betreut seine Patienten in allen Belangen der Zahnheilkunde und ist spezialisiert auf die ästhetische und funktionelle Versorgung komplexer Zahnsituationen.
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