Genau die richtige Zahnpasta finden mit unserem Guide
Ein ratloser Blick auf die lange Liste an Inhaltsstoffen kann den Versuch, die richtige Zahnpasta zu finden, schon im Keim ersticken. Damit du in Zukunft weißt, nach welchen Kriterien du Zahnpasta kaufen solltest, haben wir dir einen Guide erstellt.
Medizinisch geprüft.von Zahnarzt Dr. Jens Gottschalk.
Inhalt des Ratgebers
Die richtige Zahnpasta
„Weiße Zähne in nur 30 Tagen“, „Für besonders empfindliche Zähne“, „Beugt Karies vor“, „Ohne Fluoride“: So oder so ähnlich lauten die Werbeversprechen der meisten Zahnpasta-Hersteller. Als Verbraucher kannst du zwischen all den Angeboten schnell mal den Überblick verlieren. Das führt dazu, dass die meisten Kunden vor dem Zahnpasta-Regal einfach wahllos zugreifen, weil sie schlicht nicht wissen, worauf sie achten sollen und was für sie selbst die beste Wahl ist.
Dabei ist es gar nicht so schwierig, die richtige Zahnpasta zu finden – du musst dazu nur wissen, worauf du am meisten Wert legst. In unserem Ratgeber erfährst du, welche Kriterien für Zahnpasta besonders wichtig sind und wann Zahnpasta schädlich werden kann.
Die richtige Zahnpasta finden: Diese Inhaltsstoffe sind wichtig
Auch wenn es von Zahnpasta zu Zahnpasta Unterschiede gibt, haben die meisten doch eine ähnliche Zusammensetzung. Denn schließlich bestehen konkrete Anforderungen an Zahnpasta, die nur durch bestimmte Inhaltsstoffe erfüllt werden können. Die meisten Produkte bestehen deshalb unter anderem aus folgenden Wirkstoffen:
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Im besten Fall soll die Zahnpasta weiße Zähne machen. Doch wie funktioniert das eigentlich? Dafür sind die sogenannten Putzkörper zuständig: Diese sind in der Form von Silikatverbindungen, Schlämmkreide oder Marmorpulver in der Paste enthalten und reiben mithilfe der mechanischen Bewegung der Bürste Essensreste und Plaque von den Zähnen ab.
Wichtig: Sind zu viele, zu harte oder zu große Putzkörper vorhanden, wird die Zahnpasta schädlich für die Zahngesundheit. Denn dann wird der Belag zu aggressiv abgeschliffen und die Zähne beschädigt. Angegeben wird die Konzentration mit dem sogenannten RDA-Wert: Umso höher dieser ausfällt, umso weniger reibt die Zahnpasta ab und umso schonender ist sie auch. Ein Wert von 0-20 gilt als sehr schonend, mit 40-60 liegst du im Mittelfeld und ab einem Wert von 60 gilt die Zahncreme als stark abrasiv, reibt also den Zahnschmelz ab.
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Schaumbildner:
Mit der Hilfe dieser Inhaltsstoffe wird die Zahnpasta besser im Mund verteilt. Zudem helfen Sie, dass sich Essensreste und Belag leichter ablösen und sich leichter abtransportieren lassen. Die Schaumbildner bestehen zum Beispiel aus Natriumlaurylsulfat und haben den unangenehmen Nebeneffekt, dass sie Allergien auslösen oder die Mundschleimhaut reizen können.
Geschmacksstoffe:
Ohne den frischen Geschmack im Mund würden wir uns wahrscheinlich nur halb so gerne die Zähne putzen. Für diesen sorgen Stoffe wie Menthol.
Feuchthaltemittel:
Damit die Zahnpasta nicht austrocknet, enthält sie Feuchthaltemittel wie Sorbitol. Achtung: Bei Fruktoseintoleranz solltest du diesen Inhaltsstoff meiden.
Konservierungsstoffe:
Wenn wir Zahnpasta kaufen, dann erwarten wir, dass deren Haltbarkeit nicht gleich nach ein paar Wochen schon wieder abgelaufen ist. Dafür sorgen Konservierungsstoffe wie Hydroxybenzoesäureester oder Parabene.
Fluoride:
Um den Zahnschmelz zu härten, enthalten viele Zahnpasten Fluorid. Dadurch wird das Risiko für einen Kariesbefall verringert.
Hin und wieder werben bestimmte Zahnpasta-Marken damit, dass ihre Produkte keine Fluoride enthalten. Besonders bei sogenannter „Naturkosmetik“ ist dies öfters der Fall. Dabei ist es gerade dieser Inhaltsstoff, der ab einer Konzentration von mindestens 1.000 ppm dafür sorgt, dass der Zahnschmelz hart und stabil bleibt und der Karies vorbeugt. Zahnpasta ohne Fluoride fällt in Produkttests regelmäßig durch, weil dieser Wirkstoff - Stand heute - der Einzige ist, der nachweislich Karies vorbeugen kann.
Die Kritik an Fluoriden basiert zunächst einmal auf einer Verwechslung mit dem giftigen Fluor, ein ätzendes Gas, das für Menschen tödlich sein kann. Fluoride hingegen sind Salze des Fluors und natürliche Bestandteile unserer Zähne und Knochen. In einer zu hohen Dosis sollten auch Fluoride nicht aufgenommen werden, weshalb Zahncreme für Kinder weniger von dem Inhaltsstoff enthalten muss als die für Erwachsene. Die Menge, die du über die Zahnpasta aufnimmst, ist jedoch gesundheitlich unbedenklich, wenn du die Zahnpasta nicht regelmäßig schluckst, sondern sie ordnungsgemäß nach dem Putzen ausspuckst.
Teuer ist gleich besser? Beim Thema Zahncreme kann man diese Faustregel so sicherlich nicht unterschreiben. Als wahre Favoriten stellen sich in Tests regelmäßig günstige „No Name“-Produkte heraus. Das ist zwar in der Hinsicht schade, dass dadurch beim Kauf ein wichtiges Kriterium sich als unnütz herausgestellt, zeigt aber andererseits, dass Gesundheit nicht teuer sein muss. Im Gegenteil zahlst du bei der teuren Zahnpasta-Marke oft einfach das Marketing mit, während die unauffällige, aber deutlich wirksamere Tube im Regal zurückbleibt.
Jedes Kind weiß, wie man sich die Zähne putzt? Von wegen!
Die beste Zahnpasta zu finden, ist unmöglich – denn es gibt sie nicht. Ein Universalprodukt, das alle Zahnprobleme auf einmal behandelt, ist im Endeffekt einfach zu schön, um wahr zu sein. Die gute Nachricht: Du kannst natürlich trotzdem für dich selbst die richtige Zahnpasta finden, indem du den Fokus auf das legst, was dir am wichtigsten ist.
Zahnpasta für weiße Zähne
Soll deine Zahnpasta weiße Zähne machen, dann solltest du auf den RDA-Wert achten. Umso höher dieser ist, umso mehr reibt die Zahnpasta Verfärbungen von deinen Zähnen ab. Förderlich für die Zahngesundheit ist dies jedoch nicht. Wenn du empfindliche Zähne oder freiliegende Zahnhälse hast, solltest du als lieber die Finger von Bleaching-Produkten lassen. Laut Ökotest ist die Wirksamkeit dieser Produkte ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Bei einer Studie, die 94 Zahnpasten für weiße Zähne untersuchte, konnten zwei Drittel der Anbieter keine Studien zu den Bleaching-Effekten vorlegen. Von dem restlichen Drittel hielten nur 8 wissenschaftlichen Standards stand. Auch die Stiftung Warentest hat sich Weißmacher-Zahncremes angesehen. 2020 überzeugten hier die Zahnpasta-Testsieger „3D White Luxe Glamorous White“ von Blend-a-med mit „Sehr gut“ (1,1) und die „White Now“ von Signal, ebenfalls mit „Sehr gut“ (1,1).
Auffällig: Der Zahnpasta-Testsieger von Blend-a-med fiel im Ökotest mit der Bewertung „Ungenügend“ in Hinblick auf die Inhaltsstoffe durch. Hier überzeugten stattdessen zwei Drogeriemarken: Unter anderem bestanden die „Bevola Dental Zahncreme Whitening“ von Kaufland sowie die „Dentabella 6 Zahnweiß“ von Norma mit dem Urteil „Sehr gut“.
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Wenn du schmerzempfindliche Zähne hast, solltest du besonders hohe Anforderungen an Zahnpasta stellen. Enthält diese zum Beispiel zu aggressive Putzkörper, kann das zu Schmerzen führen. Whitening-Produkte solltest du also lieber vermeiden. Auch Polyethylenglykole (PEG) oder Natriumlaurylsulfat reizen die Schleimhäute und das Zahnfleisch. Stattdessen gibt es andere Möglichkeiten, wie Zahnpasta Zahnfleisch und Zähne schützen kann, wenn diese besonders schmerzempfindlich sind. Zum Beispiel mit Kaliumsalzen wie Kaliumnitrat, Kaliumcitrat und Kaliumchlorid oder mit Hydroxylapatit, Arginin sowie Amin- und Zinnfluorid, welche in Studien zur Reduktion von Zahnschmerzen zumindest einige Erfolge aufweisen konnten. Überzeugt haben beim Ökotest in dieser Hinsicht mit dem Urteil „Gut“ die Zahnpasta-Testsieger „Bevola Dental Zahncreme Sensitive“ von Kaufland und „Budnident Zahncreme Pro Sensitive“ von Budnikowsky.
Die beste Zahnpasta für empfindliches Zahnfleisch
Wenn die Zahnpasta das Zahnfleisch nicht reizen soll, dann solltest du besonders darauf achten, dass kein Natriumlaurylsulfat (bzw. Sodiumlaurylsulfate, SDS, Natriumdodecylsulfat) enthalten ist. Dieses Tensid kann Allergien auslösen und die Haut reizen. Eine passende Zahnpasta könnte in einem solchen Fall die „Zahnpasta 5in1 Nanaminze“ von dm sein, die auch Ökotest überzeugt hat.
Die beste Zahnpasta gegen Karies
Möchtest du Karies vorbeugen, dann sollte deine Zahnpasta Fluorid enthalten. Das ist bei den meisten Zahncremes der Fall – schließlich ist es deren Hauptaufgabe, die Zähne gesund zu halten. Das Fluorid in der Zahnpasta dringt in die Zahnstruktur ein und stärkt diese gegen Säureattacken. Dabei ist Natriumfluorid wirksamer als das ebenfalls oft verwendete Natriummonofluorphosphat. Enthält die Zahnpasta kein Fluorid, sinkt der Kariesschutz um mehr als 30 %. Andere, alternative Inhaltsstoffe zur Kariesprophylaxe sind bisher noch nicht ausreichend erforscht, weshalb es praktisch keine Alternative gibt. Die Stiftung Warentest empfiehlt zum Beispiel die „Extra Frisch Complete Protection“ der Zahnpasta-Marke Parodontax, welche auch einen geringen RDA-Wert vorweisen kann und so die Zähne zusätzlich schützt.
Der beste Weg, Mundgeruch vorzubeugen, ist die regelmäßige Reinigung von Zähnen, der Zunge und vor allem auch den Zahnzwischenräumen. Um dafür die richtige Zahnpasta zu finden, solltest du wie immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. So kann zum Beispiel Zink Geruch bildenden Bakterien im Mund vorbeugen und so Mundgeruch abschwächen. Eine Zahnpasta, die auf diesen Inhaltsstoff setzt, ist die „meridol Sicherer Atem“. Doch bei zu regelmäßiger Anwendung kann diese Verfärbungen an den Zähnen verursachen. Die lassen sich aber durch das Putzen mit einer anderen Creme wieder entfernen. Auch für Kinder und Jugendliche ist Vorsicht geboten. Für diese kann Zahnpasta schädlich sein, wenn sie Zink enthält, da sie in diesem Alter noch eine geringere Zinkzufuhr benötigen als Erwachsene.
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Dr. Jens Gottschalk ist seit 1997 Zahnarzt und praktiziert seit 2003 in seiner eigenen Praxis im Herzen Münchens. Er betreut seine Patienten in allen Belangen der Zahnheilkunde und ist spezialisiert auf die ästhetische und funktionelle Versorgung komplexer Zahnsituationen.
Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.