Zahnspange: Kosten u. Arten (für Erwachsene & Kinder)

Zahnspangen dienen der Korrektur von Kiefer- und Zahnfehlstellungen nicht nur aus ästhetischen, sondern ebenso aus gesundheitlichen Gründen. Neben einer kieferorthopädischen Behandlung im Kindes- und Jugendalter, entscheiden sich heutzutage auch immer mehr Erwachsene für eine Anpassung ihrer Zahnstellung mittels Zahnspange. Im Folgenden wird über alles Wissenswerte rund um das Thema Zahnspangen aufgeklärt – von den möglichen Zahnspangen-Arten und dem Behandlungsablauf bis hin zur Tragedauer und den Kosten der Behandlungsverfahren für Kinder und Erwachsene.

Inhalt des Ratgebers

Wann und warum ist eine Zahnspange notwendig?

Eine Zahnspange dient der Korrektur sämtlicher Zahn- und Kieferfehlstellungen wie:

Wichtig zu wissen: Die Kieferorthopädie lässt sich tatsächlich der Prophylaxe zuordnen. Denn die Verbesserung von Zahn- und Kieferfehlstellungen kann helfen langfristige Zahnprobleme und Zahnersatz zu vermeiden. Oftmals hat die Zahnkorrektur neben ihrer ästhetischen Wirkung also auch zahnmedizinische Gründe, die die Gesundheit des Patienten betreffen (1).

Zur Behandlung kommen verschiedene Arten von Zahnspangen und Systemen in Frage, die teilweise herausnehmbar sind oder aber fest im Mundraum verbleiben. Die letztliche Wahl hängt mit den persönlichen Präferenzen sowie der individuellen Fehlstellung des Patienten zusammen.

Alle Fakten in Kürze: Bei 95 von 100 Menschen stehen die Zähne und der Kiefer nicht optimal. In den meisten Fällen treten sogar mehrere Fehlstellungen gleichzeitig auf. Dabei haben durchschnittlich 35 der 100 Menschen eine Fehlstellung, die behandelt werden müsste. Bei den 30 weiteren wäre eine kieferorthopädische Therapie wünschenswert. Beim letzten Drittel wäre sie möglich, es besteht aber keine zwingende Notwendigkeit. (1)

Zu den Vorteilen eines gesunden, geraden Gebisses gehören:

Zahnspange für Kinder und Jugendliche

Das Alter von zehn bis 14 Jahren gilt als optimale Zeitspanne für kieferorthopädische Behandlungen. Eine Neuausrichtung des Kiefers und Gebisses ist hier noch einfacher möglich, weil sich das Kind weiterhin in der Wachstumsphase befindet. Bei Kindern wird oft mit einer losen Zahnspange vorbehandelt und anschließend fest weiterbehandelt. Brackets kommen erst nach der Pubertät und dem Durchbruch aller bleibenden Zähne zum Einsatz (1).


Zahnspange für Erwachsene

Heutzutage gewinnt die Zahnspange für Erwachsene zur Zahnregulierung zunehmend an Beliebtheit. Gründe hierfür können zum einen erneute Verschiebungen nach einer früheren Behandlung sein oder aber auch das Ausbleiben einer im Kindesalter nötig gewesenen Therapie. Ästhetische und/oder die Gesundheit betreffende medizinische Gründen sind hier gleichermaßen Beweggründe für einen Behandlungsbeginn.

Weiterhin können im fortgeschrittenen Alter folgende Ursachen Zahnfehlstellungen begünstigen und eine Zahnspange sinnvoll machen:

Kosten für eine Zahnspange

Für Eltern und auch erwachsene Patienten kommt im Vorhinein einer Zahnkorrektur durch eine Zahnspange schnell die Frage nach den Kosten der Behandlung auf:

  1. Wie viel kostet eine Zahnspange?
  2. Welche Kosten übernimmt die Krankenversicherung bei Zahnspangen?


Die genauen Kosten für eine Zahnkorrektur sind sehr individuell und hängen unter anderen von folgenden Faktoren ab:

Beliebte und kaum sichtbare Behandlungsmethoden wie die Invisalign-Technik, die Aligner-Technik oder aber auch der Einsatz innenliegender Brackets sind prinzipiell mit einem höheren Kostenaufwand verbunden als etwa die reguläre feste Zahnspange mit Edelstahl-Brackets.

Folgende Auflistung gibt eine grobe Übersicht über den durchschnittlichen Kostenaufwand für die einzelnen Behandlungsmethoden (3):

Zahnspangenart

Kosten

Invisalign-Technik (unsichtbare Zahnspange)

3.500 Euro - 6.500 Euro

Feste Zahnspange

2.500 Euro - 8.000 Euro

Feste unsichtbare Zahnspange (innenliegende Lingualbrackets)

6.000 Euro - 10.000 Euro

Herausnehmbare/ lose Zahnspange

600 Euro – 1.500 Euro

Retainer (lose oder fest)

ab 300 Euro

Werden zusätzliche Leistungen zur angenehmeren oder schnelleren Therapie gewählt, kostet eine Zahnspange grundsätzlich mehr. Wahlleistungen werden von der Kasse nicht getragen, können aber u.a. durch die Tarife Zahn80 und Zahn100 unserer Zahnzusatzversicherung gedeckt werden.

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Behandlungsmöglichkeiten: Welche Spangenarten gibt es?

Abhängig von dem Grad der jeweiligen Fehlstellung der Zähne gibt es verschiedene kieferorthopädische Behandlungsmethoden. Unter den verschiedenen Arten der Zahnkorrektur gelten vor allem die feste Zahnspange und die herausnehmbare/lose Zahnspange als bekannte Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen der Zahnmedizin.

Brackets: Feste Zahnspangen für Erwachsene und Kinder

Feste Zahnspangen sind im Kindes- und auch Erwachsenenalter heutzutage weit verbreitet, da sie vielversprechende Behandlungsergebnisse in einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne versprechen. Sie helfen bei deutlichen Zahnfehlstellungen. Im Rahmen der kieferorthopädischen Therapie werden dazu sogenannte „Brackets“ auf die Zahnaußenseite oder die Innenseite der Zähne geklebt. Ein durch die Bracktes führender Draht sorgt für die Verbindung und erforderliche Spannung, sodass die Zähne schrittweise in die gewünschte Position gebracht werden. Ein regelmäßiger Austausch des Drahtes durch den Kieferorthopäden sowie die nötige Nachjustierung sichert das Behandlungsergebnis.

Verschiedene Materialien von Brackets:

Während die regulären Brackets bei Kindern bei medizinischer Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden, ist für die beliebteren, weniger sichtbaren Varianten ein erhöhter privater Kostenaufwand nötig.

Außenliegende Brackets

Brackets auf den Außenseiten der Zähne sind mit einem sichtbaren Draht zu einem Bogen von Zahn zu Zahn miteinander verbunden. Dieser erzeugt die nötige Spannung, um die Zahnfehlstellung schrittweise zu begradigen. Neben Brackets und Draht unterstützt eine sogenannte „Ligatur“/ein Gummi, das den Drahtbogen elastisch im Bracket hält, den Vorgang. Außenliegende Brackets sind die reguläre Variante der festen Zahnspange und werden von den Kassen bei Kindern üblicherweise getragen.


Innenliegende Brackets: Unsichtbare Zahnspangen

Neben den üblichen auf der Zahnaußenseite befestigten Brackets gibt es auch die Variante der innenliegenden Brackets. Sie werden individuell hergestellt und mittels der Incognito-Lingualtechnik auf der Innenseite der Zähne angebracht. Im Anschluss werden sie durch individualisierte Drähte verbunden und führen schrittweise zur Anpassung der Zahnstellung.

Die innenliegenden Spangen sind durch ihre geringe Sichtbarkeit besonders bei Erwachsenen beliebt. Fällt die Wahl auf eine unsichtbare Zahnspange sind gleichzeitig deutlich höhere Kosten als bei einer klassischen Zahnspangen-Variante einzukalkulieren, die nicht von der Krankenkasse getragen werden.

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Herausnehmbare/ „Lose" Zahnspangen

Die herausnehmbare oder auch „lose“ Zahnspange kann je nach Alter und Behandlungsziel ebenso zur Therapie einer Zahnfehlstellung eingesetzt werden. Insbesondere bei Kindern, deren Kieferwachstum noch fortschreitet, findet die lose Zahnspange häufig Anwendung. Teilweise wird sie zur Vorbehandlung oder auch im Nachgang an eine feste Zahnspange genutzt.

Die lose Zahnspange besteht aus einem Mittelstück aus Kunststoff, in das Klammern eingearbeitet sind, die auf die Zähne wirken. Setzt der Patient die Spange ein, liegt sie dicht an den Zahninnenseiten an. Der Kiefer erfährt so eine sanfte Dehnung.

Gerade für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen weist die individuell mögliche Gestaltung der Zahnspangenplatte eine hohe Attraktivität auf. So ist ein aktives Mitwirken bei der Auswahl an Farben und Motiven möglich, das die Freude an der Mitarbeit des Einsetzens der Zahnspange für Kinder erhöhen kann. Für Erwachsene lassen sich auf Wunsch farblose Modelle anfertigen.

Transparente Invisalign-Aligner

Eine besonders dezente Möglichkeit der Zahnkorrektur ist das Behandlungsverfahren mit sogenannten Alignern des Invisalign-Systems. Hierbei handelt es sich um durchsichtige Schienen, die der Patient z.B. zum Essen und zur Zahnhygiene unkompliziert herausnehmen und anschließend wieder einsetzen kann.

Die Invisalign-Technik ermöglicht auch die Korrektur sehr ausgeprägter Zahn- und Kieferfehlstellungen. Eine 3D-Computersimulation veranschaulicht dem Patienten zu Beginn der Behandlung die endgültige Zahnstellung als Ausblick der Therapie.

Die Kosten der kieferorthopädischen Maßnahme hängen vom Grad der Zahnfehlstellung ab und werden von der gesetzlichen Krankenkasse grundsätzlich nicht getragen. Einige private Krankenkassen übernehmen mittlerweile die Kosten, daher lohnt sich eine vorherige Absprache mit dem Versicherer.


Aligner- unsichtbare Zahnspangen

Die Aligner-Methode eignet sich im Vergleich zur Invisalign-Technik bei der Erfordernis geringerer Veränderungen der Zahnstellung.

Sie kommt in Frage bei:

Für eine Behandlung werden hier drei bis neun verschiedene Schienen genutzt, die ebenso transparent wie bei der Invisalign-Technik sind. Im Allgemeinen ist bei Alignern eine kürzere Behandlungszeit sowie ein geringerer Kostenaufwand nötig.

Nachbehandlung durch Retainer

Um das erzielte Endergebnis auch nach der kieferorthopädischen Therapie möglichst langfristig erhalten zu können, kommen häufig sogenannte Retainer zum Einsatz. Die Zahnstabilisatoren verbleiben entweder auf den Zahninnenseiten der Frontzähne als Draht dauerhaft im Mundraum oder aber werden lose nur über Nacht getragen. Sie halten die Zähne in der gewünschten Endposition und verhindern einen Rückfall (Rezidiv) in die ursprüngliche Zahnposition.

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Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG)

Eine mögliche Kostenübernahme durch die Krankenversicherung zur Anpassung der Fehlstellungen richtet sich nach der sogenannten KIG-Einstufung. Hierbei handelt es sich um befundorientierte kieferorthopädische Indikationsgruppen, die seit Januar 2002 als Richtlinien für die Notwendigkeit eine Therapie für alle Versicherungen gelten.

Das wichtigste vor der Zahnregulierung: Der Kieferorthopäde ordnet die Zahnfehlstellung seines Patienten zunächst einem nummerisch festgelegten Grad an Behandlungsbedarf von 1 bis 5 zu. Erst ab einer kieferorthopädischen Indikationsgruppe (KIG) von mindestens 3 gilt die kieferorthopädische Behandlung als Kassenleistung. Ein KIG-Grad von 1 und 2 steht hingegen nur für leichte bis geringe Zahnfehlstellungen, die die Zahnkorrektur nur aus ästhetischen Gründen nötig machen.

Kostenübernahme für Kieferorthopädie bei Kindern

Steht eine kieferorthopädische Behandlung der Kinder an, sind Eltern schnell mit der Frage der finanziellen Unterstützung durch die Versicherungen konfrontiert:

Die gesetzliche Krankenkasse trägt die Kosten für eine Zahnspange für den Fall einer KIG-Einstufung von mindestens KIG 3 in der Regel bis zum 18. Lebensjahr vollständig. Für das erste Kind werden dabei 80%, für weitere Kinder 90% der Kosten für die Spange unmittelbar geleistet. Die übrigen Kosten werden mit erfolgreichem Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung getragen. So soll sichergestellt werden, dass junge Patienten ihre Spange zum einen regelmäßig tragen und zum anderen alle Besuche beim Kieferorthopäden wahrnehmen bis der Behandlungserfolg für Kiefer und Zähne gänzlich erreicht ist.

Die Kosten für Zusatzleistungen zur Verkürzung der Behandlungszeit, geringeren Sichtbarkeit der Spange oder andere Optimierungen müssen auch bei Kindern privat geleistet werden. Ausnahmen der Altersgrenze beim Patient werden nur bei schweren Kieferanomalien wie einer angeborenen Missbildung des Gesichts und der Kiefer, einer Kieferfehlstellung aufgrund einer Verletzung oder skelettalen Dysgnathien genehmigt.

Wie hoch ist der Eigenanteil der Kosten bei einer Zahnspange für Erwachsene?

Eine Übernahme der Kosten bei einer Zahnspange für Erwachsene wird nur in äußersten Ausnahmefällen von der Krankenversicherung gewährleistet. Dazu gehören schwere Kieferanomalien wie eine angeborene Missbildung, eine verletzungsbedingte Kieferfehlstellung oder ein knöchern bedingter Fehlbiss.

Der Vorgang in Kürze: Die gesetzliche Krankenkasse muss hier nach Vorlage eines Kostenvoranschlags zunächst eine Bewilligung zur Übernahme der Kosten aussprechen. Im Falle einer Bezuschussung übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Standardbehandlung mit einer Spange ohne Zusatzleistungen.

Insbesondere für Erwachsene kann daher eine Zahnzusatzversicherung sehr sinnvoll sein. Je nach Tarifwahl garantiert sie eine prozentuale Kostenübernahme für kieferorthopädische Therapien. Da sich die Kosten für eine aufwändige Zahnkorrektur schnell auf mehrere Tausend Euro belaufen, kann die monatliche Investition in die passende Zahnzusatzversicherung für Patienten eine große Ersparnis an Kosten darstellen. Kurz gesagt: Sie ist nicht nur zur Gesunderhaltung der Zähne (z.B. durch professionelle Zahnreinigungen, kieferorthopädische Gesundheitsmaßnahmen), sondern ebenso zur Anpassung des äußeren Erscheinungsbilds der Zähne die beste Unterstützung.

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Der Behandlungsablauf auf einen Blick


Vorgespräch und Untersuchung

Vor Beginn der eigentlichen Therapie erfolgt eine Erstberatung und Diagnose durch den Zahnexperten, in der Kiefer, Zähne und Kaufunktion gründlich untersucht werden. Auf Grundlage dessen erstellt der Kieferorthopäde einen Behandlungsplan, der individuell auf den Patienten sowie seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Weiterhin wird der Patient im Vorgespräch über folgende Aspekte aufgeklärt:

Im Rahmen oder im Anschluss an das Vorgespräch werden Röntgenaufnahmen sowie ein 3D-Kieferabdruck erstellt. Dafür wird dem Patienten eine gummiartige Masse aus Alginat in einer speziellen Kieferform auf die Zähne gedrückt. So entsteht ein Modell aus Gips, das den Ober- und Unterkiefer exakt abbildet.


Planung und Einsetzen der Spange

Der Zahnabdruck, die Röntgenbilder sowie erstellte Fotografien dienen der Planung der nächsten Behandlungsschritte. Auf Basis dessen wird die Zahnspange individuell im Labor angefertigt. Nach Fertigstellung der Spange folgt das Einsetzen. Eventuell werden hier manuell letzte Anpassungen vorgenommen, die den Sitz der Spange und den Tragekomfort für den Patienten optimieren. Eine feste Zahnspange wird im Gegensatz zu einer losen Zahnspange direkt durch die Bracktes an den Zähnen befestigt. Am Tag des Einsetzens wird sie schließlich individuell angepasst.

FAQ zum Thema Zahnspangen

Eine Zahnspangen-Behandlung mit Brackets kann auch in hohem Alter noch positive Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben. Im Allgemeinen ist jedoch mit einer längeren Behandlungsdauer zu rechnen als bei Kindern und Jugendlichen. Neben der Behebung ästhetischer Mängel, vereinfachen gerade Zähne als Ergebnis der Behandlung erheblich die Zahnpflege, wodurch Zahnfleischerkrankungen wie Gingivitis oder Parodontitis vorgebeugt wird. Insbesondere vor dem Einsatz hochwertigen Zahnersatzes kann eine kieferorthopädische Behandlung im Alter sinnvoll sein (1).

Eine Zahnzusatzversicherung für zahnärztliche Zusatzleistungen kann finanziell eine Entlastung darstellen. Vor allem für Kinder sind in unseren Tarifen Zahn80 und Zahn100 wichtige Leistungen abgesichert.

Grundsätzlich gilt: Der Abschluss der Versicherung ist nur vor der Diagnose einer Fehlstellung möglich. Eine Versicherung lohnt also eher früher als später, weil einige Fehlstellungen bereits im Kindergartenalter behandelt und korrigiert werden müssen. Treten familiäre Anomalien auch bei den Eltern auf, ist ein Behandlungsbedarf von Fehlstellungen wahrscheinlicher (1).

Der Eigenanteil der Kosten einer Zahnspange für Erwachsene liegt ab dem vollendeten 18. Lebensjahr grundsätzlich bei hundert Prozent. Die Kosten einer Behandlung beim Kieferorthopäden übernimmt die gesetzliche Krankenkasse für Erwachsene demnach nicht. Dabei sind unsichtbare Zahnspangen-Varianten mit einem höheren Kostenaufwand verbunden als die reguläre festsitzende Zahnspange mit Edelstahl-Brackets oder eine lose Zahnpange.

Gleichzeitig erfreuen sie sich gerade bei Erwachsenen einem deutlich höheren Beliebtheitsgrad, weil sie eine sehr effektive und nach außen kaum sichtbare Behandlung möglich machen. Die Kosten für innenliegende Brackets (Lingualtechnik) beginnen bei etwa 6000 Euro, während die Invisalign-Technik mit durchsichtiger Zahnschiene zwischen 3.500 und 6.500 Euro kostet (3).

Bis zu einem Alter von 18 Jahren werden die Kosten für kieferorthopädische Behandlungen mit einer Zahnspange in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist eine durch den Kieferorthopäden bestätigte medizinische Erfordernis der Behandlung. Dazu muss mindestens die Einstufung in die Kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) 3 vorliegen.

Volljährige Patienten erhalten durch die Kassen üblicherweise keine Übernahme der Kosten für ihre Zahnspange mehr und müssen alle Aufwendungen selbst tragen.

Die Tragedauer einer Zahnspange hängt grundlegend von drei Faktoren ab: dem Grad der Zahnfehlstellung, dem Alter des Patienten und der Zahnspangen-Variante. Da der Kieferorthopäde jede Behandlung individuell nach den Bedürfnissen des Patienten richtet, divergiert die Behandlungsdauer mitunter stark.

Die Therapie mit einer festen Zahnspange erfordert in der Regel eine geringere Behandlungsdauer als lose Zahnspangen. Grundsätzlich gilt: Je schwerer die Fehlstellung und je höher das Alter des Patienten, desto länger dauert die Behandlung.

Als Richtwert geben Zahnexperten als Tragedauer einer festen Zahnspange etwa 18 bis 30 Monate Behandlungszeit an. Wird mit Alignern gearbeitet oder ist die Zahnfehlstellung nur sehr leichten Grades, kann die Zahnkorrektur durchaus auch schneller abgeschlossen werden.

Unmittelbar nach dem Einsetzen einer Zahnspange – egal ob lose Zahnspange oder feste Zahnspange - ist mit leichten Schmerzen zu rechnen. Zähne und Kiefer müssen sich erst an das durch die Spange ausgelöste Druckgefühl, durch das sie in die gewünschte Richtung bewegt werden, gewöhnen. Der Anpassungsprozess beläuft sich in der Regel auf einen bis drei Tage. Während der Eingewöhnungszeit oder im Akutfall von Schmerzen nach einer Nachjustierung kann folgendes besonders helfen: weiche Nahrung, schützendes Zahnspangenwachs für Druckstellen, kalte Nahrung sowie die kurzfristige Einnahme von Schmerzmitteln.

Der Kieferorthopäde bietet vor allem bei festen Zahnspangen viele zusätzliche Leistungen an, die die Kosten in die Höhe treiben und nicht von den Krankenkassen getragen werden. Hierunter fallen beispielsweise selbstligierende Brackets, die ohne auffällige Gummis an den Zähnen haften oder weniger sichtbare Brackets und Drahtbögen in verschiedenen Ausführungen. Aus rein medizinischen Aspekten ist die reguläre feste Zahnspange mit Brackets aus Metall ohne weitere Extra-Leistungen jedoch ebenso wirkungsvoll und kann dem Patienten einiges an Kosten sparen.

Quellen:

(1) Brückmann, Barbara (2015): Kieferorthopädie: Zahnspange - ja oder nein? Stiftung Warentest. URL: books.google.de/bookshl=de&lr=&id=ylZ3DwAAQBAJ&oi=fnd&pg=PT2&dq=zahnspange+&ots=n5SqIlPc3H&sig=JpckcYdqnVEhJMwu_jHgfGWOWuE#v=onepage&q=zahnspange&f=false (aufgerufen am 30.11.2021)

(2) Hoffmann, Anja (u.a.) (2018): Kieferorthopädische Behandlungsmaßnahmen. IGES Institut Berlin. URL: www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Berichte/IGES_Gutachten_KfO.pdf (aufgerufen am 30.11.2021)

(3) Medizinio: Neue Zahnspange oder Clear Aligner – Ratgeberfür Kinder und Erwachsene. URL: medizinio.de/blog/patienten/zahnspange-arten-kosten (aufgerufen am 30.11.2021)

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