Wie entstehen schiefe Zähne?
In etwa jeder dritte Patient leidet unter ihnen: schiefe Zähne. Sie sind nicht gleichmäßig und gerade, wachsen schräg, schieben sich übereinander oder fehlen sogar ganz. Die Form jedes Gebisses ist in der Regel erblich bedingt.
Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers sind somit oftmals bereits angeboren und werden von Eltern an ihre Kinder weitergegeben.
Weitere allgemeine Ursachen für Kiefer- und Zahnfehlstellungen können sein:
- Zahnverschiebung aufgrund einer unfallbedingten Zahnlücke, die über einen längeren Zeitraum nicht versorgt wurde
- langes und ausgiebiges Daumenlutschen oder der Gebrauch vom Schnuller im Kindesalter begünstigt Hasenzähne
- frühzeitiger Verlust der Milchzähne
- zu später Verlust eines Milchzahns, sodass der darunterliegende Zahn ausweichen muss
- eine angeborene und unkorrigierte Lippen-Kiefer-Gaumenspalte kann Zahnentwicklung des Oberkiefers beeinträchtigen
- Fehlfunktion der Zunge
- fehlerhaftes Schlucken
- Durchbruch der Weisheitszähne bei ungenügendem Platz
- Kiefergröße und Anzahl der Zähne sind im Verhältnis nicht kompatibel, sodass die Zähne aufgrund von Platzmangel ineinander verschoben werden
- stark ausgeprägtes Lippenband, das Zug auf das Zahnfleisch im Mundvorderbereich ausübt, kann Zahnlücken begünstigen
- Überproduktion von Wachstumshormonen, die das Zahnfleisch wuchern lassen, kann zur Zahnverschiebung führen
- Nichtanlage von Zähnen
- Zähneknirschen
Eine wichtige Wissensgrundlage: Die Zähne sind nicht fest im Kiefer verwachsen, sondern beweglich im Kieferknochen aufgehängt. Das machen die sogenannten Sharpeyfasern möglich. Zahnbelastungen führen dadurch z.B. nicht direkt zu einer Beschädigung der Zähne oder des Kiefers, sondern werden aufgefangen (1). Das Gebiss des Menschen ist also stetig in Bewegung, wodurch auch Zahnfehlstellungen entstehen können.
Was ist eine Zahnfehlstellung?
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Fehlbissen (2):
- die dentoalveoläre Dysgnathie
- die skelettale Dysgnathie
Dentoalveoläre Dysgnathie
Bei der dentoalveolären Dysgnathie handelt es sich um eine Zahnfehlstellung durch die nicht korrekte Anordnung einzelner oder mehrerer Zähne im Kiefer.
Zahnfehlstellungen wirken sich oftmals auf die Zahn- und Gesichtsästhetik von Patienten aus, wohingegen gesundheitliche Einschränkungen durch die Fehlstellung nicht zwangsläufig bestehen. Allerdings führen häufig schon geringe Abweichungen vom normalen Gebiss zu Einschränkungen und Folgen auf funktionaler Basis (z.B. erschwertes Abbeißen bei gekippten Schneidezähnen).
Studien belegen außerdem einen signifikanten Zusammenhang zwischen Zahnfehlstellungen (insbesondere der Frontzähne) und Karies sowie Parodontitis (3), da die unregelmäßige Zahnanordnung die Reinigung der Zähne mittels Bürste und Zahnseide erschwert. Gleichermaßen kann die Zahnfehlstellung sich auf die Kaufunktion und Sprechen auswirken.
Skelettale Dysgnathie
Ist der Kiefer hingegen selbst betroffen, spricht man von einer skelettalen Dysgnathie. Hier ist die Form von Ober- und Unterkiefer aufgrund der Kieferfehlstellung beeinträchtigt.
Beispiele von Fehlstellungen des Kiefers können sein:
- der Kiefer hat eine verschobene Lage im Schädel
- der Oberkiefer ist zu schmal
- die Lage von Ober- und Unterkiefer passt nicht zueinander
Mit einer Kieferfehlstellung geht oft eine Zahnfehlstellung einher. Zudem kann sie zu Schmerzen und einer frühzeitigen Abnutzung der Kiefergelenke führen.
Während die reguläre Abweichungen der Zahnstellung sich meist durch eine Behandlung der Zähne beim Kieferorthopäden beheben lassen, ist bei Fehlstellungen des Kiefers häufig eine Operation durch Fachärzte notwendig.
Zahnfehlstellungen bei Kindern
Eine Veränderung des Gebisses ist bei Kindern und Jugendlichen bis etwa zum 13. Lebensjahr aufgrund ihres natürlichen Wachstumsprozesses völlig normal.
Im Kindesalter werden nicht nur die Milchzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt, sondern auch der Kopf wird größer und der Kiefer passt sich dem Wachstum an.
Zahnlücken, die grundsätzliche Nichtanlage von Zähnen, Zahnverschiebungen oder Zähne von unterschiedlicher Größe können demnach verstärkt auftreten und sind keinesfalls unüblich.
Ob die Fehlstellung tatsächlich verbleibt und eine Zahnkorrektur durch eine Zahnspange nötig ist, kann der Zahnarzt bzw. Kieferorthopäde erst abschließend klären, wenn das Wachstum bei Kindern weiter fortgeschritten ist. Wichtig ist es in jedem Fall Fehlentwicklungen in der Kindheit im Blick zu behalten, um langfristige ästhetische oder auch gesundheitliche Einschränkungen vermeiden zu können.
Studien ergaben etwa, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen Fehlbissen und Karies im kindlichen Gebiss besteht (3).
Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen
Auch bei Erwachsenen, die sich nicht mehr im Wachstum befinden, ist eine Zahnwanderung möglich. Natürliche Ursachen wie fehlerhaftes Schlucken, durchschießende Weisheitszähne bei Platzmangel im Mundraum oder die häufige Zahnbewegung in Richtung Kiefermitte können hier die Ursache sein. Zudem werden Zahnfehlstellungen im Erwachsenenalter häufig durch Unfälle mit vom Zahnarzt unversorgtem Zahnverlust oder eine nicht angemessen durchgeführte Erhaltungstherapie nach einer Zahnspangenbehandlung bedingt.
Werden einzelne Zähne ausgeschlagen, ist die entstehende Zahnlücke in jedem Fall zahnärztlich in der Praxis zu versorgen. Zahnersatz verhindert hier eine Verschiebung der restlichen Zähne.
Gleiches gilt für ehemalige Zahnspangen-Patienten: Eine kieferorthopädische Zahnspangen-Behandlung erfordert eine Nachtherapie zu Zahnstabilisation, sodass ein Rezidiv (Rückfall) der Zähne in die ursprüngliche Position vermieden werden kann. Hierzu bieten sich differente Arten von Retainern an, die entweder mittels eines Drahtes fest hinter den Frontzähnen verbleiben oder herausnehmbar sind.
Wichtig zu wissen: Wird eine Nachbehandlung nicht konsequent durchgeführt, besteht laut Studien eine 85-prozentige Rückfallwahrscheinlichkeit innerhalb von 20 Jahren nach Abschluss der Behandlung (4).
Angle-Klassen: Das Ordnungssystem der Zahn- und Kieferfehlstellungen
Um Zahn- und Kieferfehlstellungen nachvollziehbar diagnostizieren und bewerten zu können, werden die Anomalien in das Ordnungssystem der drei Angle-Klassen eingeteilt. Angle-Klassen beziehen sich auf die Lage der ersten großen bleibenden Backenzähne (6-Jahr-Molar) des Ober- und Unterkiefers zueinander. Zu unterscheiden sind folgende Angle-Klassen:
Angle-Klasse I (Neutralbiss)
- normales Gebiss
- vorderer Höcker des oberen ersten Backenzahns trifft bei geschlossenem Kiefer zwischen die Höcker des ersten großen Backenzahns im Unterkiefer
- Zähne des Ober- und Unterkiefers beißen an den korrekten Stellen aufeinander
- harmonisches Gesichtsprofil
Angle-Klasse II (Distalbiss)
- es liegt ein Überbiss vor
- der vordere Höcker des oberen ersten Backenzahns trifft bei geschlossenem Kiefer vor den vorderen Höcker des unteren ersten großen Backenzahns
- wird je nach Zahnstellung in zwei Unterklassen eingeteilt
Angle-Klasse II/1
- obere Schneidezähne stehen nicht gerade, sondern sind nach außen gekippt
- erschwertes Abbeißen
- Fehlstellung beeinträchtigt das Gesichtsprofil
- Zähne wirken häufig zu groß („Hasenzähne“)
Angle-Klasse II/2
- obere Schneidezähne stehen nicht gerade, sondern sind nach innen gekippt
- Fehlstellung beeinträchtigt das Gesichtsprofil
- Kinn liegt im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit zurück
Angle-Klasse III (Mesialbiss)
- es liegt ein Vorbiss vor, d.h. der Oberkiefer steht zu weit zurück bzw. Unterkiefer zu weit vor
- der vordere Höcker des oberen ersten Backenzahns trifft bei geschlossenem Kiefer hinter den hinteren Höcker des ersten großen Backenzahns im Unterkiefer
- untere Schneidezähne beißen dadurch vor die oberen Schneidezähne
- Beeinträchtigung der Kaufunktion
- das Kinn steht hervor
Die häufigsten Fehlstellungen im Gebiss
Kreuzbiss
Bei einem Kreuzbiss treffen die Kauflächen der Seitenzähne beim Zubeißen nicht korrekt aufeinander. Die Höcker der Unterkiefer-Seitenzähne beißen sozusagen seitlich an den Höckern der Oberkiefer-Seitenzähne „vorbei“.
Entweder stehen die Zähne im Oberkiefer bei einem Kreuzbiss zu weit nach innen (palatinal = in Richtung Gaumen) oder die Zähne im Unterkiefer zu weit nach außen (bukkal = in Richtung Wange). Der Kreuzbiss lässt sich in drei Arten unterteilen:
- Kopfbiss: Die Höcker und Grübchen der gegenüberliegenden Backenzähne greifen nicht wie beim Normalbiss zahnradähnlich ineinander, sondern treffen stattdessen genau aufeinander. Gleiches gilt für die Kanten der Frontzähne.
- Einseitiger Kreuzbiss: Zähne des Ober- und Unterkiefers beißen auf einer Seite korrekt aufeinander, während der Biss auf der anderen Seite nicht korrekt ist. Dort stehen die Zähne des Unterkiefers im Verhältnis zu den Oberkieferzähnen zu weit außen bzw. umgekehrt. Die Ursache hierfür kann in anderen Zahnkippungen liegen.
- Beidseitiger Kreuzbiss: Die Zähne im Ober- und Unterkiefer beißen auf beiden Seiten falsch zusammen. Dabei stehen die Unterkiefer-Zähne im Verhältnis zu den Oberkieferzähnen zu weit außen bzw. die Zähne des Oberkiefers im Verhältnis zu den Unterkieferzähnen zu weit innen.
Zahnlücken
Eine Zahnlücke bezeichnet den zu großen Abstand zwischen zwei Zähnen. Sie wird auch Diastema, altgriechisch „Zwischenraum“, genannt. Oftmals tritt eine Zahnlücke zwischen den oberen Schneidezähnen im Oberkiefer auf, die häufig genetisch bedingt ist. Bei den unteren Zähnen kommt sie weitaus seltener vor.
Ursachen für Zahnlücken zwischen den Zähnen können sein:
- genetische Disposition
- Schneidezähne sind zu klein oder der Kiefer zu breit, um die Lücke zu schließen
- Nichtanlage von Zähnen oder Verkümmerung eines Schneidezahns oder beider seitlicher Schneidezähne
- Zahnunfälle
- Parodontitis des Zahnfleischs
- zu straffes Lippenbändchen
Überbiss
Beim Überbiss (Prognathie) lassen sich zwei differente Arten unterscheiden:
- Maxilläre Prognathie: Oberkiefer ist im Verhältnis zum Unterkiefer zu groß
- Mandibuläre Retrognathie: Unterkiefer ist im Verhältnis zum Oberkiefer zu klein
Der Abstand der oberen Schneidekanten der Frontzähne zu den unteren (Frontzahnstufe) beträgt im Normalgebiss etwa 2mm. Beim Überbiss wird dieser Abstand in kleinerem oder größerem Ausmaß überschritten, weshalb der Oberkiefer über den Unterkiefer hinausragt und vorsteht. Während ein leichter Überbiss in der Regel keine Beschwerden verursacht, kann ein größerer Abstand der Frontzahnstufe erhebliche Folgen mit sich bringen.
Zahnverlagerung
Eine Zahnverlagerung liegt bei einem schief im Kiefer liegenden Zahn vor. Dabei kann es sich um einen entwickelnden Zahn, der noch nicht durchgebrochen ist (Zahnkeim) oder einen bereits herausgewachsenen Zahn handeln. Betroffene Zähne sind oft zusätzlich retiniert und wachsen aufgrund ihrer Fehlposition gar nicht aus dem Kiefer heraus, kommen erst stark zeitverzögert durch oder nicht an ihrer vorgesehenen Zahnposition. Im Falle eines teilweisen Zahndurchbruchs spricht man von einer Halbretention. Eine Zahnverlagerung betrifft am häufigsten die Weisheitszähne, die oberen Eckzähne und die zweiten Backenzähne. Meistens kommt sie aufgrund von Platzmangel im Kiefer zustande. Der Zahn ist hier zwar richtig angelegt, hat aber keinen ausreichenden Platz, um durchzubrechen.
Offener Biss
Man unterscheidet zwei Arten des offenen Bisses:
Frontal offener Biss:
- nicht verschließbarer Spalt zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen
- Lücke bleibt auch bei geschlossenem Gebiss bestehen
- Störungen der Aussprache wie Lispeln und Probleme bei der Artikulation bestimmter Buchstaben
- Abbeißen mit den Schneidezähnen deutlich eingeschränkt
- Ursachen: Schnuller oder langes und ausgiebiges Daumenlutschen sowie eine Fehlfunktion der Zunge oder fehlerhaftes Schlucken
Seitlich offener Biss:
- Lücke zwischen den Backenzähnen des Ober- und Unterkiefers bei geschlossenen Zahnreihen
- eingeschränktes Kauen, da nur wenige Zähne daran beteiligt sind
- meistens erblich bedingt
- Ursache: zu wenig Platz für den Durchbruch der bleibenden Zähne im Seitenzahnbereich
Zahnengstand
Ein Zahnengstand liegt vor, wenn die Zähne nicht ausreichend Platz in der Zahnreihe haben. Aufgrund des Platzmangels wachsen sie entweder nicht vollständig heraus oder bleiben ganz im Kiefer.
Man unterscheidet drei verschiedene Formen des Engstands:
- Primärer Engstand: Beim primären Engstand passen die Größe des Kiefers und der Zähne im Verhältnis nicht zusammen. Dabei sind die Zähne zu groß für den Kiefer bzw. er ist zu schmal für die Zähne. Diese Art der Zahnfehlstellung ist genetisch bedingt. So gibt ein Elternteil etwa die großen Zähne weiter, während die schmale Kiefergröße des anderen Elternteils in den Genen liegt.
- Sekundärer Engstand: Ein frühzeitiger Verlust der seitlichen Milchzähne kann einen sekundären Engstand auslösen, wenn die entstehende Lücke nicht durch einen Zahn-Platzhalter freigehalten wird. Der erste große bleibende Backenzahn wandert in dem Fall nach vorne. Dadurch nimmt er dem nachkommenden Seitenzahn seinen Platz zum Hervortreten. Die Ursache eines frühzeitigen Milchzahnverlusts ist häufig unfallbedingt oder in starkem kariösem Befall der Zähne betroffener Kinder begründet.
- Tertiärer Engstand: Ein tertiärer Engstand entwickelt erst ein Erwachsener nach abgeschlossenem Wachstum. Er betrifft in der Regel die unteren Schneidezähne, die sich aus bisher nicht eindeutig geklärten Gründen verschieben.
Vorbiss
Bei einem Vorbiss (Progenie) oder auch Unterbiss ist der Unterkiefer im Verhältnis zum Oberkiefer zu lang (Mandibuläre Prognathie) oder der Oberkiefer im Verhältnis zum Unterkiefer zu klein (Maxilläre Retrognathie). Dadurch wird das Zusammenbeißen bei einem Vorbiss beeinträchtigt. Die unteren Schneidezähne beißen über die oberen Schneidezähne (frontaler Kreuzbiss).
Tiefbiss/ Deckbiss
Schließt ein Patient mit normalem, gesundem Gebiss die Zahnreihen seines Kiefers, bedecken die oberen Schneidezähne die unteren etwa in einem Ausmaß von zwei bis drei Millimetern. Liegt hingegen ein Tiefbiss vor, reichen die oberen Schneidezähne zu weit nach unten. Die Schneidezähne im Unterkiefer werden hier sogar gänzlich von den oberen Zähnen bedeckt.
Von einem Deckbiss spricht man, wenn die oberen Schneidezähne zusätzlich nach innen gekippt sind. Dabei können sie das Zahnfleisch berühren und Verletzungen (traumatischer Gingivakontakt) bewirken. Die unteren Schneidezähne als Gegenspieler reichen hier bis zum Gaumen.
Zahnfehlstellungen: Welcher Arzt hilft?
Eine Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen wird von Zahnärzten und Kieferorthopäden durchgeführt. Bei einer ausgeprägteren Anomalie des Kiefers, die nicht durch eine Zahnspange beglichen werden kann, bedarf es einer kieferchirurgischen Therapie. Durch einen kieferchirurgischen Eingriff werden Fehlstellungen des Ober- und Unterkiefers korrigiert, indem Abschnitte des Kiefers oder der gesamte Kiefer operativ angepasst werden.
In vielen Fällen schließen sich an kieferchirurgische Eingriffe kieferorthopädische Maßnahmen mit Zahnspangen an. So kann ein optimales Behandlungsergebnis erreicht werden. Für die jeweiligen Eingriffe erfolgt eine enge Kooperation zwischen Kieferorthopäden und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen.
Grundsätzlich lassen sich Zahnfehlstellungen bei Kindern als auch bei Erwachsenen beheben. Die Korrektur macht oftmals eine längerfristige kieferorthopädische Behandlung nötig. Abhängig von der vorliegenden Anomalie und individuellen Faktoren wird die Wahl der Behandlungsmethode getroffen.
Während die Behandlung optimalerweise vor Abschluss des Kieferknochenwachstums zwischen den 9. und 13. Lebensjahr erfolgt, können schiefe Zähne auch bei Erwachsenen noch gerichtet werden. Im Erwachsenenalter kann jedoch eine längere Behandlungsdauer an den Zähnen nötig sein.
Was kostet eine Zahnkorrektur?
Die Kosten für eine kieferorthopädische Zahnkorrektur variieren abhängig von folgenden Faktoren:
- Alter des Patienten
- Art und Grad der Fehlstellung
- Art der gewählten Zahnregulierung
- verwendetes Material
- Behandlungsdauer
Die Preisspanne für eine Behandlung von Fehlstellungen beim Kieferorthopäden beginnt bei etwa 500 Euro und steigt bei aufwändigeren Behandlungen bis hin zu 10.000 Euro.
Korrekturen leichterer Fehlstellungen mittels einer losen Zahnspange lassen sich dabei schon ab etwa 500 Euro Behandlungskosten finanzieren, während eine feste Zahnspange preislich bei etwa 1.500 Euro beginnt.
Inbegriffen in den Kosten sind die kieferorthopädische Diagnostik, die Kontrolle des Behandlungsverlaufs durch Röntgenbilder sowie die Anfertigung eines Gipsabdrucks und der Zahnspange im Labor.
Die Kosten einer Nachbehandlung durch Retainer zur Sicherung des Behandlungsergebnisses können sich an die Behandlung anschließen. Retainer als Zahnstabilisatoren beginnen preislich regulär bei etwa 500 Euro.
Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse
Die gesetzlichen Kassen tragen die Kosten für eine Zahnspange bei Kindern und Jugendlichen regulär bis zum 18. Lebensjahr vollständig. Dazu muss eine KIG-Einstufung der Fehlstellung von mindestens 3 vorliegen, die eine medizinische Notwendigkeit der Therapie bestätigt. Zusatzleistungen zur Verkürzung der Behandlungszeit, geringeren Sichtbarkeit der Spange oder andere Optimierungen müssen auch bei Kindern privat geleistet werden.
Eine Kostenbezuschussung für die Behandlung von Zahnfehlstellungen im Erwachsenenalter wird nur in äußersten Ausnahmefällen gewährleistet. Dazu gehören schwere Kieferanomalien der Erwachsenen wie angeborene Missbildungen, verletzungsbedingte Fehlstellungen des Kiefers oder knöchern bedingte Fehlbisse.