Eine Teleskopprothese ersetzt mehrere fehlende Zähne und besteht aus einem fest verankerten und einem herausnehmbaren Teil. Teleskopkronen sind zwar teuer, fühlen sich aber fast so an wie natürliche Zähne. Für wen ist eine Teleskopprothese geeignet, für wen eher nicht?
Medizinisch geprüftvon Zahnarzt Dr. Jens Gottschalk
Was ist eine Teleskopprothese?
Wenn ein Zahn ausgefallen ist, raten viele Zahnärzte zu festem Zahnersatz, häufig zu Implantaten. Schließlich bieten Implantate am meisten Komfort und rutschen beim Essen nicht. Wenn viele Zähne fehlen oder nur noch sehr wenig Kieferknochen vorhanden ist, ist die Versorgung mit Implantaten allerdings sehr teuer und aufwendig. Eine Alternative ist zum Beispiel die Teleskopprothese: Sie wird auf noch vorhandenen Zähnen oder auf wenigen Implantaten befestigt und sitzt dadurch stabil. Gleichzeitig ist sie bei Bedarf herausnehmbar. Sie ist herausnehmbar und bei Bedarf relativ leicht erweiterbar.
Die Teleskopprothese gilt aufgrund der stabilen Verankerung als bester herausnehmbarer Zahnersatz. Sehen wir uns an, wie sie funktioniert und für wen die Teleskopprothese infrage kommt.
Wie funktioniert ein Teleskopgebiss?
Die Teleskopprothese besteht aus Innenkronen (auch "Innenteleskope" oder "Primärkronen" genannt) und Außenkronen (auch "Außenteleskope" oder "Sekundärkronen" genannt). Die Innenkronen werden an noch bestehenden Zähnen oder Implantaten befestigt und sind damit stabil verankert. Die zugehörigen Außenkronen sind an der Prothese verankert und werden, zusammen mit dieser, auf die Innenkronen aufgesteckt. Die Außenteleskope klinken sich sozusagen samt Prothese ein, damit diese nicht verrutschen. Die Patienten nehmen die Zahnprothesen nur heraus, wenn sie sie reinigen möchten oder eine Reparatur notwendig ist.
Eine breite Gaumenplatte, die bei herkömmlichen herausnehmbaren Prothesen zum Einsatz kommt, kann hier viel filigraner gestaltet werden. Bei ausreichend vielen Zähnen oder Implantaten, die mit Teleskopen versehen werden können, kann sogar ganz auf sie verzichtet werden. Bei Vollprothesen sorgt sie in Verbindung mit Haftcreme dafür, dass die Prothese nicht zu sehr rutscht. Durch die feste Verankerung der Teleskopprothese braucht deren Halt eine solche Unterstützung nicht.
Wie viel kostet eine Teleskopprothese?
Die Höhe der Kosten hängt davon ab, welche Qualität der Patient wünscht, wie viele Teleskopkronen notwendig sind, ob die Kasse einen Teil der Kosten trägt und welches Zahnarzthonorar der Zahnarzt veranschlagt. Die Kosten können bei 0 Euro liegen (im seltenen Fall einer kompletten Kassenübernahme) bis hin zu 17.000 Euro bei einem zahnlosen Kiefer. Viele Patienten liegen in der Mitte und zahlen wenige tausend Euro privat. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier die Kosten decken.
Voraussetzungen für den Kassenzuschuss:
nur noch ein bis drei eigene Zähne pro Kiefer oder
bestimmte
Backenzähne fehlen, zum Beispiel jeweils der große und kleine
Backenzahn im Unterkiefer (Zuschuss für maximal zwei Kronen).
Das bedeutet:
Unter bestimmten Umständen kann es sein, dass die Kasse die Teleskopprothese gar nicht bezuschusst. Zum Beispiel dann, wenn sich im Unterkiefer keine oder noch vier Zähne befinden.
Qualitätseinbußen bei der Regelleistung:
Die Kronen bestehen aus Stahl und nicht aus höherwertigem Gold oder Zirkon.
Die Kunststoffverblendung wird nur an der Seite der Kronen vorgenommen, die zur Lippe hinweisen und ins Auge fallen.
Womöglich ist die Stabilität nicht ideal und ein weiteres - von der Kasse nicht bezahltes - Teleskop wäre von Vorteil.
Kostenbeispiel: Prothese der Kasse:
Nehmen wir an, ein Patient braucht zwei Kronen. Die Höhe des
Zuschusses für zwei Kronen inklusive Prothese und Verblendung beträgt:
60 Prozent Zuschuss: 1242,06 Euro Kostenübernahme
70 Prozent Zuschuss: 1449,07 Euro
75 Prozent Zuschuss: 1552,58 Euro
Härtefall: 2070,10 Euro
Die Kasse schießt seit Oktober 2020 etwas mehr zu, nämlich mindestens
60 Prozent der Kosten. Wer fünf Jahre lang mindestens einmal pro Jahr
zur Kontrolle beim Zahnarzt war, bekommt sogar 70 Prozent. Bei zehn Jahren sind es 75 Prozent. Das Bonusheft dient als Nachweis.
Bezieht der Zahnarzt den Zahnersatz aus dem Ausland zu einem
günstigen Preis, kann es sein, dass der Kassenzuschuss die gesamten
Kosten deckt.
Kostenbeispiel: Private Kostenübernahme der Teleskoparbeit
Eine Krone aus Gold oder Zirkon aus einem heimischen Meisterlabor
kostet rund 1.000 Euro. Eine Prothese auf vier Teleskopkronen könnte
also mit rund 4.000 Euro zu Buche schlagen. Je nach Zuschuss und
Verblendung könnte die Kasse 1600 bis 2144 Euro davon übernehmen.
Bei einem zahnlosen Kiefer bezuschusst die Kasse die
Herstellung der Teleskopprothese nicht explizit. Weiteres Manko: Hier
sind Implantate notwendig, um die Prothese zu befestigen, was diesen
Zahnersatz noch teurer macht. Was jedem Patienten zusteht, ist
allerdings der standardmäßige Festzuschuss für eine Regelversorgung.
Bei einem zahnlosen Kiefer wäre das eine Vollprothese, für die ein
Zuschuss von rund 600 Euro gezahlt wird. Diesen Zuschuss erhalten auch
Patienten, die eine Unter- oder Oberkiefer-Teleskopprothese möchten.
Allerdings müssen sie hier einen Großteil der Kosten selbst tragen.
Sonderfall: Implantatgetragene Teleskope bei vollständiger Zahnlosigkeit
Sind im Unter- oder Oberkiefer keine Zähne vorhanden, können die Teleskopkronen auch an Implantaten befestigt werden. Idealerweise sind vier Implantate sind notwendig, um den Zahnersatz stabil zu verankern.
Generell gilt: Je mehr Pfeiler vorhanden sind - in Form von Implantaten oder eigenen Zähnen - desto besser ist der Tragekomfort. (1)
Diese Versorgung ist jedoch sehr teuer, da sowohl die Implantate als auch die Teleskopkronen zu bezahlen sind.
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Grundsätzlich kommt eine Teleskopprothese bei größeren Zahnlücken in Betracht. Es müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese Art der Prothese tatsächlich die beste Lösung darstellt.
Die Teleskopprothese könnte sich eignen für:
Menschen mit hohen Ansprüchen: Teleskopkronen sind hochwertiger als klassische Klammerprothesen und gelten als ästhetischer und stabiler Zahnersatz. Eine reine Implantat-Versorgung ohne Prothese wird allerdings als noch bessere Lösung angesehen - sowohl aus funktionaler als auch aus ästhetischer Sicht.
Menschen mit einem größeren Budget: Hochwertige Teleskopprothesen sind häufig teuer. Nicht immer zahlt die Kasse. Betroffene müssen also in der Lage sein, die Kosten zu stemmen.
Patienten mit gesundem Restzahnbestand: Es reicht nicht, dass noch Zähne vorhanden sind - sie müssen auch belastbar sein. Nur dann können sie als Pfeiler dienen und die Prothese tragen. In diesem Fall lohnt sich eine Teleskopprothese auch eher, da sie wohl noch lange im Mund bleiben kann.
Menschen mit Knochenschwund: Sind im Kiefer zwar noch natürliche Zähne fest verankert, aber der der Kieferknochen ist stark abgebaut, sind Implantate nur mit einem Knochenaufbau möglich. So wird die Behandlung noch teurer.
ältere Menschen: Die Teleskopprothese ist erweiterbar. Bei erneutem Zahnverlust ist daher keine weitere aufwendige Anpassung eines neuen Zahnersatzes und keine Umgewöhnung erforderlich.
Meist gibt es mehrere Möglichkeiten, verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Von Vorteil ist es daher, sich von seinem Zahnarzt alle Optionen aufzeigen zu lassen. Wer unsicher ist, kann sich bei anderen Zahnärzten eine Zweitmeinung einholen. Tatsächlich bewerten verschiedene Zahnärzte dieselbe Situation oft unterschiedlich.
Hilfreich ist es auch, sich die Vor- und Nachteile der Teleskopprothese im Detail anzusehen und sie gegenüberzustellen:
Vorteile der Teleskopprothese
sehr guter Halt: Teleskop-Zahnersatz sitzt absolut fest. Er verrutscht nicht beim Essen oder Sprechen. So werden auch die noch verbleibenden Zähne geschont. Teilprothesen mit Klammern können die Zähne beanspruchen, wenn sich die Prothese bei kleinen Belastungen minimal verschiebt.
kein Prothesengefühl: Bei genügend Pfeilern ist im Oberkiefer oft keine oder eine nur sehr filigrane Gaumenplatte erforderlich. Damit fühlt sich der Zahnersatz nicht oder nur wenig wie eine Prothese an. Es entsteht in der Regel kein Fremdkörpergefühl.
beliebig erweiterbar: Bei erneutem Zahnverlust muss die Teleskopprothese nicht erneuert werden, sondern der Zahnarzt ergänzt sie einfach.
gute Ästhetik: Es sind keine Klammern oder sonstigen Verankerungen sichtbar. Dank der zahnfarbenen Verblendung wirken die Doppelkronen relativ natürlich.
langlebig: Die Teleskopprothese lässt sich leicht reinigen. Die gute Pflege wiederum sorgt dafür, dass der Zahnersatz länger hält.
Nachteile der Teleskopprothese
hohe Herstellungskosten: Sowohl für den Zahntechniker als auch für den Zahnarzt ist die Anfertigung einer Teleskopprothese mit großem Aufwand verbunden. Das spiegelt sich natürlich im Preis wider. Die Kosten für Teleskopprothesen sind nur unter bestimmten Voraussetzungen eine Kassenleistung.
möglicherweise nicht optimaler Tragekomfort: Sättel und Verbinder können spürbar sein.
Präparation der Pfeiler: Die für Teleskope vorgesehenen Zähne müssen beschliffen werden, um als Pfeiler für die Prothese zu dienen. Das Risiko, dass bei diesen Zähnen die innenliegenden Zahnnerven gereizt oder verletzt werden und absterben, ist bei Teleskopprothesen aufgrund der Doppelkronen höher als bei einfachen Kronen. Kommt es zum Verlust der Pfeilerzähne, muss die Versorgung erweitert werden. Dies kann dann aber auch mit Implantaten geschehen, welche die Aufgaben der verlorenen Pfeiler übernehmen und in die vorhandene Prothese integriert werden.
Knochenschwund: Der Kiefer kann sich abbauen, da er unter der Prothese nicht belastet wird. Sollte später festsitzender Zahnersatz mit Implantaten gewünscht sein, ist ein Knochenaufbau erforderlich.
keine perfekte Ästhetik: Weil sowohl Innen- als auch Außenkronen notwendig sind, können die Zähne etwas größer ausfallen. Im Frontzahnbereich kann die leichte Überdimensionierung ins Auge fallen. Außerdem liegt der Kronenrand über dem Zahnfleisch, so dass Übergänge sichtbar sein können. Ein spezieller Kunststoffschild kann die Übergänge jedoch abdecken und das ästhetische Ergebnis verbessern.
Verschleiß: Die Kunststoffverblendungen können mit der Zeit an Farbe verlieren oder vergilben. Außerdem kann Abrieb entstehen. Keramikverblendungen liefern ästhetisch bessere Ergebnisse, sind aber teurer.
Zahnersatz mit Teleskopen: Behandlungsablauf
Die Fertigung einer Teleskopprothese gilt in der Zahnmedizin als besonders anspruchsvoll. (2) Wer sich für entsprechende Zahnprothesen interessiert, sollte also einen erfahrenen Zahnarzt aufsuchen.
1. Schritt: Erste Untersuchung und Beratung
Der Zahnarzt kontrolliert die Gesundheit der Zähne und des Mundes anhand einer sorgfältigen Untersuchung. Röntgenbilder stellen die Unter- und Oberkiefer und das Gebiss detailliert dar. Auf der Grundlage des Bunds kann der Zahnarzt vorschlagen, welche Art von Zahnersatz er in diesem Fall für geeignet hält. Er wird alle Vor- und Nachteile erläutern, so dass sich der Patient ein Bild machen kann.
Ist die Entscheidung für eine Teleskopprothese gefallen, gilt es, einen Heil- und Kostenplan zu erstellen. Erst wenn die Kasse der Oberkiefer- oder Unterkiefer-Teleskoprothese zustimmt, beginnt die eigentliche Behandlung.
2. Schritt: Abdruck und Präparation
Der Abdruck kann mit Silikon oder einem Scanner durchgeführt werden. Er ist notwendig, damit der Zahnarzt den neuen Zahnersatz individuell an den Mund des Patienten anpassen kann. Noch vorhandene Zähne werden nun unter lokaler Betäubung beschliffen, um später als Pfeiler zu dienen. Im Anschluss wird ein weiter Abdruck genommen.
3. Schritt: Anfertigung der Teleskopkronen
Die Herstellung der Teleskopkronen ist aufwendig und kompliziert, da die Außen- und Innenkronen perfekt zusammenpassen müssen. Während der Zahntechniker die Kronen anfertigt, erhält der Patient ein Provisorium. So gibt es kein Problem beim Kauen, während der finale Zahnersatz noch in Bearbeitung ist.
4. Schritt: Anprobe
Sind die Innenteleskope hergestellt, werden sie auf den Zähnen anprobiert und dann ein weiterer Silikonabdruck zur Herstellung der Außenteleskope und der Prothese angefertigt. Bei digitalen Abdrücken via 3-D-Scan entfällt dieser Schritt. Hier werden die Kronen per Software gestaltet und dann in der Fräsmaschine hergestellt. Ein Scan der Sekundärkrone sorgt für eine präzise Passung der Teleskope. (3)
5. Schritt: Einsetzen der Teleskopkrone
Nun zementiert der Zahnarzt die Teleskopkronen auf die Pfeilerzähne. Im Anschluss setzt er die Prothesen darüber.
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Wenn die Teleskopprothese eingebracht ist, stehen regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt an. Hin und wieder ist die Untersuchung der Prothesen notwendig, um sie auf Funktionalität und Verschleiß zu prüfen. Es kann auch sein, dass sich der Kiefer im Lauf der Zeit abbaut. In diesem Fall müssen die Prothesen mit Kunststoff unterfüttert werden. Bleiben entsprechende Zahnbehandlungen aus, kann es zum Bruch des Zahnersatzes kommen.
Wie zufrieden sind Patienten mit ihrer Teleskopkrone?
Zahnersatz muss einiges leisten: Er soll möglichst stabil im Unter- oder Oberkiefer verankert und idealerweise eine top Ästhetik aufweisen. Im besten Fall ist das künstliche Gebiss nicht als solches zu erkennen. Ob Teleskopprothesen diesen Anforderungen entsprechen, zeigt eine Studie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (4).
Bei 29 von 30 Patienten mit Teleskopprothese war die Ästhetik "gut" oder "sehr gut". Untersucht wurden verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel Gesamtharmonie, Lage, Zahngröße und -farbe.
Die Teleskopprothese schnitt hier deutlich besser ab als die herkömmliche Klammerprothese:
Ästhetik
mäßig
gut
sehr gut
Klammerprothesen (Anzahl)
2
14
4
Teleskopprothesen (Anzahl)
1
5
14
Während Klammerprothesen eher "gut" aussahen, erreichen Teleskopprothesen meist ein "sehr gutes" Ergebnis.
Sprachprobleme gibt es in 95 Prozent der Fälle nicht. Hier gibt es keine Unterschiede zwischen Klammer- und Teleskopprothesen. Dasselbe gilt teilweise auch für funktionelle Einschränkungen. Allerdings kippen Klammerprothesen bei Belastung doppelt so häufig wie Teleskopprothesen.
82,5 Prozent der Patienten mit Klammerprothesen tragen ihren Zahnersatz gerne. Bei Teleskopprothesen sind es 92,5 Prozent.
In diesem Fall ist eine Teilprothese mit Klammern eine Option. Dabei werden mehrere Kronen mit einer Klammer am letzten noch gesunden Zahn befestigt. Die große Hebelwirkung kann den noch verbleibenden Zahn allerdings stark beanspruchen. Außerdem kann die Bewegung der Teilprothese zu Reizungen führen.
Eine Alternative ist die Geschiebeprothese. Sie wird mit einer speziellen Halterung, dem sogenannten Geschiebe, an den noch vorhandenen Zähnen befestigt. Diese Prothese kommt vor allem bei fehlenden Backenzähnen zum Einsatz. Die Verbindungselemente sind nicht sichtbar. Die Geschiebeprothese ist teurer als eine Klammerprothese, aber häufig günstiger als eine Teleskopprothese.
Wenn nur wenige Zähne fehlen
Gebisslücken aus ein oder zwei fehlenden Zähnen. Dafür müssen die beiden Nachbarzähne neben der Lücke beschliffen werden, wobei gesunde Zahnsubstanz unwiederbringlich verloren geht. Bei großen Lücken müssen die Pfeilerzähne, an denen die Brücke befestigt wird, eine große Last tragen. Sie kann schließlich zu Schädigungen führen. Außerdem baut sich der Kieferknochen ab. Zwei einzelne Zahnimplantate oder eine implantatgetragene Brücke sind die Alternativen.
Wenn (fast) alle Zähne eines Kiefers fehlen
Sind alle Zähne bereits ausgefallen oder sind noch bestehende Zähne nicht erhaltungswürdig, kommt die sogenannte All-on-4-Methode infrage. Dabei wird die Prothese auf vier Implantaten befestigt. Sie ist fest verschraubt, so dass sie nur Zahnärzte abnehmen und reinigen können. Im Vergleich dazu ist die Teleskopprothese einfacher zu pflegen.
Bei Knochenschwund kann die Prothese auch auf sechs Implantaten verankert werden, nachdem ein Knochenaufbau stattgefunden hat.
Grundsätzlich ist der beste Zahnersatz derjenige, der:
die Gesundheit der Zahnreihe inklusive Ober- und Unterkiefer bestmöglich erhält.
die Lebensqualität erhöht.
den Bedürfnissen des Patienten entspricht (zum Beispiel in puncto Budget und Qualitätsanspruch). (5)
Ob eine Teleskopprothese oder eine andere Versorgung das Richtige ist, hängt also nicht nur von der aktuellen Mundsituation des Betroffenen ab. Vielmehr ist die Entscheidung individuell und orientiert sich an den Wünschen des Einzelnen.
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Die Prothese ist fest auf dem Kiefer verankert und bietet einen sicheren Halt. Sie wackelt also nicht beim Essen oder sprechen. Die Lebensdauer der Zahnprothese beläuft sich auf fünf bis 20 Jahre. Nach vielen Jahren kann es sein, dass die Ober- oder Unterkiefer-Teleskopprothese nicht mehr richtig im Halteapparat sitzt. Dieses Problem tritt vor allem dann auf, wenn sich das Zahnfleisch oder der Kiefer zurückbildet.
Frühestens alle zwei Jahre ist die Beantragung einer neuen Zahnprothese möglich. Wenn vorher Probleme mit der Prothese auftreten, ist es ratsam, seinen Arzt oder seine Ärztin aufzusuchen. Eventuell ist es möglich, wackelnde Teleskop- oder Vollprothesen durch eine Unterfütterung zu stabilisieren. So schafft der Arzt oder die Ärztin eine neue Basis für den herausnehmbaren Teil der Versorgung.
Nach vier bis sechs Wochen haben sich die meisten Menschen an die Prothese gewöhnt. Dann ist sie kaum noch spürbar. Anfangs kann die Prothese jedoch als störend empfunden werden. In diesem Fall ist es sinnvoll, sie nicht herauszunehmen, sondern umso konsequenter zu tragen. So gewöhnt sich der Betroffene schneller daran.
Ja, mit dieser Prothese sollte kein Lebensmittel beim Kauen Probleme bereiten. Auch krosses Brot, Karotten oder Fleisch sind mit einer fest sitzenden Teleskopprothese gut zu beißen. Anfangs kann es jedoch ein wenig Geduld erfordern, um sich an die neuen Verhältnisse im Mund zu gewöhnen. In der Übergangsphase ist weiche Kost hilfreich, die nicht klebt und leicht zu kauen ist.
Die Teleskopprothese bleibt normalerweise auch nachts im Mund und wird nur zur Reinigung herausgenommen. Tatsächlich ist es besser, die Prothese im Mund zu belassen, da sich die Primärkronen ansonsten über Nacht verschieben könnten. Mit der Zeit kann es so passieren, dass sie nicht mehr perfekt zu den Sekundärkronen passen.
Zahnärzte raten in der Regel, den herausnehmbaren Teil zweimal pro Tag zu säubern. Wenn sie leicht hin und her bewegt wird, löst sie sich besser aus dem Gebiss. Zur Pflege kann eine Zahnbürste oder eine spezielle Prothesenreinigungsbürste verwendet werden. Statt Zahncreme, die die Prothese leicht anrauen könnte, besser eine Schichtseife verwenden und dann mit Wasser abspülen. Nicht zu vergessen sind die noch vorhandenen Zähne und Kieferkämme, die ebenfalls gereinigt werden sollten.
Quellen:
(1) Forrer, Fiona; Joda, Tim: Versorgung eines Patienten mit einer kombiniert zahn- und implantatgetragenen Teleskopprothese, in: Quintessenz, Bd. 2, 2018, forrerzahnaerzte.ch/download/Hybridprothese.pdf, abgerufen am 07.10.20217
(2) Kupfer, Julia: Teleskopprothese — in 6 Sitzungen zur langfristigen Versorgung, in: der junge zahnarzt, Bd. 2, 2017, www.springermedizin.de/teleskopprothese-in-6-sitzungen-zur-langfristigen-versorgung/12339220, abgerufen am 07.10.2021
(3) Anonym: Die digital erstellte Teleskopprothese, in: Spitta Verlag, www.spitta.de/shop/fileadmin/pdf/extract_files/04_Die_digital_erstellte_Teleskopprothese_Die_digitale_Abformung_bis_zum_fertigen_Zahnersatz_Spitta_Verlag.pdf, abgerufen am 01.10.2021
(4) Vogler, Anja Rebekkea: Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität bei Modellguss- und Teleskopprothesen im Vergleich zum zahnärztlichen Befund, in: Webseite der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-58929/Vogler_Dissertationsschrift.pdf, abgerufen am 01.10.2021
(5) Gernert, Wolfgang u.a.: Zahnärztliche Prothetik, 3. Auflage, Stuttgart, New York: Thieme Verlag, 2007, S. 4
Dr. Jens Gottschalk ist seit 1997 Zahnarzt und praktiziert seit 2003 in seiner eigenen Praxis im Herzen Münchens. Er betreut seine Patienten in allen Belangen der Zahnheilkunde und ist spezialisiert auf die ästhetische und funktionelle Versorgung komplexer Zahnsituationen.
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