Er wird gefürchtet und auf absurde Art zelebriert – die Rede ist von Stress. Gefürchtet wird er wegen allerhand unangenehmer Symptome, vom Bluthochdruck bis zum Rückenschmerz und seiner schlimmen Folgen wie Schlaganfall oder Burnout-Syndrom. Zelebriert deshalb, weil durch ständige Erreichbarkeit ein Leben ohne Stress kaum noch vorstellbar ist. Wer nicht gestresst ist, versetzt im Job wohl keine Berge, der hat wohl keine Freunde oder Familienmitglieder, die ihn auf Trab halten! Stress steht hier vor allem für eines: ein aufregendes Leben.
Doch Dauerstress greift nicht nur lebenswichtige Organe an, sondern auch die Psyche. Warum also hat der Körper eine so gesundheitsschädliche Reaktion auf Belastungen entwickelt?
Vom gesunden Ur-Instinkt zur psychischen Belastung
Ursprünglich war Stress ein Warnsignal des Körpers auf eine drohende Gefahr. Versetzen wir uns einmal in unsere Vorfahren: Stell dir vor, ein Säbelzahntiger lauert dir auf. Dann muss dein Körper alle Kräfte für einen Kampf mobilisieren oder dafür sorgen, dass du wegrennst – und zwar so schnell wie möglich. Um dein Herz-Kreislauf-System anzukurbeln, schüttet dein Körper Stresshormone aus: Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Deine Atmung wird schneller, das Blut in deinen Organen wird in die Muskeln umgeleitet.
Heutzutage begegnet man einem echten Säbelzahntiger eher selten, wenn man mal vom chronisch missgelaunten Abteilungsleiter in der dritten Etage absieht. Stress wird inzwischen durch andere Reize hervorgerufen. Nicht umsonst fühlt es sich bei nahenden Deadlines und herausfordernden Projekten oft an, als würde ein Urzeitvieh mit gefährlichen Hauern neben dem Schreibtisch schon einmal die Krallen schärfen. Und – zack! – bist du im urzeitlichen Fight-or-Flight-Modus.
Dein Körper schüttet Stresshormone aus und macht sich bereit für die unausweichliche Konfrontation. Doch im Gegensatz zu unseren Vorfahren kannst du die angestaute Energie nicht mal eben im Sprint um dein Leben entladen. Du sitzt nun einmal im Büro, mit deiner Arbeit und deinen Fristen. Folglich musst du andere Wege finden, um den Stress zu reduzieren.
Stressabbau: Wie funktioniert das?
Wenn du deinem inneren Säbelzahntiger den Kampf ansagen willst, kannst du das auf drei verschiedene Arten tun:
- Auf körperlicher Ebene, etwa durch Sport
- Auf mentaler Ebene, etwa durch Meditation
- Über eine neue, gelassenere Reaktion auf Stress
Basierend auf diesen Ansätzen haben Wissenschaftler einige wirkungsvolle Methoden für Stressmanagement gefunden. Damit du künftig in jeder noch so nervenzehrenden Situation einen kühlen Kopf behältst, haben wir die besten Anti-Stress-Tipps aus der Forschung für dich zusammengetragen.
Vielleicht tun wir dem Stress also ein bisschen Unrecht. Er ist keine Reinkarnation des Bösen, sondern ein Ur-Instinkt, den du clever nutzen kannst. Und zwar mit einer gesunden Sichtweise auf Stress in Kombination mit nachhaltigem Stressmanagement. Kurz vor dem Burnout plötzlich für den Marathon zu trainieren und säckeweise Nüsse zu knabbern, macht keinen Sinn. Integriere die wichtigsten Methoden zum Stress abbauen lieber langfristig in deinen Alltag – und lass dich davon motivieren wie du mit den neu erworbenen Tools deinen inneren Säbelzahntiger zähmst.