Bestimmt kennst du das auch: Du hattest deine Aufmerksamkeit den ganzen Vormittag über auf dein Projekt gerichtet. Mit der Zeit ertappst du dich dabei, dass deine Gedanken abschweifen. Du überlegst, was es in der Kantine gibt oder ob du mal kurz dein Handy checken solltest. Zum Glück brechen da die Kollegen zum Italiener um die Ecke auf. Endlich, Mittagessen!
Eine Stunde und eine Pizza Diavola später hängst du apathisch in deinem Schreibtischstuhl. Deine Augenlider werden bleischwer. Was ist nur los? Bist du schwach oder faul, weil du dich mitten am Tag kaum noch wachhalten kannst?
Nein, keine Sorge. Was du da erlebst, ist ein ganz normaler Prozess. Denn der Mensch ist nicht für das Durcharbeiten gemacht, egal, was dir von unserer Überstundengesellschaft suggeriert wird. Deine Leistungsfähigkeit folgt vielmehr einer natürlichen Energiekurve. Nach Vormittagshoch und Mittagessen fallen die meisten Menschen zwischen 12 und 14 Uhr in ihr erstes Loch. Nachmittags gibt es nochmal ein produktives Fenster von etwa zwei Stunden, bevor ab 16 Uhr die nächste Müdigkeitswelle anrollt.
Gegen deinen Biorhythmus kommst du zwar kurzfristig mit Kaffee und Energiedrinks an. Langfristig fährst du jedoch besser, wenn du dir einen Mittagsschlaf gönnst. Profisportler wissen es schon längst: Es gibt keine effizientere Art, leere Akkus aufzuladen. Und auch in südlichen Ländern – wie Spanien oder Italien – hat die Siesta eine lange Tradition. Ein Blick über die Grenzen zeigt, wie es geht.