Meditation zum Einschlafen: So bewältigst du Schlafprobleme

Schlafprobleme betreffen etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland. Häufige Ursachen sind Stress, übermäßiger Koffeinkonsum und die späte Nutzung elektronischer Geräte, die den Biorhythmus stören. Gezielte Meditation zum Einschlafen kann helfen, den Geist zu beruhigen und das Einschlafen zu erleichtern. Bereits kurze Meditationsübungen von 10 bis 15 Minuten täglich können die Schlafqualität verbessern und nächtliches Aufwachen reduzieren. Die Integration von Meditation in die Abendroutine fördert langfristig einen erholsameren Schlaf.

Inhalt des Ratgebers

Das Wichtigste in Kürze:

  • Meditation zum Einschlafen reduziert Stress: Regelmäßige Meditationspraxis kann helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen, was das Einschlafen erleichtert.
  • Positive Auswirkungen auf die Schlafqualität: Studien zeigen, dass Achtsamkeitsmeditation die Schlafqualität verbessern kann, indem sie Schlaflosigkeit reduziert und die Schlafdauer erhöht.
  • Einfache Integration in den Alltag: Kurze Meditationsübungen von etwa 10 Minuten täglich können bereits helfen, schneller einzuschlafen und erholsamer zu schlafen.

Gedanken abschalten: Wie kann man Meditation als Einschlafhilfe nutzen?

Viele Menschen kennen das Problem: Man liegt im Bett, aber anstatt zur Ruhe zu kommen, kreisen die Gedanken um den Tag, unerledigte Aufgaben oder Sorgen. Genau hier kann Meditation als Einschlafhilfe gezielt eingesetzt werden, um den Geist zu beruhigen und schneller in den Schlaf zu finden.

Durch Achtsamkeits- oder Atemmeditation wird die Aufmerksamkeit bewusst weg von störenden Gedanken hin zu einem festen Ankerpunkt gelenkt – beispielsweise dem eigenen Atem oder einem Mantra. Diese Fokussierung hilft, das Gedankenkarussell zu stoppen und den Körper in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen. Besonders effektiv ist die sogenannte Body-Scan-Meditation, bei der man gedanklich langsam durch den Körper wandert und jede Muskelgruppe bewusst entspannt. Auch geführte Meditationen oder beruhigende Klänge können helfen, sich nicht in Grübeleien zu verlieren.

Studien belegen, dass regelmäßiges Meditieren die Schlafqualität langfristig verbessert und Schlafstörungen reduzieren kann. Schon 10 bis 15 Minuten Meditation vor dem Einschlafen reichen aus, um das Nervensystem herunterzufahren und die Einschlafzeit zu verkürzen. Wer Meditation als festen Bestandteil seiner Abendroutine etabliert, kann sich nicht nur über einen tieferen Schlaf freuen, sondern auch über eine insgesamt höhere Stressresistenz im Alltag.

Darum braucht der Körper dringend genügend Schlaf

Schlafen ist eine der wichtigsten Aufgaben für unseren Körper – und paradoxerweise ist er oft auch genauso schwer zu bekommen. Niemand kann 24 Stunden Höchstleistungen erbringen, der Mensch braucht Schlaf, um sich zu regenerieren. Sobald es dunkel wird schüttet der eine Drüse in unserem Gehirn im Regelfall Melatonin aus, was uns müde macht. Wenn wir uns dann im Bett aber zu viele Gedanken machen, kommt der Geist trotz erschöpftem Körper nicht zur Ruhe.

Und das ist fatal: Während des Schlafens produziert der Körper wichtige Hormone, die Knochen und Muskeln versorgen. Fehlt Schlaf dauerhaft, kann man anfälliger für Demenz, Krebs oder Herzinfarkte werden. Außerdem kann das Immunsystem darunter leiden.

Tipps zur Meditation zum Einschlafen: Die Vorbereitung

  • Nimm dir mindestens 20 Minuten Zeit, damit du vollkommen entspannen kannst.
  • Suche dir eine entspannte Haltung aus: Zum Einschlafen ist meditieren im Liegen die beste Form.
  • Schalte mindestens eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit alle elektronischen Geräte mit künstlichem Licht aus – Tablets, Laptops, Fernseher und Smartphone. Dieses Licht erhöht die Hirnaktivität und erschwert so das Relaxen.
  • Vergiss den Gedanken „Ich muss jetzt schlafen“, das baut unnötig Druck auf. Konzentriere dich besser auf die Atmung und versuche dich mit inneren Bildern abzulenken.
  • Entscheide dich jetzt für eine Art der Mediation – eine geführte Meditation ist gerade für Anfänger eine gute Wahl. Die gibt es über Apps, auf CDs oder YouTube.

„Fehlender Schlaf erhöht das Risiko von Demenz, Krebs oder Herzinfarkten und schadet dem Immunsystem.“

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Richtig meditieren: 3 Leichte Übungen zum Einschlafen

Alternativ kannst du auch entspannende Musik hören und selbst meditieren. Zum Start haben wir drei leichte Übungen für dich.

Beobachte beim Ein- und Ausatmen den Luftstrom an den Nasenflügeln, das Heben und Senken der Bauchdecke. Zähle deine Atemzüge – sobald du bei zehn angekommen bist, beginne von vorn.

Lege dich ins Bett und lasse jetzt die Ereignisse des Tages Revue passieren, rückwärts vom jetzigen Moment. Tue so, als wärst du ein unbeteiligter Zuschauer.

Führe dir beim Einatmen innerlich das Wort „Ruhe“ vor Augen, beim Ausatmen „Entspannung“. Wiederhole das rund 10 Minuten in Stille. Wenn sich ein Gedanke dazwischen schummelt, ärgere dich nicht, sondern verabschiede ihn freundlich wieder und mache weiter.

Und noch ein Tipp kann helfen: Integriere Meditation schon in deinen Tagesablauf. Einfache Entspannungsübungen bei Stress helfen, deinen Körper und Geist nachhaltig zu relaxen – das danken sie dir dann abends beim Einschlafen. Die 7mind App beispielsweise bietet Übungen und geführte Meditationen, die du gut in deinen Alltag integrieren kannst, auch wenn du wenig Zeit hast.

Relax Meditation Mann entspannt in einem Wasserbad

App: 7Mind – Meditation & Achtsamkeit

Mit 7Mind fällt dir das Meditieren vor dem Einschlafen leichter.

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Wie Meditation Gehirn und Geist verändert

Jeff Weiner (CEO von LinkedIn), Marc Benioff (Salesforce) und auch Oprah Winfrey meditieren bereits regelmäßig – aber Forscher sehen die Praxis als mehr als nur einen Trend an. Autogenes Training und Meditation können eine tiefe Entspannungsreaktion (Relaxation Response) auslösen und so das ganze Nervensystem beruhigen. Das hat positive Auswirkungen auf Bluthochdruck, die Muskulatur und der Herz- und Atemrhythmus.

Interessanterweise funktioniert so eine Meditation ganz ähnlich wie das klassische Schäfchenzählen: Während wir die Aufmerksamkeit verlagern, können sich die Atmung und andere Körperfunktionen beruhigen. Es entsteht eine Tiefentspannung, während der Stress und Ärger ausgeblendet werden.

„Meditieren ist wie Schäfchen zählen: Während wir die Aufmerksamkeit verlagern, können sich die Atmung und andere Körperfunktionen beruhigen.“

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Das hat auch eine Studie der Universität von Los Angeles aus dem Jahr 2015 belegen können: Nach dem regelmäßigen Praktizieren von Methoden zur Stressbewältigung und -verarbeitung konnten die Teilnehmer von deutlich reduzierten Schlafproblemen berichten. Durch das entspannte Ein- und Durchschlafen konnte der Körper zusätzlich nachhaltig Stresshormone abbauen und die Teilnehmer waren entspannter und fühlten mehr mentale Stärke.

Einschlafen auf Knopfdruck also? Wohl eher nicht. Aber Meditation kann dir helfen, dein Stresslevel möglichst niedrig zu halten. Wenn du dir unsicher bist, ob Meditation zum Einschlafen das richtige für dich ist, frag doch mal in deinem Kollegen- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen: Du wirst vielleicht erstaunt sein, wie viele bereits regelmäßig meditieren!

Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.

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