Was tun bei Winterdepression?
Kennst du das? Im Herbst folgt ein Regentag auf den nächsten und du hast auf nichts Lust. Am liebsten würdest du dir die Bettdecke über den Kopf ziehen und den ganzen Tag zu Hause bleiben. Aber es hilft ja nichts – aufstehen musst du doch. Gründe für die schlechte Stimmung und die Müdigkeit kann es viele geben. Einer ist der Jahreszeitenwechsel. Wenn das Licht abnimmt, schlägt das nicht nur dir auf die Laune. So haben 25 % der Deutschen saisonale Stimmungsschwankungen, rund 5 % leiden so richtig unter dem Winterblues, so der Psychiater Dieter Kunz. Der Winterblues ist zwar biologisch erklärbar, aber deshalb noch lange kein Schicksal.
Als Standardtherapie im Kampf gegen die Winterdepression wird helles Licht genutzt. Das kannst du dir auch nach Hause holen: Setze dich jeden Morgen eine halbe Stunde vor eine Tageslichtlampe mit 10.000 Lux. So bringst du deinen Tag-Nacht-Rhythmus wieder in Balance und hebst deine Stimmung. Und das nicht nur im Herbst und Winter: Einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge hilft die Lichttherapie auch bei Depressionen, die nichts mit der kalten Jahreszeit zu tun haben. Ob Lichttherapie auch sinnvoll ist, um Wintermüdigkeit vorzubeugen, ist laut einem Cochrane-Review allerdings noch nicht gut genug erforscht. Da hilft nur: selbst ausprobieren.
Die Wirkung der Tageslichtlampe kannst du unterstützen, indem du auch im Winter häufiger nach draußen gehst und im Büro für eine gute Beleuchtung sorgst. Schalte mehr Lampen ein, zum Beispiel auch indirektes Licht und Oberlichter. Übrigens: Wenn du nicht unter Winterdepressionen leidest, kannst du das Licht trotzdem gezielt nutzen, um fit zu bleiben.
Wie du Licht gezielt nutzen kannst
Hast du jemals darauf geachtet, welche Farbtemperatur in deiner Wohnung herrscht? Das ist tatsächlich nicht ganz unerheblich. Warmes Licht mit 3.000 K wirkt laut Fraunhofer Institut gemütlich und entspannend. Kalte Lichtfarben mit 5.000 K wirken anregend und schaffen eine gute Arbeitsatmosphäre. Abends ist es weniger geeignet, denn es kann dazu führen, dass du schlecht einschläfst. Praktisch: Wenn du Leuchtmittel verwendest, deren Farbe du regulieren kannst, hast du zu jeder Tageszeit die perfekte Beleuchtung.
Im Sommer reicht es auch, 6 bis 10 Minuten draußen zu sein, um genug Sonnenstrahlen für die Vitamin-D-Bildung zu tanken. Wenn Arme und Beine bedeckt sind oder du Sonnenschutz verwendest, dauert es etwas länger. Auch bei kühleren Temperaturen sind bereits 25 Minuten genug. Achte in jedem Fall darauf, nur bei niedrigen Temperaturen ohne Sonnencreme ins Freie zu gehen. Denn jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko. Informiere dich also im Voraus, mit welchem Lichtschutzfaktor du dich wie oft eincremen solltest, um braun statt rot zu werden.