Wie alle Vitamine hat das Cholecalciferol eine wichtige Funktion im Körper. Wir alle produzieren es mit der Hilfe von Sonnenlicht. Gerade in der dunklen Jahreszeit von Oktober bis April haben viele Deutsche zu wenig Cholecalciferol im Blut. In Norddeutschland ist die Gefahr einer Unterversorgung dabei größer als in Süddeutschland. Der Grund: Wir verbringen zu viel Zeit in dunklen Großraumbüros, fensterlosen Meeting-Räumen und machen beim kleinsten Anflug von Sonnenschein die Rollläden runter.
Fakt ist: Jeder kann von einem Mangel betroffen sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schätzt, dass bei etwa 60 % der Deutschen ein Vitamin-D3-Mangel vorliegt. Bei jedem Fünften soll sogar ein schwerer Mangel vorliegen. Bevor wir dir typische Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zeigen, klären wir als erstes die Basics.
Was ist Cholecalciferol (Vitamin D3)?
Vitamine sind laut ihrer Definition Substanzen, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die ihm daher zugeführt werden müssen. Bei den meisten Vitaminen geschieht das durch die Nahrungsaufnahme. Das Vitamin D nimmt hier jedoch eine Sonderstellung ein. Wie bei der Photosynthese bei Pflanzen liegen die Grundvoraussetzungen in unserem Körper bereits vor – nur das Sonnenlicht fehlt. Erst unter Einfluss des Sonnenlichtes – konkret UVB-Strahlung – wird die Vorstufe des Cholecalciferol, in unserer Haut gebildet. In der Leber wird es zu Calcidiol umgewandelt, anschließend in Muskeln und im Fettgewebe gespeichert.
Die Cholecalciferol-Wirkung in deinem Körper
Das Vitamin D3 ist eine wahre Wunderwaffe in deinem Körper. Die wohl wichtigste Funktion des Vitamins ist der Knochenstoffwechsel. Das D3 hilft dem Darm bei der Aufnahme von Calcium und Phosphat und hält so den Calciumspiegel im Blut konstant. Darüber hinaus ist das Vitamin bei der Aufnahme des Calciums in die Knochen verantwortlich und sorgt für eine gute Knochengesundheit.
Doch das Vitamin D3 unterstüzt nicht nur deinen Knochen, sondern auch dein Immunsystem. Wissenschaftler haben 2016 nachgewiesen, dass D3 vor Atemwegsinfektionen schützen kann. Zudem wird vermutet, dass Vitamin D die Funktion von sogenannten T-Lymphozyten beeinflusst. T-Lymphozyten helfen dem Körper bei der Abwehr vor Krankheitserreger.
Wissenschaftler diskutieren zudem, ob Vitamin D auch Erkrankungen wie Depressionen, Parkinson, Demenz oder Schizophrenie vorbeugt. Die Studienlage reicht aber noch nicht aus, um hier ein abschließendes Fazit geben zu können.
Cholecalciferol-Mangel: Folgen & Symptome
Das Vitamin D sorgt unter anderem für gesunde Knochen. Bei einer Unterversorgung mit Calcium kann es aber auch einen gegenteiligen Effekt fördern – es löst das Calcium aus den Knochen heraus, um die Calcium-Dichte im Blut konstant zu halten, und verringert so die Knochengesundheit.
Vorstellen kann man sich das wie eine Waage: Ein kurzzeitiges Ungleichgewicht ist nicht schlimm. Sorgen sollten sich diejenigen machen, bei denen diese Imbalance über einen langen Zeitraum existiert. Erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten äußert sie sich in Form von Knochenschmerzen und führt zu einer Abnahme der Knochendichte und im schlimmsten Fall zu einer Knochenerweichung.
Auch Haarausfall, Müdigkeit und Kopfschmerzen können von einem Vitamin-D3-Mangel hervorgerufen werden. Und die berühmte Winterdepression? Auch die findet ihre Ursache im fehlenden Sonnenschein und der damit verbundenen niedrigen Cholecalciferol-Produktion.