10 Fakten zu Viren: Funktion, Merkmale und Impfwissen
Ob gewollt oder nicht: 2020 ist das Jahr, in dem dein Wissen über Viren ein neues Level erreicht hat. Doch wie sieht es aus mit den Basics? Diese 10 Fragen und Antworten zur Funktion von Viren und Impfmöglichkeiten liefern dir die wichtigsten Fakten in unter 10 Minuten.
Es geistert durch die Medien, spukt durch unsere Köpfe und hat all unsere Pläne durchkreuzt: Das Corona-Virus hat die Welt fest im Griff. Trotz der täglichen Auseinandersetzung mit Covid-19 ist das Ausmaß der Pandemie für viele noch immer unbegreiflich.
Wenn wir etwas gelernt haben, dann ist es, noch besser auf uns acht zu geben. Getreu dem Motto „Kenne deinen Feind“ liefern unsere 10 Fragen und Antworten dir die Basics rund um Viren, ihre Funktion und Impfungen.
1. Was sind Viren?
Die Kurzfassung einer Virus-Definition könnte lauten: Ein Virus ist ein einfach gestrickter, unsichtbarer Schmarotzer. Streng genommen sind die Krankheitserreger allerdings gar keine Lebewesen, den über so etwas wie einen Stoffwechsel verfügen sie nicht.
Stattdessen suchen sie sich einen Wirt wie den menschlichen Körper. Als blinder Passagier schleusen sie ihre Erbinformationen in unsere Zellen ein und missbrauchen sie als Virenfabrik.
2. Seit wann kennen wir Viren?
Die Virologie-Geschichte begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Seitdem beschäftigt sich die Wissenschaft mit Viren und Infektionskrankheiten. Louis Pasteur entwickelte bereits Impfstoffe gegen Viren, bevor er überhaupt wusste, dass sie existieren. Erst später wurde entdeckt, dass es Krankheitserreger geben muss, die noch kleiner als Bakterien sind.
Die Existenz von Viren konnte durch den Einsatz von Filtern nachgewiesen werden. Es dauerte allerdings noch rund 50 Jahre, bis diese Entdeckung bestätigt werden konnte. Seitdem hat die Virologie große Fortschritte gemacht. Heute ist sie unser größter Hoffnungsträger im Kampf gegen Viruserkrankungen wie Corona.
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3. Wie sehen Viren aus?
Viren bestehen nicht aus Zellen, sondern aus wenigen Nanometer großen Molekülen oder Molekülgruppen. Aufgrund ihrer geringen Größe sind Viren nur unter speziellen Mikroskopen zu erkennen.
Der Viren-Aufbau: Gefährlich einfach
Weil Viren keinen Stoffwechsel haben, sind sie simpel aufgebaut: Die häufig kugelförmigen Winzlinge bestehen aus einem Kern, der ihr Erbgut enthält und der von einer Nukleinsäure umschlossen wird. Einige Viren hüllen sich zusätzlich in eine Eiweißkapsel.
Aus den Medien kennt fast jeder heute den schematischen Aufbau des Corona-Virus. Corona bedeutet „Kranz“, denn auf der Virusoberfläche befinden sich kranzförmige Erhebungen, die dem Virus sein charakteristisches Aussehen verleihen. Diese Form ist auch unter vielen anderen Viren verbreitet.
Das sind typische Viren-Merkmale:
- Sie bestehen aus Molekülen, nicht aus Zellen.
- Viren führen keine Zellteilung durch.
- Die Krankheitserreger vermehren sich mit Hilfe eines Wirts.
- Sie tragen ihr Erbgut – DNA oder RNA – in ihrem Kern.
- Viren sind wirtsspezifisch und befallen nur bestimmte Organismen.
4. Wie funktionieren Viren?
Die Viren-Funktionsweise ist so simpel wie ihr Aufbau. Sie übernehmen die Kontrolle über die Zellen ihres Wirts und zwingen diese, aus ihrem Virus-Erbgut neue Einzelteile zu produzieren. Die Wirtszelle stirbt anschließend und setzt dabei tausende neue Viren frei.
Genau diesem perfiden Zweck dienen die Erhebungen auf der Oberfläche vieler Viren wie Corona: Mit diesen „Spikes“ dockt das Virus an den Rezeptoren einer Wirtszelle an und leitet so die Reproduktion ein.
Es bedient sich dabei deiner wertvollen Zellen. Das kostet deinen Körper Kraft, da er immer mehr Ressourcen in die Virusproduktion steckt und seine Abwehrmechanismen hochfahren muss. Auch wenn es schlicht wirkt, ist ein Virus deshalb für viele Lebewesen sehr gefährlich.
Gibt es auch eine positive Viren-Funktion?
Viren haben durchaus gute Seiten – laut Forschern der Uni Jena helfen sie zum Beispiel, Mikroorganismen wie Bakterien im Grundwasser zu regulieren. Übrigens stammt sogar ein Teil des menschlichen Erbguts ursprünglich von Viren ab.
5. Was ist der Unterschied zwischen Viren und Bakterien?
Viren und Bakterien können in deinem Körper Schaden anrichten. Hier enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Einige Bakterien im Darm oder auf der Haut helfen unserem Körper im Kampf gegen Krankheitserreger wie Viren. Bakterien sind im Gegensatz zu Viren eigenständige Lebewesen. Sie bestehen aus einer Zelle, brauchen Nahrung und sind für ihre Vermehrung nicht auf einen Wirt angewiesen.
Während Viren die Kontrolle über gesunde Zellen übernehmen, ist das Schädliche an Bakterien der Ausschuss von Stoffwechselprodukten. Ein weiterer wichtiger Unterschied: Bei Infektionen durch Bakterien helfen oft Antibiotika, bei Virusinfektionen sind viele Medikamente dagegen unwirksam.
6. Was ist eine virale Infektion?
Virale Infektionen entstehen, wenn Viren in deinen Körper eindringen und dort ihr schädliches Werk verrichten. Zu den bekanntesten viralen Infektionen gehören die Grippe, Erkältung, Masern, Magen-Darm-Infektionen oder HIV. Bei einigen Symptomen ist allerdings oft nur schwer zu erkennen, ob Viren oder Bakterien der Auslöser für dein Unwohlsein sind.
7. Wie verbreiten sich Viren?
Die Vermehrung von Viren findet in den Zellen eines Wirts statt – da sie selbst nicht zur Zellteilung in der Lage sind, brauchen Viren andere Zellen. Doch wie gelangen sie dort hin?
Ihr Einfallstor beim Menschen sind beispielsweise offene Wunden, Insektenstiche und vor allem die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen. Die Infektion ist schnell passiert: Wir kommen einer infizierten Person kurz zu nah, reiben uns die Augen und schon können Corona und Co. ihrer Viren-Funktion in aller Ruhe nachgehen.
Per Tröpfchen- oder Schmierinfektion – also über die Atemwege oder die Hände – verbreiten sich Viren, die dein Körper fleißig produziert, dann in deiner Umwelt und befallen andere Menschen. Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig die Hände zu waschen und in einer Epidemie-Situation Mund und Nase zu bedecken.
8. Kann ich mich gegen Viren impfen lassen?
Da Viren anders funktionieren als Bakterien, können Antibiotika und die meisten Medikamente ihnen kaum etwas anhaben. Die besten Mittel gegen Viren sind Antikörper und deine eigenen Abwehrkräfte. Allerdings kann sich der Körper nur gegen Viren wehren, die er schon kennt. Mit einer Impfung gegen ein bestimmtes Virus probst du den Ernstfall – und bildest dabei Antikörper.
9. Gibt es Viren, gegen die ein Impfstoff machtlos ist?
Sofern es einen Impfstoff gegen Viren einer bestimmten Art gibt, sind diese auch wirksam. Es gibt allerdings Viren, gegen die es noch keinen Impfstoff gibt. Das Corona-Virus ist beispielsweise erst vor wenigen Monaten aufgetreten und die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs braucht viel Zeit.
Zum anderen gelten Viren als Verwandlungskünstler: Das Grippe-Virus wandelt ständig seine Form, um die körpereigene Abwehr auszutricksen. Das ist auch der Grund, weshalb die Grippeschutzimpfung für jede neue Grippesaison „überarbeitet“ und bei Risikogruppen aufgefrischt werden muss.
10. Wie funktioniert ein Impfstoff gegen Viren?
1. Aktive Impfung
Impfen heißt Immunisieren. Das geschieht in der Regel durch eine aktive Impfung: Der Impfstoff enthält abgetötete oder lebende Krankheitserreger und ruft im Körper eine kontrollierte Immunreaktion hervor. Damit ist dein Körper gegen die „echten“ Viren da draußen gewappnet.
Wie die Impfung funktioniert: (Aktive Immunisierung)
2. Passive Impfung
Die passive Impfung ist die softe Variante, denn sie enthält bereits fertige Antikörper. Das ist dann sinnvoll, wenn du schon infiziert bist und dein Körper geschwächt ist.
Wie du deinen Körper am effektivsten vor Viren schützt, erfährst du hier:
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Sabrina Quente
Sabrina ist freie Autorin für Versicherungs- und Digitalisierungsthemen. Sie war Redakteurin bei Fachzeitschriften und lernte als Content Editor bei ottonova die vielen Facetten der Versicherungswelt kennen.