Schilddrüse: So erkennst du eine Unter- und Überfunktion
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann genau wie eine Überfunktion zu starken Einschränkungen im Alltag führen. Trotzdem wird eine Fehlfunktion der Schilddrüse nicht immer gleich erkannt – zu unspezifisch sind die Symptome. Bei diesen Anzeichen solltest du einen Arzt konsultieren.
Du nimmst seit Monaten zu, obwohl du weniger isst, bist nach den zwei Treppen zum Büro schon außer Atem und fühlst dich selbst nach zehn Stunden Schlaf noch wie gerädert? Nicht immer müssen diese Symptome auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten, dennoch ist bei Leistungsabfall, körperlicher Schwäche oder Depression die Schilddrüse oft die Hauptverdächtige – zurecht, denn eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion kommt recht häufig vor. Hier findest du heraus, ob du Probleme mit der Schilddrüse hast und wie sich diese behandeln lassen.
Wo liegt die Schilddrüse und was ist ihre Funktion?
Weißt du, wo die Schilddrüse liegt und wie sie aussieht? Nicht jeder hat auf diese Frage eine passende Antwort parat. Wenn du dazu gehörst, dann helfen wir dir bei der Auffrischung deiner Anatomiekenntnisse: Die Schilddrüse befindet sich an der Vorderseite des Halses unter dem Schildknorpel des Kehlkopfs – daher hat sie auch ihren Namen. Sie hat die Form eines Schmetterlings und wiegt bei Frauen etwa 18, bei Männern rund 25 Gramm. Klingt erst einmal nicht besonders beeindrucken, dabei hat die Schilddrüse Funktionen, die für den Körper überlebenswichtig sind.
Ihre Hauptaufgabe ist es, aus dem mit der Nahrung aufgenommenen Jod Hormone zu bilden, die dem Körper Signale geben. Zum Beispiel hat sie so Einfluss auf die Herzaktivität, den Stoffwechsel, die Insulinproduktion, die Gehirnaktivität – aber auch der Muskelstoffwechsel, die Verdauung und sogar der Wachstumsprozess von ungeborenen Kindern gehören zu ihrem Einflussbereich. Jedoch kann es vorkommen, dass die Schilddrüse entweder zu wenige oder zu viele Hormone produziert. Infolgedessen resultiert dann jeweils eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion.
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Welche Krankheiten die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht bringen
Eine Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion kann angeboren sein – jedoch ist das nur in den wenigsten Fällen die Ursache für die Fehlfunktion. Stattdessen begünstigen Krankheiten der Schilddrüse sowie bestimmte Risikofaktoren eine Über- oder Unterfunktion.
Gründe für eine Schilddrüsenunterfunktion:
- Als die wichtigste Ursache für eine Unterfunktion gilt die Autoimmunkrankheit Hashimoto. Dabei ist die Schilddrüse chronisch entzündet, weil sie vom eigenen Körper angegriffen wird. Aufgrund dessen kommt es zu Beginn oft zu einer Überfunktion. Mit der Zeit verringert sich jedoch die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone, sodass die Überfunktion langfristig in eine Unterfunktion übergeht.
- Nicht nur Krankheiten der Schilddrüse können eine Unterfunktion hervorrufen, sondern auch eine ärztliche Therapie. Das operative Entfernen einer vergrößerten Schilddrüse oder die Übertherapie einer Überfunktion können so in einer Schilddrüsenunterfunktion resultieren.
- Selten kann eine zu geringe Produktion des Schilddrüsenhormons TSH in der Hirnhangdrüse zu einer Unterfunktion führen, welche etwa durch einen Tumor oder eine Bestrahlung verursacht wird.
- Zuletzt kann die Ernährung eine wichtige Rolle spielen. So führt langfristig eine zu geringe Aufnahme von Jod zu einer Unterfunktion.
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Gründe für eine Schilddrüsenüberfunktion:
- Eine Schilddrüsenüberfunktion kommt weniger häufig vor als eine Unterfunktion. Die Hauptursache liegt in der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow, welche durch die Bildung von Antikörpern die Schilddrüse zur unkontrollierten Ausschüttung von Hormonen anregt.
- Eine Schilddrüsenautonomie kann dazu führen, dass eine Überfunktion entsteht. Dabei werden die Signale der Hirnhangdrüse nicht mehr beachtet und die Produktion erhöht sich zu stark.
- Aufgrund von Jodmangel können in der Schilddrüse Knoten entstehen, welche dann zu viele Hormone ausschütten.
Symptome der Schilddrüsenunterfunktion und -überfunktion
Dass die Schilddrüse das Gewicht beeinflusst und eine wenig aktive Schilddrüse eine Depression verursachen oder verstärken kann, ist meist bekannt. Doch welche Symptome bringt eine Fehlfunktion noch mit sich?
Schilddrüsenunterfunktion Symptome:
- Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu Müdigkeit, Erschöpfung und körperlicher Schwäche führen.
- Durch ihren Einfluss auf den Stoffwechsel kann die Schilddrüse das Gewicht beeinflussen. Bei einer Unterfunktion kommt es deshalb oft zu scheinbar grundloser Gewichtszunahme.
- Auch äußerliche Symptome können auf eine Unterfunktion hinweisen. So begünstigt eine wenig aktive Schilddrüse Haarausfall, eine trockene Haut und geschwollene Glieder.
- Viele Betroffene bemerken eine Unterfunktion an der Verdauung. So gehören zum Beispiel Verstopfungen zu einem typischen Symptom der Schilddrüse.
- Besonders bei Frauen beeinflusst die Schilddrüse die Sexualhormone, was einen unregelmäßigen Zyklus, einen Verlust der Libido, eine starke Menstruation und sogar Unfruchtbarkeit zur Folge haben kann.
- Aufgrund ihres Einflusses auf die Herzaktivität kann eine Unterfunktion der Schilddrüse Durchblutungsstörungen sowie eine erhöhte Kälteempfindlichkeit verursachen.
- Nicht zuletzt beeinflusst eine Schilddrüsenunterfunktion die Psyche. So können Probleme mit der Schilddrüse eine Depression auslösen oder depressive Verstimmungen verursachen.
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Schilddrüsenüberfunktion Symptome:
- Eine Überfunktion hat innere Unruhe, Nervosität, Konzentrationsstörungen oder auch Schlafstörungen zur Folge.
- Die Schilddrüsenüberfunktion verursacht einen erhöhten Stoffwechsel. Dadurch kann es zum Beispiel trotz typischen Heißhungers zu einer auf den ersten Blick nicht erklärbaren Gewichtsabnahme kommen.
- Im Gegensatz zur Unterfunktion regt die Überfunktion die Verdauung an, weshalb es zu häufigem Stuhlgang oder gar Durchfall kommen kann.
- Bei einer Schilddrüsenüberfunktion läuft der Körper auf Hochtouren. So sind besonders verbreitete Symptome einer stark aktiven Schilddrüse Schwitzen, Zittern ein schneller Pulsschlag oder ein erhöhter Blutdruck.
Schilddrüse: Werte weichen je nach Lebenslage ab
Die Hormonproduktion der Schilddrüse wird reguliert durch das Hormon TSH, das in der Hirnhangdrüse entsteht. Bei einer Messung sollte der TSH-Wert in einem Bereich von 0,4 bis 4 liegen. In der Schilddrüse selbst werden dann die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert und von dort aus ins Blut weitergeleitet. Je nach Lebenslage weist die Schilddrüse Werte für diese Hormone auf, die zwischen 60 und 180 ng/l für T3 beziehungsweise 4,5 und 11 ng/l Mikrogramm für T4 betragen. Während ältere Menschen sich oft im niedrigeren Bereich bewegen, haben Frauen meist höhere Schilddrüsenwerte.
Schilddrüse mit Tabletten behandeln?
Schüttet die Schilddrüse zu viele oder zu wenige Hormone aus und entstehen dadurch belastende Symptome, dann muss dies behandelt werden. So kannst du bei einer zu wenig aktiven Schilddrüse Tabletten einnehmen, welche die notwendigen Hormone enthalten und diese im Körper ersetzen. Es kann durchaus dauern, bis die passende Dosis gefunden ist, doch wenn du richtig eingestellt bist, verschwinden die Symptome der Schilddrüse in der Regel wieder.
Bei einer Überfunktion ist genau das Gegenteil der Fall: Hier musst du zur Drosselung deiner Schilddrüse Tabletten einnehmen, welche die Ausschüttung von Hormonen unterdrücken. Die sogenannten Thyreostatika helfen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Da diese einige Nebenwirkungen mit sich bringen, wird bei chronischen Erkrankungen oftmals eine Radio-Jod-Therapie durchgeführt, bei der mithilfe eines radioaktiven Isotops die Teile der Schilddrüse (also zum Beispiel Schilddrüsen-Knoten) behandelt werden, die zu viele Hormone produzieren. Unter bestimmten Umständen kann auch eine Schilddrüsenoperation sinnvoll sein, bei welcher die Schilddrüse oder Teile davon entfernt werden.
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Jod in der Nahrung: Wichtig oder schädlich?
Da die Schilddrüse ihre Funktion nur dann richtig ausführen kann, wenn sie genügend Jod zugeführt bekommt, ist es wichtig, dass du in deiner täglichen Ernährung jodhaltige Lebensmittel zu dir nimmst. Für Erwachsene sind etwa 180 bis 200 μg/Tag empfohlen.
In der Regel reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um auch deine Schilddrüse gut zu versorgen – trotzdem kann es sein, dass du zu wenig Jod zu dir nimmst und sich deshalb etwa eine vergrößerte Schilddrüse bildet. Bei zu geringer Jodzufuhr wächst diese nämlich, um so die Hormonproduktion auszugleichen. Das ist auch der Grund, warum ein Kloß im Hals die Schilddrüse als Ursache haben kann, denn der entstandene Kropf kann dann auf die Luftröhre und die Speiseröhre drücken.
Lebensmittel, die viel Jod enthalten:
- Jodsalz
- Meeresfrüchte und Fisch (zum Beispiel Seelachs, Makrele, Kabeljau oder Meeräsche)
- Algen
- Milch und Milchprodukte wie Hartkäse
- Feldsalat, Brokkoli und Spinat
Nimmst du mehr Jod zu dir als empfohlen, wird dieses in der Regel über die Nieren einfach wieder ausgeschieden. Eine Zufuhr sehr hoher Jodmengen über einen regelmäßigen Zeitraum kann aber zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen. Wenn du nicht gerade jeden Tag größere Mengen getrockneter Algen mit hohem Jodgehalt zu dir nimmst, dann kannst du in der Regel nicht zu viel Jod über deine Ernährung zu dir nehmen. Allerdings enthalten manche Medikamente sehr viel Jod – achte also darauf, was du isst und halte Rücksprache mit deinem Arzt.
Übrigens:
Es scheint ein Zusammenhang zwischen der Schilddrüsen-Krankheit Hashimoto und einem Vitamin-D3-Mangel zu bestehen. Bisher ist nicht geklärt, ob der Vitamin-D3-Mangel eine Ursache oder eine Folge der Autoimmunerkrankung ist – doch leidest du unter einer Schilddrüsenunterfunktion, solltest du ausreichend Sonne tanken oder nach Bedarf Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen.
Ein hormonelles Ungleichgewicht kann schwerwiegende Folgen haben. Welche Hormone es gibt und wie du sie regulieren kannst, zeigen wir dir:
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