Mönchspfeffer: Wann er wirklich hilft – und wann nicht
Kann eine Pflanze deine Periode regulieren, Kinderwünsche wahr werden lassen und PMS-Symptome lindern? Fans von Mönchspfeffer sagen: Ja! Wir haben uns die Wirkung von Mönchspfeffer genauer angesehen - kann die Heilpflanze vielleicht auch dir helfen?
Welche Frau kennt es nicht: Du hast einen wichtigen Termin, ein Geschäftsessen, vielleicht sogar ein Date, auf das du dich schon wochenlang freust – und dann ist es so weit: Du bekommst Rückenschmerzen, empfindliche Brüste, Bauchkrämpfe, schlechte Haut und dir ist einfach nur noch zum Heulen zumute.
Drei von vier Frauen im gebärfähigen Alter leiden vor oder während ihrer Periode unter Begleitsymptomen. 25% davon sind von dem sogenannten prämenstruellen Syndrom (PMS) betroffen. Aufgrund seiner Vielfalt an Symptomen ist dieses nur schwer zu fassen und dementsprechend schwer zu behandeln. Wer nicht gleich zur Hormontherapie greifen möchte, sucht meist erst einmal in der Natur nach einer Lösung – und stößt dabei auf den Mönchspfeffer. Diese Heilpflanze verspricht so einige positive Wirkungen bei hormonellen Störungen, die sich nicht nur auf die Periode beschränken: Auch bei einem unerfüllten Kinderwunsch soll die Pflanze unterstützend wirken. Doch was sagt die Wissenschaft zur Wirkung von Mönchspfeffer?
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Ist die Wirkung von Mönchspfeffer wissenschaftlich belegt?
Ob Mönchspfeffer Wirkung bei Frauen mit hormonellen Beschwerden zeigt, ist nicht unumstritten. Denn wissenschaftliche Studien sind bisher noch nicht zu einem Ergebnis gekommen, das eine uneingeschränkte Empfehlung rechtfertigen könnte. So wurden zum Beispiel mehrere Studien zu Zyklusstörungen durchgeführt, welche die Wirkung von Mönchspfeffer nicht ausreichend belegen konnten. Das bedeutet bei der momentanen Datenlage zwar nicht, dass die Pflanze tatsächlich keine Wirkung erzielt – aber eben auch, dass sie zu diesem Zwecke noch nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Erfolge zeigte die Anwendung von Mönchspfeffer jedoch in einem anderen Zusammenhang: Die Pflanze kann die Freisetzung des Hormons Prolaktin drosseln. Dieses unterdrückt bei zu hoher Konzentration die Freisetzung von Östrogen und Progesteron, was eigentlich nur in der Schwangerschaft der Fall sein sollte. In diesem Zusammenhang konnten auch Erfolge in der Behandlung von PMS und Brustschmerzen erzielt werden – mehr dazu später.
In welchen Fällen ist die Anwendung von Mönchspfeffer sinnvoll?
Mönchspfeffer ist kein Allheilmittel bei hormonellen Unregelmäßigkeiten, sondern wird gegen ganz bestimmte Beschwerden eingesetzt. Dazu gehören vor allem folgende:
Mönchspfeffer bei Regelbeschwerden und PMS
Nicht die einzige, aber eine wichtige Ursache des PMS kann ein erhöhter Prolaktinspiegel sein. Dieser bewirkt ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, zwei Hormonen, die beide stark am Verlauf der Periode beteiligt sind. Der erhöhte Prolaktinspiegel kann zum Beispiel von Stress, Störungen der Schilddrüse oder Hirnhangdrüsen und in seltenen Fällen auch von einem Prolaktinom, also einem Tumor, verursacht werden.
Die Verwendung von Mönchspfeffer bei PMS kann dazu führen, dass der Prolaktinspiegel sinkt, das Verhältnis von Östrogen und Progesteron sich infolge dessen wieder einpendelt und dadurch Beschwerden wie Wassereinlagerungen, Bauch- und Rückenschmerzen oder Blähungen zurückgehen. Diese Wirkung konnte bereits in doppelblinden Studien mit Placebo festgestellt werden. Auch psychische Symptome wie Reizbarkeit, Traurigkeit oder Antriebslosigkeit kann die Anwendung von Mönchspfeffer aufgrund seiner hormonregulierenden Eigenschaften eindämmen.
Trotz all seiner positiven Eigenschaften ist die Wirkung von Mönchspfeffer auf Frauen während ihrer Regel nicht immer erfolgreich. Da PMS mehrere Ursachen haben kann, ist die Heilpflanze nicht immer in der Lage, regulierend einzugreifen und verfehlt hin und wieder ihre Wirkung. Deshalb solltest du auch andere Auslöser nicht unbeachtet lassen und regelmäßig Sport treiben und versuchen, Stress zu reduzieren.
Wenn es mit der Schwangerschaft nicht klappen will, dann sind viele Paare auf der Suche nach einer schonenden Lösung. Einige Gynäkologen empfehlen deshalb Mönchspfeffer bei Kinderwunsch. Aus demselben Grund, aus dem sie bei PMS helfen kann, kann die Heilpflanze auch die lang erwartete Schwangerschaft vereinfachen. Und zwar dann, wenn die Unfruchtbarkeit auf einen unregelmäßigen Zyklus aufgrund zu hoher Prolaktin-Ausschüttung zurückzuführen ist. Dadurch wird der Zyklus nämlich verkürzt und die Eizelle kann nicht richtig reifen. Auch auf das Gelbkörperhormon (Progesteron), welches die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vorbereitet, hat ein zu hoher Prolaktinspiegel negative Auswirkungen.
Es gibt einige Studien, die darauf hinweisen, dass die Wirkung von Mönchspfeffer bei Kinderwunsch vielversprechend ist. Dennoch ist die Datenlage momentan noch nicht ausreichend, um eine medizinische Anerkennung zu erlangen. Zwar gibt es viele Erfahrungsberichte von Frauen, denen die Einnahme geholfen hat – wissenschaftliche Studien können diese allerdings nicht ersetzen. Wenn du mit Mönchspfeffer deinen Kinderwunsch erfüllen möchtest, solltest du vor der Einnahme auf jeden Fall mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt sprechen. Dieser kann dir dann genau sagen, ob eine solche Therapie überhaupt für dich geeignet ist und welche Dosis du einnehmen solltest.
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Frauen rutschen von der einen hormonellen Umstellung in die nächste – von der Pubertät zur monatlichen Regelblutung bis hin zu den Wechseljahren. Die verschiedensten Faktoren haben Einfluss darauf, wie diese hormonellen Veränderung vonstattengehen, was oft dazu führt, dass es zu allerlei Beschwerden kommt. In den Wechseljahren reichen diese von Hitzewallungen über trockene Schleimhäute, Schlafstörungen und Gelenkschmerzen bis hin zu psychischen Problemen wie Depressionen oder starken Stimmungsschwankungen.
Kein Wunder, dass viele Frauen auch in den Wechseljahren zu Mönchspfeffer greifen, um ihre Symptome zu lindern. Doch ist das wirklich sinnvoll? Genauso wie beim Thema Fruchtbarkeit gibt es Anlass zur Zuversicht, dass die Anwendung von Mönchspfeffer in den Wechseljahren sich positiv auf die Beschwerden auswirken könnte – aber genauso wie bei der Fruchtbarkeit gibt es aus wissenschaftlicher Sicht einfach nicht genug repräsentative Studien, die dies belegen können. Auch hier muss also die Theorie herhalten: Denn das Hormonungleichgewicht in den Wechseljahren (der Progesteronspiegel sinkt hier im Vergleich zum Östrogenspiegel oft zu schnell ab) könnte ebenfalls vom Mönchspfeffer reguliert werden – zumindest in einigen Fällen.
Kann die Anwendung von Mönchspfeffer Nebenwirkungen haben?
Obwohl Mönchspfeffer als Pflanze mit vorwiegend positiven Eigenschaften gilt, kommt es dennoch vor, dass die Einnahme nicht ganz so wohl bekommt. Denn wie fast alle Medikamente hat auch Mönchspfeffer Nebenwirkungen. Zwar treten diese nicht oft auf und beschränken sich meist auf ungefährliche Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Reaktionen der Haut, die bei der Absetzung schnell wieder abklingen. In seltenen Fällen jedoch kann die Einnahme von Mönchspfeffer Nebenwirkungen verursachen, die über diese Beschwerden hinausgehen, und vor allem allergische Reaktionen wie Juckreiz, Schwellungen im Gesicht oder Schluckbeschwerden umfassen. Beobachtest du solche Symptome, dann solltest du deinen Arzt konsultieren und die Therapie sofort abbrechen.
So gelingt die richtige Einnahme von Mönchspfeffer
Damit der Mönchspfeffer seine Wirkung ideal entfalten kann, solltest du bei der Einnahme einiges beachten. Zunächst steht die Entscheidung zwischen den verschiedenen Präparaten an – und davon gibt es so einige zur Auswahl:
Kapseln
Tabletten
Tee
Tropfen
Dabei sind Kapseln und Tabletten besonders empfehlenswert, da du sichergehen kannst, immer dieselbe Dosis zu dir zu nehmen. Denn diese sollte über einen längeren Zeitraum (mindestens drei Monate) konstant bleiben und möglichst immer zur selben Tageszeit eingenommen werden, damit sich die erwünschte Wirkung einstellt.
Die richtige Dosierung:
Wenn du mithilfe des Mönchspfeffers Regelbeschwerden behandeln oder deine Fruchtbarkeit erhöhen möchtest, wird eine Dosis von 40 mg pro Tag empfohlen.
Für die Einnahme während der Wechseljahre solltest du 40 – 80 mg einnehmen.
Trotz Rezeptfreiheit ärztliche Beratung empfohlen
Weil der Mönchspfeffer eine Pflanze und rezeptfrei zu kaufen ist, wird er nicht als „vollwertiges“ Medikament wahrgenommen wird. Deshalb gestaltet sich die Einnahme oft zu sorglos. Dabei ist die Wirkung der Heilpflanze nicht zu unterschätzen und eine Selbsttherapie solltest du auf jeden Fall vorher mit einem Arzt abklären – vor allem, wenn du das Gefühl hast, unter einem hormonellen Ungleichgewicht zu leiden. Vollkommen tabu ist Mönchspfeffer in der Schwangerschaft und während der Stillzeit!
Eine Beratung durch einen Arzt ist zudem dringend anzuraten, wenn du das Mittel zusammen mit anderen Medikamenten einnehmen möchtest. Denn dann kann Mönchspfeffer Nebenwirkungen hervorrufen oder die Wirkung der anderen Medikamente beeinflussen. Ärztlichen Rat holen solltest du dir etwa bei der Einnahme von Arzneimitteln mit Dopamin-Antagonisten oder -Agonisten, die zum Beispiel in der Behandlung psychotischer Erkrankungen oder Bewegungsstörungen zum Einsatz kommen. Auch bei der Einnahme von Antiöstrogenen oder beim Vorhandensein eines östrogenabhängigen Tumors (wie Brustkrebs) kann Mönchspfeffer unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.
Ob du mit Mönchspfeffer dem PMS zu Leibe rücken oder endlich deiner Schwangerschaft einen Schritt näherkommen möchtest – einen Versuch ist es unter Anleitung eines Arztes auf jeden Fall wert. Neben der Heilpflanze gibt es noch viele andere (Lebens)mittel, die über wahre Superkräfte verfügen. Hier liest du mehr dazu:
Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.