Hörsturz Anzeichen: Wie Stress dein Gehör belasten kann

Es passiert ohne Ankündigung: Auf einmal hörst du auf einem Ohr schlechter, spürst vielleicht einen unangenehmen Druck im Gehörgang oder es piepst unerträglich. Kommt dir bekannt vor? Dann hattest du womöglich schon mal einen Hörsturz. Woran du einen Hörsturz erkennst und wie du diesen vorbeugen kannst, verraten wir hier.

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Fachlich geprüft von Psychologin Sophie Schürmann

Inhalt des Ratgebers

Hörsturz - kurzer Überblick:

  • Plötzlicher Hörverlust ohne erkennbare Ursache: Ein Hörsturz ist ein plötzlich eintretender Verlust des Hörvermögens, der meist ein Ohr betrifft. Die genaue Ursache ist oft unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass Durchblutungsstörungen im Innenohr eine Rolle spielen.
  • Symptome und Risikofaktoren: Zu den typischen Symptomen zählen plötzlicher Hörverlust, Tinnitus und manchmal Schwindel. Risikofaktoren wie Stress, Bluthochdruck und Diabetes können einen Hörsturz begünstigen.
  • Behandlung und Vorsorge: Kortison, Sauerstofftherapie oder Ruhe werden häufig zur Behandlung eingesetzt. Um einem erneuten Hörsturz vorzubeugen, sind Stressreduktion, die Behandlung von Grunderkrankungen und ein gesunder Lebensstil entscheidend.

Hörsturz - Was ist das?

Ein Hörsturz ist ein plötzlich eintretender Verlust des Hörvermögens, der meist nur ein Ohr betrifft, in seltenen Fällen jedoch auch beide Ohren. Häufig bleibt die genaue Ursache unbekannt.

Bei einem Hörsturz kann das Gehör unterschiedlich stark beeinträchtigt sein, von leichter Hörminderung bis hin zum vollständigen Hörverlust auf dem betroffenen Ohr. Der Hörverlust entwickelt sich typischerweise innerhalb weniger Minuten oder Stunden. Je ausgeprägter der Hörverlust zu Beginn ist, desto wahrscheinlicher sind dauerhafte Schäden am Gehör.

Manchmal kann es vorkommen, dass Betroffene vorübergehende Hörverluste erleben, die sich innerhalb weniger Sekunden oder Minuten von selbst zurückbilden.

Wenn der Hörverlust jedoch bestehen bleibt, ist es wichtig, rasch ärztlichen Rat einzuholen. Bei akutem Hörverlust sollte unverzüglich eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden. Die Prognose ist insgesamt oft positiv.

Hörsturz: Wenn Stress das Gehör gefährdet – Symptome und Ursachen erkennen

Stress ist für viele Menschen zum Dauerzustand geworden. Doch nicht immer macht der Körper diese anhaltende Belastung klaglos mit. Manchmal rebelliert der Bauch und ein Magengeschwür bildet sich, manchmal dröhnt der Kopf aufgrund von Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Wenn du auf einmal auf einem Ohr schlechter hörst, du ein Druckgefühl im Gehörgang verspürst, vielleicht sogar Ohrgeräusche, wie Pfeifen und Rauschen, dazukommen, hat es dich womöglich erwischt: Diese Symptome deuten auf einen Hörsturz hin, auch Ohrinfarkt genannt. Jedes Jahr leiden laut Deutscher Tinnitus-Liga etwa 150.000 Menschen daran.

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Ursachen, Anzeichen & Symptome für einen Hörsturz: Hörverlust auf einem Ohr

Wie erkennt man einen Hörsturz? Es fühlt sich an, als hätte dir jemand Watte ins Ohr gestopft: Geräusche klingen auf einmal gedämpft oder verzerrt, die Ohrmuschel scheint von einem seltsamen Pelz überzogen zu sein. 

Bei einem Hörsturz kommt es zu einer leichten bis schweren Hörminderung bis hin zur vollständigen Taubheit auf einem Ohr. Beide Ohren sind äußerst selten betroffen. Typisch für einen Hörsturz ist, dass es keine erkennbare Ursache für die Probleme gibt. Du warst also beispielsweise keinem lauten Knall ausgesetzt, bevor der plötzliche Hörverlust auf einem Ohr einsetzte. Zu den weiteren Symptomen bei einem Hörsturz können Schwindel, Tinnitus und eine Geräuschüberempfindlichkeit zählen. Schmerzen gehören normalerweise nicht dazu.

Was passiert bei einem Hörsturz in deinem Innenohr?

Zunächst gelangt der Schall wie immer über den Gehörgang ins Mittelohr und wird dann mithilfe des Trommelfells und der Gehörknöchelchen zum Innenohr transportiert. Das Innenohr hat die Aufgabe, die akustischen Reize in elektrische Impulse umzuwandeln, die zum Gehirn geleitet werden – und das funktioniert bei Patienten mit einem Hörsturz nicht richtig. Warum das so ist, weiß man noch nicht genau. Wahrscheinlich ist eine Durchblutungsstörung schuld, vermuten Mediziner: Die Schnecke im Innenohr wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, sodass sie ihren Job – die Informationsübermittlung ans Gehirn – nicht richtig erledigen kann. Die Folge ist ein plötzlicher einseitiger Hörverlust.

Hörsturz: Schnell handeln bei Diagnose

Und woher kommt diese Durchblutungsstörung? Es gibt verschiedene Grunderkrankungen, welche die Gefäße im Innenohr schädigen können. Beispielsweise Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Darüber hinaus werden Entzündungen, Bakterien- und Vireninfektionen als mögliche Ursachen diskutiert. Ein erhöhter Cholesterinspiegel, Übergewicht, Rauchen und psychische Belastung gelten ebenfalls als Risikofaktoren, die einen Hörsturz begünstigen können.

Ein Hörsturz kann also auch durch Stress verursacht werden. Die Diagnose „Hörsturz“ stellt dein HNO-Arzt: Er sieht sich deinen Gehörgang und das Trommelfell genau an und führt einen Hörtest durch. Denn nicht immer ist ein Hörsturz die Ursache eines einseitigen Hörverlusts – manchmal blockieren ein Fremdkörper, Wasser im Ohr oder ein Pfropf aus Ohrenschmalz die Weiterleitung des Schalls. Außerdem können Verletzungen im Ohr zu Hörproblemen führen. 

Liegt bei dir tatsächlich ein Hörsturz vor, wird dich dein HNO-Arzt zur potenziellen Therapie beraten. In leichten Fällen ist es möglich, erst einmal abzuwarten, ob sich die Hörsturz-Symptome von selbst wieder zurückbilden. Ein leichter Hörsturz ist also kein Notfall. Ist der Hörverlust schwer, hast du bereits ein geschädigtes Ohr oder gesellen sich Schwindel und Gleichgewichtsstörungen zur akuten Hörminderung, sollest du jedoch schnell handeln.

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Es gilt die goldene Regel: „Zeit ist Ohr“! Das heißt: Je eher du in so einem schweren Fall mit der Behandlung beginnst, desto besser – ansonsten können bleibende Schäden, wie Hörminderung oder piepsende Ohrgeräusche, zurückbleiben.

Häufigkeit des Hörsturzes: Wie oft tritt er auf?

In Deutschland erleiden Schätzungen zufolge jährlich etwa 160 bis 400 von 100.000 Menschen einen Hörsturz.

Die exakte Zahl der Betroffenen ist schwer zu ermitteln, da viele keine medizinische Hilfe aufsuchen, wenn sich die Beschwerden schnell wieder von selbst bessern.

Ein Hörsturz kann in jedem Lebensalter auftreten, am häufigsten sind jedoch Erwachsene um die 50 Jahre betroffen. Männer und Frauen sind gleichermaßen anfällig, während Kinder nur sehr selten unter einem Hörsturz leiden.

Behandlungsmethoden – Die beste Hörsturz-Therapie: "Nur die Ruhe!"

Da die Probleme ohne erkennbare äußere Ursache auftreten, gibt es keine gezielte Therapie bei Hörsturz. Dennoch haben sich verschiedene Behandlungsansätze in der Praxis bewährt. Vermutet der Arzt eine Entzündung als Auslöser, kann er dir ein Kortison-Präparat verschreiben – das gibt es als Tablette, Infusion und als Spritze ins Ohr. Kortison wirkt entzündungshemmend und soll dabei helfen, eine etwaige Schwellung im Innenohr zu bekämpfen. Schlägt das Kortison nicht an, kann man eine Sauerstofftherapie versuchen: Dabei sitzt der Patient in einer speziellen Druckkammer und atmet reinen Sauerstoff ein. Das soll das Hörvermögen verbessern. Möglich ist auch eine Behandlung mit Betäubungsmitteln, welche sich positiv auf die Hör-Sinneszellen auswirken sollen. 

Wichtig: Jede Behandlungsmethode birgt ein gewisses Risiko für Nebenwirkungen, deshalb solltest du zusammen mit deinem HNO-Arzt abwägen, ob und welche Hörsturz-Therapie in deinem Fall die richtige ist. Leidest du an einer chronischen Krankheit wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, muss diese entsprechend behandelt werden – dann besteht die Chance, dass sich auch dein Hörvermögen verbessert.

Da Stress eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines Hörsturzes zu spielen scheint, solltest du dir unbedingt Ruhe gönnen und dich auskurieren. Dein Arzt wird dich wahrscheinlich sowieso krankschreiben: „Nur mal kurz in die Mails schauen“ oder „die Präsentation für nächsten Mittwoch vorbereiten“ ist dann tabu für dich. Außerdem solltest du während deiner Genesung nicht rauchen.

Diagnose Hörsturz: Wie wird er erkannt?

Bei Verdacht auf einen Hörsturz wird in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) eine umfassende Anamnese durchgeführt, gefolgt von speziellen Hörtests. Die Ärztin oder der Arzt untersucht anschließend das Ohr und den Gehörgang mithilfe eines Mikroskops, um mögliche andere Ursachen wie Erkrankungen des Trommelfells, des Mittelohrs oder eine Verstopfung durch Ohrenschmalz auszuschließen.

Zur weiteren Differenzierung kommen Stimmgabeltests zum Einsatz. Dabei wird die Stimmgabel vor das Ohr oder auf den Kopf gehalten, um festzustellen, ob es sich um eine Schallempfindungsstörung im Innenohr oder um eine Schallleitungsstörung im äußeren oder mittleren Ohr handelt. Ein genaueres Bild der Hörfähigkeit liefert das sogenannte Reinton-Audiogramm. Dabei werden verschiedene Töne über Kopfhörer abgespielt, und es wird festgestellt, ab welcher Lautstärke bestimmte Frequenzen hörbar sind.

Zusätzliche Untersuchungen, wie die Messung von Hirnstammpotenzialen mittels EEG, können durchgeführt werden, um den genauen Ort und das Ausmaß der Hörschädigung zu bestimmen. Wenn Betroffene zudem Schwindel verspüren, wird das Gleichgewichtsorgan ebenfalls getestet.

Gegebenenfalls werden auch weiterführende Untersuchungen, wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Bluttests, veranlasst. Eine MRT kann dabei zum Beispiel auf das Vorliegen eines Tumors wie eines Vestibularisschwannoms hinweisen.

Hörsturz vorbeugen: Was du tun kannst

Wer schon mal einen Hörsturz hatte, hat ein Risiko von etwa 30% für einen Rückfall. Willst du einen (erneuten) Hörsturz vermeiden, solltest du beruflich und privat einen Gang runterschalten. Versuche, dem Hamsterrad im Job zu entkommen, indem du Aufgaben delegierst und dir genügend Zeit zur Entspannung nimmst. Verschiedene Techniken, wie Yoga, Meditation und Autogenes Training, können dir dabei helfen. Wurde bei dir Diabetes, Bluthochdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel festgestellt, solltest du deine Werte regelmäßig checken lassen und die verordneten Medikamente gewissenhaft einnehmen, um das Risiko für einen Hörsturz zu verringern. 

Erwischt dich eine heftige Infektion, also zum Beispiel eine Grippe oder eine Mittelohrentzündung, sollest du unbedingt zum Arzt gehen und dich vollständig auskurieren, bevor du in den Job zurückkehrst. Dadurch verminderst du die Gefahr, Schäden im Ohr davonzutragen. Nicht zuletzt sollest du dein Rauchverhalten überdenken: Wenn du das Rauchen aufgibst, senkst du das Risiko für viele gesundheitliche Probleme – von Lungenkrebs über Impotenz bis hin zum Hörsturz. Du glaubst, du brauchst deine Zigarettenpausen, um dem Stress im Büro zu entkommen? Diese Ausrede lassen wir nicht gelten!

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Sophie Schürmann
HIER SCHREIBT Sophie Schürmann

Sophie ist Psychologin und Digital Health Enthusiastin. Nach ihrem Master in Business Psychology und verschiedenen Stationen in der Forschung und in der freien Wirtschaft, gründete sie gemeinsam mit Julia Maria Rüttgers und Maximilian Kirschning das Health Start-ups peers. Eine digitale Plattform, die Menschen den Zugang zu professioneller psychologischer Unterstützung vereinfachen möchte.

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Natalie Decker
HIER SCHREIBT Natalie Decker

Natalie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin. Neben Lifestyle-Themen wie Kochen und Reisen gehören Medizin & Gesundheit zu ihren Schwerpunkten. Sie schreibt unter anderem für das Online-Portal gesund-vital.de und den Ratgeber-Verlag Gräfe und Unzer.

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