Angst vor der OP? Mit diesen Tipps bleibst du locker

Der Gedanke an deine bevorstehende OP versetzt dich in Panik? Mit diesem Gefühl bist du nicht allein: 51 % der Deutschen haben Angst vor Komplikationen bei der Narkose. Hier erfährst du, was du selbst gegen die Angst vor der OP tun kannst, ob eine psychologische Betreuung nötig ist und wie dir der ottonova Concierge helfen kann.

Medizinisch getestet - Siegel
Medizinisch geprüft von Orthopäde Dr. Markus Wurster

Inhalt des Ratgebers

Angst Vor OP

Die Diagnose steht fest. Eine Operation ist unausweichlich. Kaum hat dein Kopf diese Tatsache realisiert, steigt ein unwohles Gefühl in deiner Magengegend auf. Dein Herz klopft spürbar, die Hände werden feucht. Du kannst es nicht mehr verdrängen – du hast schreckliche Angst vor der OP. Dass es dir und vielen anderen Menschen so geht, ist selbstverständlich: Die meisten erleben selten eine Operation und wissen deshalb nicht, was genau auf sie zukommt.

Panische Angst vor Operation: Alltag für Ärzte

Jeder zweite Deutsche fürchtet sich – konkret vor der Vollnarkose und dem Gefühl, anderen Menschen ausgeliefert zu sein. Für Ärzte, Anästhesisten und Pfleger, die dich bei deiner OP begleiten, ist es Teil des Jobs, diese Angst vor der OP und der Narkose zu adressieren. Sie klären dich vor der Operation umfassend auf und beantworten alle deine Fragen. Sollte dich das nicht beruhigen, kann auch eine psychologische Beratung erforderlich werden. Was du dazu wissen solltest, was du selbst vor der OP tun kannst, um dich zu beruhigen und welche Rolle deine Krankenversicherung spielt, erfährst du hier.

Unser Orthopädie-Experte Dr. Markus Wurster sagt:

„Was für medizinisches Personal als Alltagsroutine erscheint, ist für Patienten eine absolute Ausnahmesituation. Unsere Aufgabe als Behandler ist es, Betroffene im Team abzuholen und vertrauensvoll durch das Bevorstehende zu lotsen. Darin sind wir geschult, niemand muss damit alleine zurechtkommen.“

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Angst vor der Vollnarkose? 3 Gründe, warum du sie nicht haben musst:


1. Exklusive Behandlung:

Im OP kümmert sich ein speziell ausgebildeter Anästhesist um nichts anderes als um deine Narkose und behält alles im Auge.


2. Detailliertes Vorgespräch:

Der Anästhesist geht auf deine Situation ein – in einem Vorgespräch klärt ihr, welche Besonderheiten es zum Beispiel aufgrund von Allergien gibt. Die Narkose ist damit genau auf dich zugeschnitten.


3. Medizinischer Fortschritt:

Die Medikamente und Techniken zur Narkoseüberwachung entwickeln sich stets weiter. Laut dem Bundesverband für ambulantes Operieren liegt das Risiko, an einer Narkose zu sterben, heute bei niedrigen 0,008 bis 0,009%.

Aufklärungsgespräch nimmt Angst vor Operation

Wer unter Flugangst leidet, ist meist beruhigt, wenn er sich mit den Abläufen vertraut macht, die ihm vom Boarding bis zum Aussteigen begegnen. Ähnlich ist es auch bei einer Operation: Je genauer du weißt, was dich erwartet, desto entspannter bist du im Vorfeld. Es ist die Pflicht des operierenden Arztes, dich über den Verlauf der bevorstehenden Operation aufzuklären, deine Fragen zu beantworten und dir so die Angst vor der OP zu nehmen. 

Dr. Wurster kann aus eigener Erfahrung berichten, "dass das präoperative Aufklärungsgespräch eine Schlüsselsituation in der ärztlichen Behandlung darstellt. Der Patient muss im Rahmen eines operativen Eingriffes Kontrolle abgeben und sich einer fremden Person anvertrauen. Diesem Vertrauensvorschuss muss der Arzt gerecht werden und dem Patienten Sorgen, Nöte und Ängste abnehmen.

Daher: Fragen sie ihren Arzt alles, was ihnen auf dem Herzen liegt. Mit offenen Fragen in den OP zu gehen darf nicht sein!“



Dein Recht als Patient

Die Aufklärung über deine Operation durch den behandelnden Arzt ist Pflicht: Laut Patientenrechtgesetz musst du als Patient umfassend über deine Behandlung aufgeklärt werden. Dazu gehören die Diagnose, die anschließende Therapie, Risiken, Chancen und Alternativen. Nur wenn du sorgfältig informiert bist, kannst du in die Behandlung einwilligen.  

Das Aufklärungsgespräch muss für dich verständlich sein. Dein Arzt sollte also auf zu viel Fachjargon verzichten. Das Gespräch soll Raum für Fragen lassen und darf nicht erst stattfinden, wenn du schon auf dem Weg in den OP-Saal bist. Diese Aufklärung im Vorfeld einer Operation gilt als Beratungsleistung. Sie ist in der Gebührenordnung für Ärzte vorgesehen und standardmäßig versichert. 

Tipps für das OP-Aufklärungsgespräch

Arzt Aufklaerungsgespraech

Unser Experte sagt dazu: „In unserer digitalen Welt haben wir es heute mit mündigen Patienten zu tun. Die Zeiten, als der Arzt vorgab und der Patient zu gehorchen hatte, sind erfreulicherweise vorbei. Ziel einer jeden Behandlung sollte sein, den Wünschen und Vorstellungen des Patienten möglichst nahe zu kommen.“

"Studien zeigten: psychologische Betreuung reduziert Angstzustände der Patienten."

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Panik vor der OP? Wenn Aufklärung allein nicht ausreicht

Du bist bestens über den bevorstehenden Eingriff informiert. Trotzdem fällst du in ein tiefes Loch? Ist deine präoperative Angst so stark, dass dir die OP nicht mehr aus dem Kopf geht und du regelrecht in eine negative Gedankenspirale fällst, kann es helfen, wenn du dich jemandem anvertraust. Sprich deinen Gemütszustand offen gegenüber einer Vertrauensperson und deinem Arzt an. Gemeinsam könnt ihr dann herausfinden, ob du eine besonders ausgeprägte Angst vor der Operation hast und eine psychische Betreuung sinnvoll ist. 

Für solche Fälle gibt es in fast allen Krankenhäusern Psychologen. Denn die Psyche spielt eine große Rolle bei Operationen: Leidet deine Psyche schon vor dem Eingriff, braucht der Körper unter Umständen noch länger, sich anschließend wieder zu erholen. Einige Menschen erleiden sogar eine Depression nach der Operation. 

Gerade bei schwerwiegenden Operationen kann eine psychologische Beratung helfen, die seelische Belastung der Patienten mildern. Das hat zum Beispiel eine Metastudie des Uniklinikums Jena aus dem Jahr 2014 herausgefunden. 19 Studien mit insgesamt mehr als 2.000 Herz-OP-Patienten zeigten, dass die psychologische Betreuung die Ängste und Depressionen der Patienten reduzieren konnte – sowohl vor als auch nach der Operation.

Dr. Wurster meint dazu: „Leider wird heutzutage auch von Ärzten oft vergessen, dass der Mensch eine Einheit aus Körper und Geist bildet. Chirurgisch mag ein Problem technisch leicht lösbar sein, wenn aber der Kopf nicht mitspielt kann das Behandlungsergebnis trotz allem unbefriedigend sein. Auf Patientenseite ist es für den Großteil leider nach wie vor einfacher auf körperlicher, als auf geistiger Ebene Hilfe anzunehmen.“



Du willst entspannter werden vor der OP?

Meditation hilft gegen OP-Angst – so meditierst du richtig


Die Rolle der Krankenversicherung 

Die OP-Aufklärung ist im Leistungsumfang der Operationsleistung enthalten und standardmäßig auch versichert. Ist eine darüber hinausgehende psychologische Beratung medizinisch notwendig, übernimmt deine private Krankenversicherung die Kosten dafür. Dies kann bei einem schwerwiegenden Behandlungsfall eintreffen, der neben der Operationsaufklärung eine psychologische Beratung zusätzlich medizinisch erforderlich macht. Als Versicherter bei ottonova bekommst du darüber hinaus einen Rundum-Service, der die Angst vor der OP noch ein wenig erträglicher macht. Du kannst jederzeit den Concierge nutzen, um dich über alle Themen rund um deine Operation zu informieren und eine medizinische Zweitmeinung einzuholen, um ganz sicher zu gehen, dass die Operation auch wirklich unvermeidlich ist. Je nach Tarif genießt du zusätzlich die bessere Unterbringung im Einbettzimmer und eine Chefarztbehandlung. Auch als gesetzlich Versicherter sicherst du dir diese Vorteile mit einer Krankenhauszusatzversicherung und kannst damit deinen Aufenthalt im Krankenhaus so angenehm wie möglich gestalten.

Stelle dich tapfer deiner Furcht

Egal wie du im Krankenhaus untergebracht bist und welche Operation ansteht: Wichtig ist, dass du dich mit dem Eingriff auseinandersetzt, dich umfassend informierst und beobachtest, wie dein Körper mit der Angst vor der Operation umgeht. Hast du das Gefühl, der Situation auch nach dem Gespräch mit deinem Arzt nicht gewachsen zu sein, sprich mit ihm über Möglichkeiten einer zusätzlichen psychologischen Betreuung. Je entspannter du ins Krankenhaus kommst, desto schneller bist du wieder fit und kannst das Kapitel Operation für hoffentlich lange Zeit abschließen. ottonova wünscht dir dabei alles Gute – und ist für dich da.

Tipps im Überblick


Was du selbst tun kannst

  • Hole Informationen beim behandelnden Arzt und eine Zweitmeinung ein
  • Informiere Partner, Freunde, Familie oder deinen Hausarzt und sprich Ängste offen an
  • Mit Meditation und anderen Entspannungstechniken stärkst du dich mental für die OP
  • Bleibe körperlich fit – so bist du nach der OP schneller wieder auf den Beinen


Was dir sonst noch hilft

  • Informiere deine Krankenversicherung – bei ottonova beantwortet der Concierge alle Fragen zu deiner OP, auch wenn du eine Zweitmeinung wünschst oder psychologische Betreuung brauchst
  • Tausche dich mit Menschen aus, die eine OP hinter sich haben – so hast du nicht nur die Arztperspektive, sondern bekommst eine neue Sicht auf die Operation.

Der abschließende Rat von Dr. Wurster:

„Niemand geht als Patient völlig entspannt in den Operationssaal - eine Grundanspannung ist also normal. Trotzdem sollte diese idealerweise so gering wie möglich gehalten werden, denn Studien zeigen klar, dass dadurch der Narkose- und Schmerzmittelverbrauch deutlich reduziert werden kann.“

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Dr. Markus Wurster
HIER SCHREIBT Dr. Markus Wurster

Dr. Markus Wurster ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und arbeitete an mehreren renommierten Kliniken in München und Umgebung. Nach 20 Jahren chirurgischer Tätigkeit, zuletzt in leitender Funktion, ist er mittlerweile in eigener Praxis in München niedergelassen. Als Notarzt begleitete er mehrjährig die Schwalbe Tour Transalp im Rescue Team und betreute 2014 die BR Aktivkreuzfahrt. Zudem sammelte er umfangreiche sportmedizinische Kenntnisse durch seine Mitarbeit in der Schönklinik München (Olympiastützpunkt und FIFA Medical Center).

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