Als weitere Gründe führen Forscher Zigarettenrauch und Umweltgifte, aber auch fehlende Bewegung, ständigen Stress und schlechte Ernährung an. Nicht zuletzt kann der starke Anstieg der Pollenallergiker auf die Klimaerwärmung zurückgeführt werden: Durch die klimatischen Veränderungen verlängert sich die Blühzeit der Pollen und die Gesamtzahl der Allergieauslöser steigt. Gleichzeitig verbreiten sich hierzulande immer mehr nicht-heimische Pflanzen mit aggressiven Pollen. Nicht umsonst ist deshalb die Pollenallergie die am weit verbreitetste Allergie.
Was ist eine Allergie eigentlich: Jucken, Niesen, Nase laufen?
Unser Körper ist schon merkwürdig, bestimmte Stoffe können ihn in kürzester Zeit völlig aus der Bahn werfen. Der Grund für solche Allergien ist eine Fehlsteuerung unseres Immunsystems: Dieses wehrt normalerweise nur gesundheitsschädliche Viren und Bakterien ab, zum Beispiel bei einer Grippe – eine sehr wichtige Funktion. Bei einem Allergiker reagiert das Immunsystem überempfindlich und bewertet auch unbedenkliche Substanzen aus der Natur und der Umwelt als Gefahr.
Eine besondere Art der Allergie ist die Kontaktallergie. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass ihre Symptome erst 24 Stunden bis drei Tage nach Kontakt auftreten. Die allergieauslösenden Substanzen verbinden sich erst mit den körpereigenen Proteinen der Haut und werden dadurch zu Allergenen. Der Prozess kann relativ lange dauern, weshalb die Entzündungsreaktion und eine sichtbare Hautveränderung wie Quaddelbildung, Hautrötung, Schwellung, Bläschen, Juckreiz oder Brennen verzögert auftreten kann. Die meist verbreitete Allergie dieser Art ist die Nickelallergie. Aber auch andere Metalle, Pflanzen, Duftstoffe oder Materialien wie Kleber (zum Beispiel bei einer Pflasterallergie) können eine Hautreizung auslösen.
Bei Kreuzallergien wird es besonders schlimm: Hier reagiert der Betroffene auf verschiedene Allergene gleichzeitig, häufig sind das nahe Verwandte bestimmter Allergene. So kann ein Pollenallergiker zum Beispiel auch beim Verzehr von Nüssen mit Juckreiz und Schwellungen reagieren.
Wie entsteht eine Allergie?
Voraussetzung für das Entstehen einer Allergie ist der wiederholte Kontakt mit dem Allergen. Wenn Allergene über die Schleimhäute und Atemwege eindringen, werden sie vom Immunsystem erkannt. Das Immunsystem sensibilisiert den Körper und schafft die Voraussetzung für eine Abwehrreaktion. Er bildet dann Antikörper. Der Körper merkt sich die Substanz, dabei kommt es allerdings noch nicht zu einem allergischen Ausbruch.
Erst der erneute Kontakt mit dem Allergen führt dazu, dass der Körper entsprechend einer Abwehr reagiert. Das Immunsystem reagiert mit den gebildeten Antikörpern. Aus den Allergiezellen wird dann das Hormon Histamin ausgeschüttet. Durch diesen Entzündungsstoff treten Symptome auf – die Atemwege verengen, Juckreiz setzt ein oder Quaddeln am Körper entstehenHistamin ist ein Botenstoff der zum großen Teil an der Abwehr von körperfremden Stoffen beteiligt ist. Da sich auch in vielen Lebensmitteln Histamin befindet gibt es Menschen, deren Körper keine Möglichkeit hat diesen Botenstoff zu verarbeiten. Man spricht hier von einer Histaminintoleranz.
Welche Allergien gibt es?
Eine Umfrage der Apotheken Umschau zeigt: Die häufigste Allergie in Deutschland ist dfie gegen Pollen. Über 62 % leiden hierzulande unter Heuschnupfen.
Außerdem gibt es im Alltag noch weitere Allergien, die häufig auftreten. Im Sommer ist für viele eine Sonnenallergie besonders lästig. Diese äußert sich durch errötete Haut oder kleine Bläschen. Bereits bei geringer Sonneneinstrahlung sollten Patienten ihre Haut mit Sonnencreme schützen und einen Bogen um die pralle Sonne machen, um allergische Hautreaktionen zu vermeiden.
Eine Schimmelpilzallergie ist weniger leicht zu erkennen: Schimmelpilze findet man fast überall, etwa in Räumen oder auf Lebensmitteln. Sie gelangen über die Atemluft in den Körper und lösen dann Reaktionen aus. Diese ähneln dann den Begleiterscheinungen von Heuschnupfen oder einer Hausstauballergie, daher sollte man bei Symptomen unbedingt einen Arzt konsultieren.