Wer die folgende Frage mit ja beantwortet, jetzt einmal aufstehen, bitte: Du hast eine Fitnessstudio-Mitgliedschaft, aber warst in den letzten vier Wochen nicht einmal dort trainieren? Wenn eine deutsche Studie Recht hat, dann sollten jetzt rund ein Drittel aller Leser das Sofa oder den Stuhl verlassen haben. Denn: 32,5 % der Studienteilnehmer gaben an, ihre Mitgliedschaft weniger als einmal im Monat zu nutzen. Bist du auch aufgestanden? Super, denn wenn du nun schon stehst – warum nutzt du das nicht gleich für eine Runde Bewegung? Ganz einfach: Weil das mit der Sport-Motivation eben nicht so einfach ist ...
Kaum jemand verspürt von Natur aus den Drang, Sport zu treiben, der innere Schweinehund ist meist stärker. Der Mensch ist bequem: Das Wetter ist schlecht? Lieber kein Joggen! Heute spielt die Lieblingsfußballmannschaft? Plötzlich doch Couch-Sehnsucht statt Fitness-Motivation! Dabei wäre Bewegung so wichtig: Wer sich jetzt keine Zeit nimmt, um seinen Körper sportlich zu betätigen, wird sich später eher mit körperlichen Beschwerden auseinandersetzen müssen. Neben einem sportlichen und vitalen Körper sind Erfolge, wie eine bessere Haltung, mehr Energie und Steigerung des Selbstbewusstseins, positive Nebeneffekte.
Der Schlüssel zur Motivation liegt in unserem Gehirn
Wie kannst du dich also zum Sport motivieren? Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei dir, genauer gesagt in deinem Kopf: Unsere Motivation wird durch unser limbisches System gesteuert. Dieses System ist auch für Gefühle, wie Appetit, Verlangen oder Angst, zuständig. Sein Gegenspieler: das kalte System. Dieses hilft uns Vor- und Nachteile abzuwägen. Es gilt also, deinem Gehirn beizubringen, dass Sport dir einen großen Vorteil verschafft – und das geschieht vor allem durch sportliche Routine.
Wenn du Sport treibst werden im Körper Endorphine freigesetzt und ein Gefühl von Euphorie setzt ein. Diese sind übrigens gleichzeitig auch natürliche Heilmittel, die Schmerzen, Angst und Stress mindern. Außerdem kann Sport, vor allem Training an der frischen Luft, auch Serotonin freisetzen. Dieses Hormon wirkt beruhigend, hilft beim Einschlafen und kämpft gegen Heißhungerattacken. Und zuletzt wird beim Sport auch noch Dopamin erzeugt – das „Suchthormon“. Auch hier verspürt der Körper ein Wohlbefinden und es entsteht eine Verbindung zwischen Aktivität und Genuss. Das steigert im Optimalfall die Lust auf regelmäßige Sporteinheiten.
Die Basis für Sport-Motivation: den richtigen Bewegungstypen finden
Wir haben gelernt: Motivation entsteht vor allem durch sportliche Routine. Aber nicht jeder liebt körperliche Höchstleistung – jeder Mensch hat seine ganze eigene Art von Bewegung, die ihm gut tut und die er gerne macht. Um Sport zum Ritual werden zu lassen, findet man im besten Fall einen Bewegungsmoment, der hoffentlich schnell zu einem liebgewonnenen Hobby wird.
Beantworte die Fragen für dich und entscheide dann selber, welcher Bewegungstyp du bist:
Wie motiviere ich mich zum Sport nach der Arbeit? 6 geniale Tipps
In der Theorie ist uns die Motivation nun klar – in der Praxis scheitert es aber meistens an der fehlenden Zeit. Gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag oder einer kraftraubenden Geschäftsreise ist die Motivation für Sport meist auf dem Nullpunkt. Gerade dann ist es aber besonders wichtig, sich körperlich zu betätigen, um Stress abzubauen und Glückshormone zu produzieren. Sei stärker als deine stärkste Ausrede – mit diesen sechs Tipps, die die Motivation, Sport zu treiben, ordentlich ankurbelt:
- Trainiere zu festen Zeiten
Damit deine Sporteinheit zum festen Ritual wird, trainiere möglichst immer zu den gleichen Zeiten und an festen Tagen in der Woche. Wenn dein Sporttraining fest im Kalender verankert ist, kann auch kein spontaner Termin dazwischenkommen. Irgendwann wirst du merken, dass du diese Bewegungsmomente herbeisehnst und die Routine brauchst, um dich wohl zu fühlen. - Erst leisten, dann belohnen
Gewöhne dir an, dir Belohnungen für deine Sporteinheiten zu schaffen. Beschenke dich selbst für deine Willenskraft, wenn du erfolgreich trainieren warst – mit einem leckeren Essen, einem Bier oder einem guten Film. Setze dir auch Teilziele bei deinem Trainingsplan, um dich immer wieder zu motivieren. - Sieh das Positive
Denke nicht: Oh nein, ich muss jetzt zum Sport. Stell dir lieber das schöne Gefühl vor, wenn du die Trainingseinheit abgeschlossen hast – vielleicht hast du dir ja auch eine Belohnung versprochen – und motiviere dich so. - Nutze Musik
Musik und Rhythmus können motivieren – mach schon mal auf dem Weg zum Sport deine Lieblingsmusik an und pushe dich so, heute alles zu geben! - Bereite dich vor
Räume mögliche Hürden aus dem Weg: Pack deine Sportsachen schon am Abend ein und nimm sie mit zur Arbeit – so musst du nicht nochmal nach Hause, wo Couch und Fernseher verlockend warten. - Suche dir einen Trainingspartner
Werde zum Teamplayer: Gemeinsam Sport treiben macht viel mehr Spaß. Außerdem kann ein bisschen positive Konkurrenz motivieren. Feste Termine als Verabredungen zum Sport werden außerdem wesentlich seltener abgesagt.
Gemeinsam macht Fitness mehr Spaß!
Freunde sind eine große Motivation zum Sport. Wer in seinem Freundeskreis keine Sportbegeisterten hat oder viel unterwegs ist – es gibt Apps wie Strava oder Freeletics, die dir helfen, Trainingspartner zu finden.
Lass dich mitreißen – ob von Freunden, einer Motivations-App oder allein durch deine Erfolge! Wenn es schwerfällt, Sport und Arbeit unter einen Hut zu bekommen: Überleg doch mal, ob du mit deinen Kollegen eine Sport-Challenge startest. Ein gemeinsames Trainingsziel oder ein sportlicher Wettbewerb kann dich und deine Kollegen motivieren!
Noch mehr Bewegung gefällig?