Hanf aus dem Supermarkt? So gesund ist dieser Foodtrend!

Hanfsamen sind nicht nur gesund, sondern haben auch das Potenzial zur nachhaltigen Alternative zu Chiasamen und Co. Welche Inhaltsstoffe Hanf enthält, warum der Verzehr von Hanf dich nicht high macht und welche Rezepte mit Hanfsamen du unbedingt ausprobieren solltest, erfährst du hier!

Inhalt des Ratgebers

Hanf im Müsli? Was erst einmal nach dem Frühstücksangebot eines hippen Cafés in Amsterdam klingt, ist in keinster Weise eine Anleitung für den Rausch am Morgen, sondern ein regelrechter Gesundheits-Hack! Während Hanf dank der Debatten um die Legalisierung von Marihuana regelmäßig in der Öffentlichkeit steht, rückt die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanze vor dem Gebrauch als Rauschmittel in den Hintergrund. Und das ist wirklich schade – denn Hanf hat so viel mehr zu bieten!

Was ist Hanf? Eine kurze Begriffserklärung

Nicht selten gibt es Verwirrung darüber, was Hanf ist und wie er sich zum Beispiel von Cannabis, Marihuana oder Haschisch unterscheidet. Biologisch betrachtet ist Hanf eine Pflanzengattung mit dem wissenschaftlichen Namen Cannabis – die Begriffe Hanf und Cannabis sind also Synonyme und bezeichnen beide eine Nutzpflanze, die als eine der ältesten der Erde gilt. So soll Hanf bereits vor mehr als 5.000 Jahren in Europa angebaut worden sein. Aber was ist mit Marihuana und Haschisch?

Ganz einfach: Als Marihuana werden die harzhaltigen Blüten und ein Teil der Blätter der weiblichen Hanfpflanze bezeichnet, die getrocknet werden und anschließend als Droge oder als Medizin konsumiert werden können. Haschisch hingegen besteht aus dem gepressten Harz der weiblichen Hanfpflanze und wird als Rauschmittel konsumiert.


Gut zu wissen: Die Wirkung von Hanf hängt von seinem Geschlecht ab, denn es gibt sowohl männliche als auch weibliche Hanfpflanzen. Die weiblichen Pflanzen produzieren deutlich mehr aktive Substanzen – darunter auch THC (eine psychoaktive Substanz, die für den Rauschzustand verantwortlich ist) oder CBD (welchem zum Beispiel eine entzündungshemmende und angstlösende Wirkung zugeschrieben wird). Im Supermarkt werden nicht die THC-haltigen Teile der Pflanze verkauft, sondern die Samen von Hanf beziehungsweise Hanföl, welches aus den Samen gewonnen wird.

Inhaltsstoffe von Hanf: So gesund sind Hanfsamen

Ob Hanfsamen im Müsli oder Hanföl im Salat: Als Nahrungsmittel verfügt Hanf über eine Menge wertvoller Inhaltsstoffe. So ist er eine hervorragende Quelle von hochwertigem Protein mit hoher Bioverfügbarkeit. Bis zu 35 Prozent kann etwa der Proteinanteil von Hanföl betragen. Dabei enthält Hanf alle neun essentiellen Aminosäuren und ist so als Nahrungsmittel besonders wertvoll, weil der Körper diese Aminosäuren nicht selbst herstellen kann. Viele Veganer oder Vegetarier nutzen deshalb Hanfsamen als Ergänzung, um ihren Eiweißbedarf zu decken.

Die Inhaltsstoffe von Hanf beschränken sich jedoch nicht nur auf den hohen Proteingehalt, sondern überzeugen auch mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Diese Art von Fetten gilt als besonders gesund und wichtig für den Körper und hat unter anderem einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem und den Cholesterinspiegel. Auch essentielle Fettsäuren, also für den Körper lebensnotwendige Fette wie Linolsäure und Alpha-Linolensäure sind in Hanfsamen enthalten. Erstere hat zum Beispiel eine positive Wirkung auf die Haut und auf unseren Wasserhaushalt. Alpha-Linolensäure hingegen ist eine Omega-3-Fettsäure und beeinflusst unter anderem den Cholesterinspiegel, den Blutdruck sowie die Funktion des Gehirns. Darüber hinaus enthalten Hanfsamen und Hanföl Vitamine und Mineralstoffe:

✔️ Vitamin B1, B2 und E

✔️ Calcium, Magnesium, Eisen und Kalium.

Übrigens brauchst du dir bei den Hanfsamen oder dem Hanföl, die du in Deutschland im freien Handel kaufen kannst, keine Sorgen (oder Hoffnungen) machen, dass du davon high werden könntest. Dafür ist bei Hanf die Wirkung von THC zuständig, welches sich in den Produkten gar nicht oder nur in sehr kleinen Mengen nachweisen lässt.

Die Wirkung von Hanf: Ist Hanf ein Superfood?

Hanf zu essen bringt einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Allein der Blick auf die Inhaltsstoffe von Hanf verrät, dass in dieser Nutzpflanze einiges an Power steckt. Auf Basis dessen wird dem Lebensmittel so einiges nachgesagt: So soll er beim Abnehmen helfen, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken oder die Muskelregeneration unterstützen. Diese Aussagen konnten bisher allerdings nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Wie viele andere gesunde Lebensmittel werden Hanfsamen ohne eine wissenschaftlich belastbare Grundlage als sogenanntes Superfood bezeichnet und ihnen werden allerlei positive Eigenschaften zugeschrieben. Dass ein einzelnes Lebensmittel jedoch nicht die Lösung für alle gesundheitlichen Probleme sein kann, sollte nicht verwunderlich sein.

Sieht man aber von diesen hohen Erwartungen ab, wird auch klar: Hanföl oder Hanfsamen als Ergänzung zu essen, wirkt sich positiv auf deine Gesundheit aus und unterstützt dank einer hohen Nähstoffdichte die natürlichen Körperfunktionen. Wer allerdings Hanfsamen allein als Medizin oder als vermeintliches Wundermittel gegen bestimmte Leiden oder Krankheiten konsumiert, der wird schnell enttäuscht werden. Denn Hanf zu essen kann zwar einen wichtigen Beitrag zu einem ausgewogenen Speiseplan leisten, ersetzt aber nicht eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung an sich.

Hanf kann eine nachhaltige Alternative sein

Neben seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit gibt es auch andere Gründe Hanf zu essen. Zum Beispiel die Tatsache, dass die Nutzpflanze sehr nachhaltig ist. So ist Hanf etwa sehr anspruchslos und kann deshalb fast überall angebaut werden – auch in Deutschland. Regionaler Anbau hält die Transportwege kurz und spart jede Menge CO2. Hanf wird heutzutage aber hauptsächlich in China kultiviert. Achte also beim Kauf auf ein regionales Siegel, wenn du Wert auf Nachhaltigkeit legst!

Weil Hanf so robust ist, ist zudem der Einsatz von chemischen Herbiziden meist nicht notwendig – ein großes Plus für die Artenvielfalt. Nicht zuletzt kann praktisch jeder Teil der Hanfpflanze genutzt werden. Hanf eignet sich nicht nur zum Verzehr durch Menschen und Tiere, sondern zum Beispiel auch zur Herstellung von Pflanzenfasern, aus denen die unterschiedlichsten Textilsorten hergestellt werden. Auch als günstiger Baustoff und Dämmstoff eignet sich Cannabis. Durch die vollständige Verarbeitung der Pflanze ist eine effiziente Nutzung und dadurch eine Schonung der Ressourcen möglich.

Hanfsamen: Rezepte zum Ausprobieren

Hanf ist eine vielseitig einsetzbare Pflanze – kein Wunder, dass es zahlreiche Hanf-Rezepte gibt, mit denen du die leckeren und leicht nussig schmeckenden Samen oder das nährstoffreiche Öl in deine tägliche Ernährung einbauen kannst. Wir haben zwei Hanf-Rezepte zum Ausprobieren für dich:

Brotaufstrich mit Hanf

Ein schneller Snack mit großer Wirkung: Dieses Hanf(samen)-Rezept dauert nur ein paar Minuten und hält sich gut für ein paar Tage im Kühlschrank.

Das brauchst du:

🌿 200 g Hanfsamen, geschält (oder ungeschält für mehr Nährstoffe – die Schalen können allerdings beim Kauen stören!)

🌿 Eine mittelgroße Karotte, geschält

🌿 60 g getrocknete Tomaten

🌿 1 halbe Knoblauchzehe

🌿 Ein paar Spritzer Zitronensaft, nach Geschmack

🌿 120 ml Öl (zum Beispiel Sonnenblumenöl)

🌿 1 ½ Teelöffel Paprikapulver

🌿 Kräuter wie Basilikum, Petersilie oder Schnittlauch

🌿 Salz und Pfeffer nach Geschmack

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So geht's:

Mahle die Hanfsamen im Mixer möglichst fein und füge die grob in Stücke geschnittene Möhre, Tomaten und den Knoblauch sowie das Öl hinzu. Mixe dann die Mischung noch einmal und füge anschließend den Zitronensaft, das Paprikapulver, deine Kräuter sowie Salz und Pfeffer hinzu und mische das Ganze noch einmal gut durch. Am Schluss sollte dein Aufstrich eine cremige Konsistenz haben und sich gut verstreichen lassen.

Porridge mit Hanfsamen

Dieses vegane Hanfsamen-Rezept ist perfekt für ein entspanntes Sonntagsfrühstück und bietet eine leckere Alternative zum Klassiker mit Haferflocken. Einfach mal ausprobieren!

Das brauchst du für 2 Portionen:

🌿 300 ml Mandelmilch

🌿 8 Esslöffel Hanfsamen, geschält

🌿 3 Esslöffel Leinsamen, geschrotet

🌿 2 Esslöffel Chiasamen

🌿 Agavendicksaft oder Ahornsirup

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So geht`s:

Koche die Mandelmilch zusammen mit allen Samen kurz in einem Topf auf. Reduziere die Hitze und lasse das Porridge so lange köcheln, bis es die gewünschte Konsistenz erhält (cremig, aber noch mit Biss). Fülle das Porridge anschließend in eine Schüssel oder ein Glas zum Mitnehmen und süße es mit Agavendicksaft oder Ahornsirup. Fehlen nur noch ein paar Früchte wie Äpfel, Bananen oder Beeren und fertig ist das gesunde Frühstück!

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Hanf ist eine hervorragende Quelle für Protein und gesunde Fette. Mehr zu diesem Thema kannst du hier nachlesen: