Wie basische Lebensmittel Krankheiten vorbeugen

Du liegst im Bett, müde und erschöpft, doch du kannst nicht einschlafen, weil du an Sodbrennen leidest? Wie es entsteht und wie du ihm mit basischen Lebensmitteln und einer säurearmen Ernährung vorbeugst – wir zeigen es dir!

Inhalt des Ratgebers

Die Arbeit stapelt sich, du bist gestresst und zu allem Überfluss macht sich auch noch ein ungutes Gefühl in deiner Speiseröhre breit? Fast jeder Dritte leidet in Deutschland an Sodbrennen. Es entsteht durch den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre, während eine Übersäuerung deinen ganzen Körper betrifft. Sodbrennen hält dich wach und vermindert deine Schlafqualität, deshalb ist es am besten, so früh wie möglich gegenzusteuern. Denn leidest du erst einmal anhaltend unter starkem Sodbrennen, kann nur noch der Arzt helfen.

Wenn wir im Zusammenhang mit Ernährung von „sauer“ sprechen, dann denken wir oft an Säure, also an die Phosphorsäure in der Cola oder an saure Apfelringe. Doch sauer ist nicht gleich sauer: Auch Lebensmittel, von denen wir es gar nicht vermuten würden, sorgen für eine Übersäuerung unseres Körpers. Und saure Lebensmittel gibt es viele: Nudeln, Fleisch, Brot – selbst unser geliebter Kaffee oder der Konsum von Süßigkeiten können Sodbrennen verursachen. Eier, Milch und Fisch gelten ebenfalls als saure Lebensmittel. Aber warum eigentlich?

Good to know:

Saures Obst oder Gemüse sorgen nicht für eine Übersäuerung des Körpers. Selbst Zitronen gelten durch ihre Mineralstoffe als basisches Obst. Milch-, Apfel- oder Essigsäure wandelt unser Körper zu Energie, Kohlendioxid und Wasser um.

Nahrungsmittel, die wir nicht unbedingt als sauer betrachten, werden im Mund durch Speichel, im Magen durch Magensäure oder im Darm durch Darmbakterien verarbeitet. Schwefel- und phosphorhaltige Aminosäuren, die besonders in eiweißhaltigen Lebensmitteln vorkommen, werden an diesen Stellen im Körper gespalten und senken den pH-Wert des Körpers. Einen großen Teil der umgewandelten Säuren atmen beziehungsweise scheiden wir problemlos mit dem Urin aus. Schweißbildung senkt ebenfalls den pH-Wert.

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Übersäuerungs-Symptome und Folgen: Daran merkst du, dass du dich zu sauer ernährst

Allerdings nehmen wir mehr saure als basische Lebensmittel zu uns. Unser Säure-Basen-Haushalt gerät aus den Fugen, unser Körper übersäuert. Von einer Übersäuerung – im medizinischen Fachjargon Azidose genannt – spricht man, wenn der pH-Wert des Blutes unter 7,35 liegt. Am anderen Ende des Spektrums liegt die Alkalose, die bei einem pH-Wert von über 7,45 liegt. Du siehst: Der Normalbereich ist schmal.

Die einfachste Möglichkeit, den pH-Wert rauszufinden, ist die Analyse über den Urin. Leider ist es auch die unhygienischste und im stressigen Arbeitsalltag kaum möglich. Der Harn muss hier entweder über den ganzen Tag gesammelt und dann analysiert werden oder alternativ zu fünf über den Tag verteilten Messzeitpunkten analysiert werden. Dieser Aufwand ist nötig, weil der Urinwert großen Schwankungen unterliegt.

Die Alternative dazu ist die Analyse des Blutes. Unser Blut bildet ein riesiges Reservoir, der pH-Wert-Schwankungen abfedert. Normalerweise nutzt der Körper erst die Mineralstoffe im Blut, um Säuren zu neutralisieren. Sind die Mineralstoffe jedoch aufgebraucht, und das Blut noch immer zu sauer, muss der Körper sie aus den eigenen Ressourcen nehmen, also aus Zähnen, Haarwurzeln, Muskeln und Organen. Es kommt zu Muskelschmerzen und -verspannungen. Haarausfall und Schuppen, Hautunreinheiten und Pickel können entstehen. Bei Frauen nimmt die Cellulite zu. Immunprobleme, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind ebenfalls Folgen einer zu sauren Ernährung.

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Helfen basische Lebensmittel gegen Sodbrennen?

Leider nur bedingt. Bei Sodbrennen solltest du zunächst auf saure Obstsorten verzichten und Säfte wie Orangen- oder Apfelsaft vermeiden. Auf lange Sicht kannst du mit einer basischen, säurearmen Ernährung aber das Risiko für Sodbrennen deutlich minimieren – und dann kannst du auch wieder zu Obstsäften greifen.

So sieht ein optimaler basischer Ernährungsplan aus

Um eine Übersäuerung zu vermeiden musst du nicht ständig zu basischem Gemüse oder Obst greifen. Es hilft oft schon, wenn du ab und zu auf Kaffee, Cola oder Tee verzichtest. Versuche, jede zweite Tasse Kaffee oder Flasche Eistee durch Leitungs- oder Mineralwasser ohne Kohlensäure zu ersetzen. Das Wasser hilft dir auch dabei, die säurehaltigen Bestandteile besser aus dem Körper zu schwemmen und verdünnt zudem deine Magensäure, was wiederum gegen Sodbrennen hilft.

Basische Ernaehrung

Wie, du kannst nicht auf Kaffee verzichten? Vielleicht hilft dir Studentenfutter weiter – die Rosinen zählen zu den besten basischen Lebensmitteln überhaupt. Zwar sind Nüsse wiederum leicht säurebildend, der Nutzen für den Körper ist aber größer als bei Kaffee. Nicht umsonst gelten Nüsse als Gehirnnahrung. Sogenanntes Brainfood unterstützt dich mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen und hilft dir bei der Vorbereitung auf eine große Präsentation oder ein wichtiges Meeting.

Weitere basische Lebensmittel sind:

  • Obst- und Gemüsesäfte enthalten zwar in der Regel viel Fruchtzucker, wirken aber stark basenbildend. Frage doch deinen Arbeitgeber, ob er neben Cola, Tee und Kaffee auch Obstsäfte anbieten kann. 
  • Bereite dir Smoothies zu. Da weißt du, was drin ist und kannst gezielt zu basischen Lebensmitteln greifen.
  • Zum Frühstück: Obst wie Bananen und nicht-sauren Äpfeln, am besten in Verbindung mit Porridge (Haferbrei) statt süßen Corn-Flakes. Damit startest du optimal in deinen Arbeitstag.
  • Zur Mittagspause: Ersetze Fleisch-Mahlzeiten durch Salat und das Joghurt-Dressing durch Apfel- oder Balsamicoessig. Unser Körper wandelt den Essig trotz des sauren Geschmacks zu Energie und basischen Mineralien um. 
  • Zum Abend: Gurke, Paprika oder Tomaten statt belegtem Brot oder Brötchen. Gerne auch als Salat oder Suppe.
  • Und auch wenn es banal klingt: Da ein Großteil der Säure ausgeatmet wird, tust du deinem Körper etwas Gutes, indem du dir ein ruhiges Plätzchen suchst, die Augen schließt und eine Minute lang tief ein- und ausatmest. Positiver Nebeneffekt: Du reduzierst deinen Stress und steigerst deine Konzentration.

Eine säurearme Ernährung ist leichter als gedacht

Obst und Gemüse statt Fleisch – damit bringst du nicht nur deinen Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht, die Mineralstoffe sind auch gut für deinen Körper. Mit basischen Lebensmitteln und mehr Bewegung im Alltag verringerst du dein Übersäuerungsrisiko und hältst Krankheiten fern. 
Und was ist mit basischen Nahrungsergänzungsmitteln wie Pulver oder Tabletten? Von denen solltest du die Finger lassen. Zu viel Basen im Körper sind nämlich ebenfalls schädlich. Typische Übersäuerungs-Symptome können auch andere Ursachen haben. Bei einem Verdacht auf Übersäuerung solltest du deshalb zuerst zum Arzt gehen und deine Ernährung umstellen.

Marie-Theres Rüttiger
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