Privatsphäre im Internet schützen: 8 einfache Hacks
Du willst vermeiden, dass dein Chef die Fotos von deiner letzten Party auf Facebook sieht? Oder dass Google mit deinen Daten Geld verdient? Zum heutigen internationalen Tag des Datenschutzes zeigen wir dir, wie du deine Privatsphäre im Internet schützen kannst, indem du beispielsweise Surfspuren löscht und deine Social-Media-Kanäle optimierst.
Inhalt des Ratgebers
Privatsphäre im Internet - kurzer Überblick:
Privatsphäre im Internet: Bedeutet Kontrolle über persönliche Daten, um Autonomie und Schutz vor ungewollter Veröffentlichung zu gewährleisten.
Risiken: Einmal veröffentlichte Daten können schwer löschbar sein und von Unternehmen für Werbung genutzt werden.
Schutzmaßnahmen: Pseudonyme, restriktive Einstellungen, Datenlöschung, Software-Updates und Vorsicht bei der Datenweitergabe.
Privatsphäre im Internet: Was ist das?
Privatsphäre im Internet bedeutet nach Philosophin Beate Rösslers Definition von „informationeller Privatheit“ wie sie es in ihrem Buch „Der Wert des Privaten“ beschreibt in etwa, dass du die Kontrolle über deine Daten behältst. Dann weißt du, welche Daten über dich öffentlich zugänglich sind und was andere im Internet über dich erfahren können. Es gibt wenige Contra-Argumente gegen den Schutz der Privatsphäre im Internet, dafür umso mehr Pros.
Warum sollte ich meine Daten schützen?
Privatsphäre im Internet ist deshalb so wichtig, weil der Verlust deine Autonomie bedroht. Stell dir vor, du schickst einem Freund ein Bild deiner letzten Party, auf der du etwas zu tief ins Glas geschaut hast. Wenn dieser Freund das Foto im Netz veröffentlicht, kann jeder sehen, wie du mit zerzausten Haaren und einer Bierflasche in der Hand deine Karaoke-Künste zum Besten gibst. Möchtest du, dass dich dein nächster potentieller Arbeitgeber auf deine Party-Exzesse aufmerksam macht?
Informationelle Privatheit ist deshalb so wichtig, weil du selbst bestimmen solltest, was andere über dich wissen. Wenn alle möglichen privaten Details über dich im Netz kursieren, ist es ein wenig so, wie wenn du nur in Shorts bekleidet durch die Straßen läufst. Wenn du nicht weißt, welche Daten über dich bekannt sind, musst du immer damit rechnen, statt im Jackett in der Badehose unterwegs zu sein.
Was passiert mit den Daten im Internet?
Wenn du bei Google nach grünen Sneakern, den besten Trekking-Routen in den Alpen oder neuen PC-Spielen suchst, bleibt das nicht ohne Folgen. Google merkt sich deine Vorlieben, um darauf zugeschnittene Werbung auszuspielen. Bei Facebook ist es ganz ähnlich. Der Hintergrund: Je passender die Werbung, desto eher wirst du kaufen – und desto mehr verdienen Facebook und Google.
Mach dir bewusst, dass potentiell jeder alles sehen kann, was du ins Netz stellst. Und das womöglich für alle Zeit. Denn das Internet vergisst nichts. Zwar hat der Europäische Gerichtshof bereits 2014 entschieden, dass es ein „Recht auf Vergessenwerden“ gibt und damit die gesetzliche Grundlage für den Datenschutz ausgebaut. Doch Daten, die einmal ins Netz gestellt sind, können durchaus ein Eigenleben entwickeln. Datensammler können sie verwerten und andernorts veröffentlichen, bevor du eingreifst. Das kann eine umfassende Entfernung der Daten erschweren. Also wie schützt du dich im Internet am besten?
Datenschutz im Netz: Wie surft man sicher im Internet?
Deine Daten gehören dir. Du kannst eine ganze Menge tun, um deine Privatsphäre im Internet zu schützen. Damit das gelingt, haben wir einige Hacks für einen cleveren Umgang mit deinen persönlichen Daten im Internet zusammengestellt.
Privatsphäre im Internet schützen: Tipps für Social Media
Social Media dient per se der Selbstdarstellung – die Privatsphäre zu schützen, ist hier also besonders wichtig. Viele Dienste haben deshalb Privatsphäre-Optionen, die einige Möglichkeiten bieten.
Identität verschleiern Nutze möglichst ein Pseudonym statt deines Klarnamens und lege eine eigene E-Mail-Adresse für deinen Social-Media-Account an. Du kannst deine Kontaktdaten in deinem Profil auch unsichtbar machen.
Sichtbarkeit eingrenzen Auf vielen Plattformen kannst du einstellen, dass Google dein Profil nicht crawlen kann. So landet es nicht in der Suchergebnisliste des Tech-Giganten. Du kannst bestimmen, wer allgemeine Informationen deines Profils und deine Beiträge sehen kann. Lege fest, wer sich über dein Geburtsdatum, deine Ausbildung oder deinen Beziehungsstatus informieren kann. Wenn du die Social-Media-Plattform schon lange nutzt, kann es sich auch lohnen, alte Beiträge durchzugehen und bei Bedarf zu verbergen. Bei zukünftigen Posts kannst du zum Beispiel festlegen, dass sie nur deine Freunde lesen dürfen.
Gegen Bildrechtsverstöße vorgehen Das Internet ist kein rechtsfreier Raum – der Datenschutz ist gesetzlich verankert. Ein Foto von dir wurde ohne deine Zustimmung veröffentlicht? Rechtliche Verstöße dieser Art kommen auf Facebook und Co. häufig vor. Sprich denjenigen an, der dein Bild hochgeladen hat, und verlange eine Löschung. Wenn du keine Antwort erhältst, wende dich an den Betreiber der Plattform.
Privatsphäre im Internet: Daten schützen
Wenn du etwas auf Facebook und Co. teilen möchtest, frage dich, ob du diese Information wirklich preisgeben willst. Und geize auch sonst ruhig mit deinen Daten: Wenn du dich auf einer Webseite anmeldest, gib nur das Notwendigste an. Verwende eine E-Mail-Adresse, die keine Rückschlüsse auf deine Person ermöglicht. Das ist besonders nützlich, wenn du gerne auf Blogs mitdiskutierst.
Welche Daten man nicht veröffentlichen sollte, hängt ein Stück weit von den eigenen Präferenzen ab. In der Regel haben deine Anschrift, deine Telefonnummer, deine E-Mail-Adresse und natürlich sämtliche Passwörter und Kontonummern nichts im Netz verloren.
Privatsphäre im Internet: Schutz persönlicher Daten vor Datenklau im Internet
Vielleicht landet hin und wieder eine E-Mail eines Absenders in deinem Postfach, die scheinbar von deiner Bank, eBay oder eines anderen bekannten Unternehmens stammt. Nur komisch, dass du per E-Mail nach deinen Bank- oder Zugangsdaten gefragt wirst. Falle nie auf solche Phishing-Nachrichten herein! Auch Spam-E-Mails solltest du direkt löschen, ohne darauf zu antworten. Und: Öffne keine Anhänge, damit sich keine Viren auf deinem Laptop einnisten!
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Lösche deine Surfspuren
Dein Browser speichert die Webseiten, die du besuchst. Um diese Daten beispielsweise bei Google Chrome zu entfernen, klickst du erst auf das Drei-Punkte-Menü, dann auf „weitere Tools“ und dann auf „Browserdaten löschen“. Bei Mozilla gehst du ebenfalls in die Einstellungen, dann zum Abschnitt „Datenschutz und Datensicherheit“. Im Bereich „Cookies und Website-Daten“ findest du den Button „Daten entfernen“.
Du kannst auch einstellen, dass zukünftig keine Cookies mehr gespeichert werden. Dein Browser merkt sich dann nicht, auf welchen Webseiten du schon warst. Es gibt allerdings einen Haken: Einige Webseiten verweigern ihre Dienste, wenn die Cookies geblockt sind. Und manchmal ist es ja auch ganz schön praktisch, personalisierte Werbung zu erhalten.
Lösche persönliche Daten im Internet
Wenn du deinen Namen in die Suchmaschine eingibst und Daten findest, die dir missfallen, kannst du sie löschen lassen. Kontaktiere zunächst den Betreiber der Webseite. Wenn die Daten auf der Homepage entfernt sind, erscheinen sie auch bei Google nicht mehr. Antwortet dir der Betreiber nicht, kannst du bei Google einen Löschantrag stellen.
Privatsphäre im Internet: Informiere dich, welche Daten Firmen über dich gespeichert haben
Du hast das Recht zu erfahren, welche Daten Unternehmen und Behören über dich gesammelt haben, woher die Informationen stammen, an wen sie weitergegeben wurden und warum sie gespeichert werden.
Ein Anwendungsbeispiel: Wenn du dich bewusst gegen Facebook entschieden hast, allerdings viele deiner Freunde dort vertreten sind, kann die Plattform indirekt auch an deine Daten gekommen sein. Schließlich übertragen viele Nutzer ihre Adressbücher, um leichter Bekannte zu finden. Du kannst also nachfragen, ob derlei Daten über dich auf Facebook gespeichert sind und sie im Fall der Fälle löschen lassen.
Datenschutz bei Appnutzung
Bei der Installation von Apps werden Nutzer häufig gebeten, der Verarbeitung personenbezogener Daten zuzustimmen. Je nach App kann es sein, dass dein Standort oder dein Adressbuch verwendet wird. Der Rat des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz: Gib nur deine Erlaubnis, wenn es wirklich notwendig ist, und informiere dich vorab, wie die Daten verarbeitet werden.
Extra-Tipp für WhatsApp: Hier kannst du zum Beispiel einstellen, dass keiner sieht, wenn du eine Nachricht gelesen hast.
Aktualisiere deine Programme regelmäßig
Regelmäßige Updates sind wichtig, damit deine Software immer auf dem aktuellsten Stand ist. Die Updates schließen Sicherheitslücken, sodass es Eindringlinge schwerer haben, an die Daten auf deinem Laptop zu kommen. Auch dein Browser sollte immer aktuell sein.
Deine Privatsphäre im Internet zu schützen, ist so wichtig, weil im Zuge der Digitalisierung immer mehr Daten generiert werden. Sie sind zwar als Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte und Technologien sein, wollen jedoch auch sicher verwahrt werden. Sei dir ihres Werts bewusst, denn sie sind die Währung der Zukunft!
HIER SCHREIBTJeannette Stowasser
Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.