Monster motivieren am meisten
Ein Trend, der in diesem Zusammenhang häufig genannt wird, ist Gamification. Dahinter steckt die Idee, gesundheitsfördernden Maßnahmen einen spielerischen Charakter zu verleihen, damit du motivierter bist, diese auch wirklich umzusetzen.
Bewegung ist gut für den Körper, das weiß doch jeder. Trotzdem verbringen wir zu viel Zeit auf dem Sofa. Eine App, die weltweit Millionen Menschen zu mehr Bewegung motiviert hat, ist Pokémon Go. Obwohl dabei das Fangen virtueller Monster im Vordergrund steht und nicht die Verbesserung der eigenen Gesundheit und Fitness, blieben selbst Bewegungsmuffel über einen langen Zeitraum motiviert.
Was ist der Grund dafür? Laut Forschern der Queensland University of Technology sind indirekte Gesundheitsimpulse viel wirksamer für Menschen, die noch nicht konkret darüber nachdenken, ihre Gesundheit mehr zu fördern. Wer dagegen den Wunsch hat, Gewicht zu verlieren, sportlicher zu werden oder wer beispielsweise mit Allergien kämpft, ist offener für Apps, die sich konkret mit dem Thema Gesundheit beschäftigen.
App-Vielfalt für Gesundheitsbewusste
Wenn du auch zu den Menschen gehörst, die ihre Pokémon-Karriere an den Nagel gehängt haben und bewusst für ihre Gesundheit vorsorgen möchten, kannst du heute bereits aus einer Vielzahl an digitalen Anwendungen und elektronischen Geräten auswählen. Dabei ist es egal, ob du einem Burnout vorbeugen, deine Fitness verbessern oder dein Leben mit Heuschnupfen einfacher gestalten willst – wie die folgenden drei Innovationen beweisen.
Burnout-Prophylaxe
Zu einem gesunden Körper gehört ein gesunder Geist. Bei all dem Stress im Alltag ist es deshalb wichtig, nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Fitness zu fördern. Viele Angebote in diesem Bereich zielen darauf ab, das eigene Stresslevel zu erkennen und auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Brainboost nutzt dazu beispielsweise Neurofeedback und EEG-Ströme. Und Bodyviser nutzt psychologische und physiologische Daten, um dein Stresslevel zu messen und dich mit passenden Experten zu verbinden, die dich beispielsweise mit Coaching unterstützen.
Fortschritte am Schreibtisch
Sitzt du noch oder stehst du schon im Büro? Höhenverstellbare Schreibtische sieht man zum Glück in immer mehr Büros. Für die Gründer von Wolkolution ist das aber nicht genug: Sie haben eine Art geräuschloses und nachhaltig gebautes Laufband fürs Büro entwickelt. Das futuristisch anmutende Gerät soll die Fitness verbessern und typischen Haltungsschäden vorbeugen, die bei zu viel Sitzen am Schreibtisch entstehen. In Verbindung mit einer digitalen Plattform wie Virgin Pulse sie für Unternehmen anbietet, entsteht ein komfortabler Anreiz für Arbeitnehmer, auch im Büro etwas für ihren Körper zu tun.
Seltener die Nase voll haben
Du hast Heuschnupfen und keine Lust, dich von den Pollen einschränken zu lassen? Allergiker in Bayern können dank des elektronischen Polleninformationsnetzwerks, kurz ePin, aufatmen. Das weltweit erste vollautomatische Polleninformationsnetzwerk der TU München zeigt mit einer Verzögerung von nur vier Stunden, wie viele und welche Pollen gerade in der Luft herumschwirren. Wenn du also in Bayern wohnst, kannst du deinen Tagesablauf und die Einnahme von Antihistaminika viel genauer planen.
Wie wirksam sind digitale Gesundheitsunterstützer?
Wir halten fest: Menschen, die sich bisher wenig mit Prävention und Gesundheitsförderung beschäftigt haben, lassen sich an diese Themen am besten mit spielerischen Apps heranführen. Wer bewusst etwas für die eigene Gesundheit tun möchte, hat bereits eine gute Auswahl an Möglichkeiten. Hilfreich sind digitale Gesundheitsprogramme auch für Menschen mit chronischen Beschwerden, wie Allergien, Migräne oder Diabetes.
Eine kleine Erfolgsmeldung im Zusammenhang mit Diabetes kommt aus Österreich: Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass digitale Diabetes-Prävention durchaus funktionieren kann. Demnach kann ein digitales Gesundheitsprogramm Menschen dabei unterstützen, Gewicht zu verlieren und Diabetes vorzubeugen. Die Studienteilnehmer nutzten eine App des Pharmakonzerns Roche und ein Online-Portal, das sie mit ihrem Arzt vernetzt.
Die Nutzer haben eine sechsfach größere Chance, mindestens 5 % ihres Körpergewichts zu verlieren, als Menschen ohne digitale Unterstützung. Die Teilnehmer, die das digitale Programm ein Jahr lang nutzten, konnten ihr Gewicht durchschnittlich um 8,4 kg und ihren BMI um knapp drei Punkte senken. Wenn das nicht Motivation genug ist, digitalen Helfern eine Chance zu geben.
Digitalexpertin: Ethische Diskussion Daten zu verwenden
Über das Thema Datennutzung sprach ottonova schon auf der Digital Health Conference der Bitkom 2019 mit Anne Christin Braun, Digital Health Hub Lead im Zollhof. Dahinter steckt ein Tech-Inkubator mit Sitz in Nürnberg, der Tech-Startups und digitalen Innovatoren eine Plattform gibt, um ihre Geschäftsideen voranzutreiben.
Bundesgesundheitsminister Spahn hielt auf der Digital Health Conference 2019 eine Keynote und appellierte an eine flächendeckende und effiziente Patientenversorgung, die durch die Förderung von digitalen und technologischen Lösungen und die Vernetzung des Gesundheitssystems erreicht werden kann. Wichtige Punkte dabei seien zudem Datennutzung und Akzeptanz.
Zu Spahns Ausführungen zur Datennutzung in der Gesundheitsbranche sagt sie uns im Gespräch: